Print-Ausgabe 19. August 2022
Und plötzlich ist der Tourismus per se gefordert. Nicht mehr die Politik, ob und wie sie die pandemiebedingten Rahmenbedingungen für den bevorstehenden Herbst und Winter zu gestalten gedenkt. Nein. Es geht um viel mehr. Es geht ums Eingemachte. Und um klare Botschaften an die zutiefst verunsicherten potentiellen Reisenden und Gäste im Incoming sowie im Outgoing.
Corona ist – auch wenn es weiterhin in unterschiedlichsten Varianten und immer größeren Wellen über uns schwappt – in den Hintergrund gerückt. Oberste Priorität haben stattdessen Energieknappheit und die eskalierende Teuerung. Weder das eine noch das andere lassen sich derzeit konkret quantifizieren. Aber beides ist bereits extrem spürbar. Logisch, dass die Konsument*innen bezüglich Reiseplänen auf Kurzfristigkeit umsatteln.
Für Österreichs Tourismus steht dabei die wertschöpfungsintensive Wintersaison auf dem Spiel. Die Vorgeplänkel dazu dürfen nicht unterschätzt werden. Sogar von als seriös geltenden Medien werden „Stromfresser Seilbahnen“ in die Headlines gerückt, ebenso die „Energiekosten für Wellness-Bereiche und Thermen“, die der Branche zusätzlich zum teurer werdenden Heizungsaufwand Sorgen bereiten.
Somit gilt es, dem allen massiv gegenzusteuern. Spät aber doch. Der Österreich-Winter ist zu wichtig, – nicht nur für die betroffenen Regionen, sondern für die gesamte Volkswirtschaft –, um nach einem Komplettausfall 2020/21 und einer spät angelaufenen, von politischen Pandemie-Stolpersteinen garnierten Saison 2021/22 nun bereits zum dritten Mal unter die Räder zu kommen.
Längst geht’s nicht mehr um Fingerzeige und Schuldzuweisungen, wer wie viele Corona-Hilfen erhalten hat oder ob es da und dort Überförderungen gab. Sorry, aber das ist Schnee von gestern. Gefordert sind jetzt allen voran die eingangs erwähnten klaren Botschaften von Österreichs Tourismus an die Gäste:
Für jene, die es im Winter in die Ferne zieht, böte sich „Wir öffnen Horizonte“ an, in Kombination mit den unzähligen Klima-Initiativen und CO2-Kompensationen, die längst zum touristischen Alltag gehören.
Jede dieser Aussagen lässt sich mit konkreten Fakten untermauern. Österreichs Tourismus und Reisebranche haben in den zurückliegenden Jahren unermüdlich in diese Richtung investiert. Mehr, zum Teil sogar viel mehr, als dies in anderen Ländern der Fall war. Dies gilt es jetzt in den Vordergrund zu rücken.
Reisen ist für sich genommen kein Umweltsünder. Dies nicht nur all jenen zu vermitteln, die regelmäßig ihre Koffer packen, sondern gleichzeitig zu einem Allgemeingut werden zu lassen, ist das wohl wichtigste Gebot der Stunde sowie der kommenden Monate und Jahre, ist überzeugt der
Lupo
Erstellt am: 19. August 2022
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