Zollfrei

Ötztaler Mut-Injektion

1. Februar 2022

Der Mitarbeitermangel begleitet den österreichischen Tourismus schon länger. Durch Corona ist er noch dringlicher geworden und er wird uns auch nach der Pandemie nicht verlassen. Genauso wie die dagegen regelmäßig vorgeschlagenen Rezepte: Wertschätzung der Mitarbeiter*innen, denen auf Augenhöhe begegnet werden muss, Aufstiegschancen, ordentliche Unterkünfte und Kindergärten für das Personal und nicht zuletzt eine Verbesserung der eher miesen Imagewerte für den Arbeitgeber Tourismus.  Alles richtig. So richtig, dass sich die Frage aufdrängt, warum es das alles im selbsternannten Tourismus- Weltmeisterland nicht schon längst gibt. Möglicherweise, weil neben diesen Selbstverständlichkeiten ein Faktor da ist, der nicht oder wenn doch, dann nur sehr verschämt, sozusagen am Rande, angesprochen wird. Oliver Schwarz, Geschäftsführer des Ötztal Tourismus, einer Top-Region des alpinen Tourismus, hat ihn beim letzten Runden Tisch des Bundesverbandes Österreichischer Tourismusmanager (BÖTM) auf den Punkt gebracht: „Die Schlüsselfrage ist, wie bringt man die Unternehmer in der Tourismuswirtschaft … dazu umzudenken. Es braucht höhere Gehälter und folglich höhere Preise“.

Eine schlichte aber unwiderlegbare wirtschaftliche Tatsache. Noch dazu vor dem Hintergrund einer derzeit nur gebremsten aber nicht dauerhaft gebrochenen Nachfrage nach qualitätsvollen Reiseprodukten. Der richtige Zeitpunkt also, um herausfordernden ökonomischen Wahrheiten mutig ins Auge zu sehen. Die in diesem Fall aus dem schönen und höchst erfolgreichen Ötztal kommen.

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