ANA
Standpunkt

Zahlen lügen nicht

Print-Ausgabe 18. März 2022

Wie entwickelt sich Österreichs Tourismus? Wie die Beherbergung, wie die Gastronomie? Und wie die Reisebüros und Reiseveranstalter? Und was tut sich bei den Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstaltern sowie bei den Caterern?

Tja. Was soll sich schon tun? Geht so. Hier ein bedrücktes Statement, dort eine euphorische Aussage – je nachdem, welche Zwecke damit verfolgt werden. Ansonsten herrscht Ahnungslosigkeit. Denn wer macht sich schon die Mühe, konkrete Branchenzahlen zu erheben?

Zumindest bei den Umsatzzahlen ist T.A.I. fündig geworden. Und zwar inklusive jener bis Ende 2021. Es handelt sich um vorläufige Ergebnisse, die auf den Umsatzsteuervoranmeldungen basieren, die von der Statistik Austria erhoben werden. T.A.I. hat diese um Daten für alle genannten Bereiche gebeten. Denn üblicherweise werden bei den Umsatzsteuervoranmeldungen als einzige Tourismussparte nur die Werte für Beherbergung und Gastronomie extra ausgewiesen und auch das nur für beide Bereiche zusammen.

Vorläufig sind die Zahlen deshalb, weil verspätete Meldungen noch bis Mitte März möglich waren. Sie verändern das Gesamtbild in der Regel aber nur unerheblich, da es sich bei den Nachreichungen selten um hohe Umsätze handelt. Die endgültigen Ergebnisse stehen dann Anfang April zur Verfügung.

Aus den Zahlen geht hervor, dass es die Reisebüros/-veranstalter am härtesten erwischt hat. Als einziger Bereich musste 2021 aber die Beherbergung nochmals ein Umsatz-Minus hinnehmen. Sie wurde im Vorjahr von den Gesamtumsätzen sogar von der Gastronomie überholt. Das kräftigste Plus gegenüber 2020 erzielten im Vorjahr die Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter.

Gegenüber der erst später vorliegenden Leistungs- und Strukturstatistik weisen die Umsatzsteuervoranmeldungen noch eine gewisse Unschärfe auf. Vor allem bei den Reisebüros könnte sich diesbezüglich noch etwas tun, denn der im Ausland erwirtschaftete Umsatz ist nicht steuerbar und fließt damit nicht in die Umsatzsteuervoranmeldungen mit ein. Am Gesamtbild der Branche dürfte dies aber wenig ändern, freut sich ein wenig Licht ins Zahlen-Dunkel von Österreichs Tourismus gebracht zu haben der

Lupo

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