In Vorwahlzeiten werden wir zugepflastert. Mit Kleinplakaten diverser wahlwerbender Parteien. So erreicht man die Wähler:innen offenbar noch. „Euer Wille Geschehe“ steht da auf einem.

Er spürt sie, bei ihr ist es vom Gefühl her etwas anders, aber alle wundern sich. Die Rede ist von der Inflation. Die hat gegenüber 2019 rund 25 % vom damaligen Geldwert weggeknabbert. Was soviel bedeutet, dass 100 Euro von einst heute nur noch einen Gegenwert von 75 Euro haben.

Was für ein Sommer. Also Flugsommer. Verspätungen, Flugstreichungen und nicht ankommendes Gepäck. Freude kommt da keine auf. Eher das Gegenteil davon.

Am Ende waren es leider nicht mehr als Lippenbekenntnisse. Jene Beschwörungen, die im Zuge der Pandemie über eine neue Tourismusqualität geäußert wurden. Sie sind Schnee von vorgestern.

Wer bis jetzt geglaubt hat, ein guter Küchenchef, eine gute Küchenchefin müsste alle Facetten der Kochkunst beherrschen, wird gerade eines Besseren belehrt: Demnächst wird es eine dreijährige vegetarisch – vegane Kochlehre geben. Doch warum so kleinmütig?

Was wäre ein Super-Gau für Österreichs Touristik? Etwa jener, wenn sich die TUI als Mitglied vom ÖRV (Österreichischer ReiseVerband) verabschiedete. So geschehen in Deutschland.

Vor kurzem gingen in Österreich zwei bemerkenswerte Veranstaltungen über die Bühne: auf Schloss Grafenegg in Niederösterreich der „1. Sustainable Tourism in Austria Summit (STiAS)“, auf der Zugspitze in Ehrwald in Tirol der „AlpenKlimaGipfel“.

So unerfreulich die Insolvenz von FTI auch ist: Welche Lehren können die verbliebenen Anbieter in der Tourismusbranche daraus ziehen? Zunächst einmal die Ausgangslage, und die besagt bereits viel.

Witz ist es keiner mehr. Die Rede ist von Wizz Air. Die weist einen Negativrekord an Verspätungen und Stornos auf. Im Herbst vorigen Jahres wurde das mit der Überprüfung von Flugzeugtriebwerken erklärt. Doch jetzt?

Den Vogel schoss „Bild“ ab: „Wüsten-Wahnsinn der Scheichs“. Die Rede war vom neuen Riad-Airport Saudi-­Arabiens (er soll 2030 bis zu 120 Mio. Passagiere abfertigen, ab 2050 dann 185 Mio.) und jenem in Dubai (2034 soll der Al Maktoum International Airport den Betrieb von DXB übernehmen, mit 160 Mio. Fluggästen, im Endausbau 260 Mio.).

Zahlen, Daten und Fakten sind mitentscheidend, um eine Branche weiter zu entwickeln. So deckt zwar die neueste Ausgabe von „mira“ (Meeting Industry Report Austria) „nur“ 90 bis 95 Prozent der Kongresse ab, doch sie ergeben ein gutes Abbild, da Jahr für Jahr die gleichen Datenquellen herangezogen werden.

Kurzer Lagebericht aus der Zeit vor Ostern in einem bekannten österreichischen Tourismusort: Die meisten Hotels haben wegen Schnee-und Personalmangels schon geschlossen, die wenigen offenen verpflegen nur mehr ihre Hausgäste; die Suche nach anderen gastlichen Stätten, die dem Hungernden Hilfe leisten, wird zur Rätselrally.

Wann‘s laft, dann laft‘s. Zum Beispiel in der REWE Group, die Anfang dieser Woche ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 präsentierte. Die waren generell erfreulich, doch schlug diesmal die Touristik alles bisher Dagewesene.

Wie man es auch dreht und wendet: Die Zustimmung der breiten Öffentlichkeit zu den ausufernden Betriebsversammlungen und Streiks des Bordpersonals von Austrian Airlines ist mehr als enden wollend bzw. so gut wie nicht mehr spürbar. Ebenso sieht es mit dem Verständnis für die Gehaltsforderungen der Pilot:innen und Flugbegleiter:innen aus.

Leere Hallen auf der ITB Berlin. So etwas gab‘s schon einmal. Nicht während der Pandemie. Sondern davor. Man schrieb das Jahr 2017 und die Gewerkschaft Ver.di trat am letzten Fachbesucher:innentag einen Streik des Airport-Personals los.