Im Vielfronten-Kampf, der seit Monaten rund um Hilfestellungen für die unter Reisewarnungen und Lockdowns massiv leidende Tourismusbranche ausgefochten wird, kann es leicht passieren, dass der eine oder andere Bereich übersehen wird.
Stell dir vor, es gibt Tourismus, aber niemand verreist. Witzig. Derzeit ist es, – wenn auch nicht generell und überall –, aber so. Oder fast so. Das ist nicht witzig.
In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten. Ein Hochfest der Familie. Doch es wird heuer leider kein Weihnachten sein, so wie wir es gerne haben möchten. Auf den Christbäumen wird ein schönes Päckchen voll Sorgen hängen.
„Was kümmert mich mein törichtes Geschwätz von gestern?“ Dieses Zitat wird fälschlicher Weise Konrad Adenauer zugeschrieben. Der war einst, was heute Angela Merkl ist: Deutscher Kanzler.
Wir sind also wieder dort, wo wir bereits vor acht Monaten waren. Nur dass es diesmal für Österreichs Ferienhotellerie und Bergbahnen nicht um den einfacher zu bewerkstelligenden Sommer geht, sondern um den deutlich komplexeren Winter.
Die Eidgenossen sind bekanntlich keine Blitzgneißer. Aber sie haben Humor. Der seinerzeitigen „Felsenputzer“-Kampagne – ein grandioser Aprilscherz – ging sogar die Austria Presse Agentur APA auf den Leim.
Mehr als die Hälfte der Deutschen zwischen 18 und 75 Jahren und nur knapp weniger der Österreicher plant noch bis Ende März einen Winterurlaub und hat dafür das nötige Budget, Zeit und vor allem auch Lust. Nur 26 Prozent wollen definitiv darauf verzichten.
Große Feste waren einst Alltag in unserer geliebten Branche. Doch in den zurückliegenden Jahren scheint ihr die Lust zum Feiern zunehmend abhanden gekommen zu sein.
Reisen im Corona-Sommer ist nichts Alltägliches. Auch für Branchen-Insider. Bei T.A.I. war diesbezüglich seit dem Sunny Cars Roundtable Mitte Februar in Harlem vorerst Pause. ITB abgesagt und wenige Stunden, bevor es Mitte März auf die Seychellen gehen sollte, kam es zur weltweiten Reisewarnung samt Lockdown.
Vor 25 Jahren war er der Nummer 1-Hit in Österreich: „Zwickt's mi“ vom Wolferl Ambros. Dessen Songtext ist heuer so aktuell, wie nie zuvor. Vor allem in der Touristik.
Wenn an dem tröstlich gemeinten Kalauer etwas dran ist, dass jede Krise auch eine Chance einschließt, dann konzentriert sich diese beim Corona-Virus für den Tourismus auf einen Punkt: Noch nie ist der besondere Stellenwert dieses Phänomens der breiten Öffentlichkeit so nachdrücklich ins Bewusstsein gehämmert worden, wie in den Wochen des „Lockdown“.
Alles ist möglich, nix ist fix. Vier Jahre vor Österreichs EU-Beitritt erschien die Erfolgs-LP von Austro-Popper Reinhard Fendrich mit diesem Titel. Nix ist fix. Auch nicht der von Österreichs Bundesregierung vor einem Monat angekündigte, erweiterte Fixkosten-Zuschuss.
Eine österreichische Lösung. Als das wurde Anfang 2018 der Zuschlag fürs NIKI-Erbe an Niki Lauda angepriesen. Nicht böse Ausländer sollten es antreten, sondern Niki Nationale „himself“.
Die Situation ist einzigartig: Mitten in der schwächsten Phase, den die Touristik jemals erlebt hat, machen sich die großen deutschen Reiseveranstalter in Österreich daran, den Reisebürovertrieb auf Direktinkasso umzustellen.
Quotenregelungen haben etwas Diskriminierendes an sich. Sie verleiten etwa zum Umkehrschluss, dass jemand seinen Job, seinen Studienplatz, sein Was-auch-immer, am Ende nur der Quote zu verdanken hat und nicht seiner Qualifikation.