Standpunkt

Henne und Ei

Print-Ausgabe 14. November 2025

Seit mittlerweile 10 Jahren analysiert T.A.I. alljährlich die umsatzstärksten Bergbahnen Österreichs. Was 2015 begann, wurde – mit Unterbrechung der wenig aussagekräftigen Pandemiejahre – soeben durch die Jahres- und Lageberichte 2023/24 weitergeführt. Knapp 70 waren es wieder. Die in vorliegender Ausgabe wiedergegebenen Tabellen machen nur einen Bruchteil dessen aus, was insgesamt erhoben wurde – es würde ganz einfach den Rahmen des Lesbaren sprengen.

Weshalb sich T.A.I. die Mühe dieses Bergbahnen-Vergleich antut, ist einfach erklärt: Sie gehören vor allem in den westlichen Bundesländern zu den mit Abstand stärksten Betrieben des Tourismus und sie geben der Wertschöpfung vor allem in der kalten Jahreszeit einen gewaltigen Schub. Doch weder in der Wirtschaftskammer gehören sie zum Tourismus, noch bei der Aufteilung der Ministerien. Da wie dort sind die beim Verkehr wiederzufinden. Die Initiative der T.A.I. soll also dazu beitragen, das Verständnis für die Bergbahnen zu erhöhen.

Durch Österreichs Seilbahnwirtschaft werden 127.900 Arbeits­plätze gesichert, davon 17.100 direkt bei den Bergbahnen sowie weitere 110.800 Arbeitsplätze in vorgelagerten Betrieben. Bergbahnnutzende Wintersportler:innen generieren einen Brutto­umsatz von 12,6 Mrd. Euro, der neben Seilbahnen auch Beherbergung, Gastronomie, Sporthandel, Transport u. ä. umfasst. Daraus entsteht eine Wertschöpfung – also der Beitrag zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) – von über 6,7 Mrd. Euro. Noch einige Zahlen gefällig? Die Ersteintritte beliefen sich in der Wintersaison 2024/25 auf 51,9 Mio., es wurde ein Kassenumsatz von 2,0 Mrd. Euro erwirtschaftet, in Summe 568 Mio. Beförderungen durchgeführt und das an 25.600 Betriebstagen.

Auch was Österreichs Bergbahnen bezüglich Nachhaltigkeit leisten, sucht ihresgleichen. Waren es einst die Bergbauern, die ein Verwalden der Almen verhinderten, sind an ihre Stelle längst die Seilbahnbetriebe getreten. Als Beispiel seien an dieser Stelle die Schmittenhöhebahnen in Zell am See angeführt. Deren Vorstand Erich Egger betont fast gebetsmühlenartig, dass das „Handeln im Einklang mit der Natur bei uns klar im Vordergrund steht“. Und: „Nur, wenn wir unsere Umwelt mit Respekt behandeln, können wir auch für zukünftige Generationen das erhalten, was wir lieben.“ Als derzeit einziges Seilbahnunternehmen in Österreich haben sich die Schmitten­höhebahnen sogar freiwillig den hohen Anforderungen der EMAS (Eco-Management and Audit Scheme)-Richtlinien der EU unterzogen.

Wie dem auch sei: Fest steht, dass Österreichs Bergbahnen und der österreichische Tourismus zusammengehören, wie Henne und Ei. Mehr über Österreichs Top-40 Bergbahnunternehmen im Beitrag "Top-40-Bergbahn-Unternehmen mit Rekordumsätzen & stolzen Kennzahlen". Viel Spaß beim Lesen wünscht der

Lupo

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