T.A.I. 24 TOP News
Der heute präsentierte Klimaschutzbericht für 2023 gibt Grund zur Hoffnung. Denn laut Umweltministerin Leonore Gewessler sind die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr davor um −6,4 % gesunken. Konjunkturelle Einflüsse und die mildere Witterung des Vorjahres spielten dabei nur zu einem geringen Teil eine Rolle (ca. −1 %), der größte Teil des Erfolges ist demnach auf gesetzte Klimaschutzmaßnahmen zurückzuführen.
In Summe wurde 2023 ein CO₂-Äquivalent in Höhe von 68,2 Mio. Tonnen emittiert. Der Rückgang gegenüber 2022 belief sich auf nahezu 4,7 Mio. Tonnen. Im Jahr 2022 wurden noch über 72,8 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalent emittiert, was bereits gegenüber 2021 eine Abnahme um −5,8 % bzw. 4,5 Mio. Tonnen bedeutete.
Es handelt sich beim vorliegenden Bericht allerdings nur um eine vorläufige Bilanz (die endgültigen Zahlen werden im Jänner 2025 vorliegen), doch der positive Trend ist eindeutig.
Verkehr als zweitstärkster Faktor
Die meisten Emissionen (inklusive Emissionshandel) stammen aus dem Bereich Energie und Industrie (2022 waren es 44,8 %), gefolgt vom Verkehr (28,3 %), der Landwirtschaft (11,3 %) sowie den Gebäuden (10,1 %).
Für den Tourismus – es spielen alle Bereiche mit hinein – ist der Verkehrssektor am einfachsten darstellbar. Hier gab es 2023 einen leichten Rückgang um −0,8 Mio. Tonnen (−3,9 %) auf 19,8 Mio. Tonnen. Seit 2005 sanken diese Zahlen sogar um −19,4 %. Erstmals seit 2001 lag der Ausstoß im Verkehrssektor sogar wieder unter dem Wert von 20 Mio. Tonnen. Der Rückgang 2023 lag allerdings vor allem an der schwachen Konjunktur Österreichs und dem damit zurückgegangenen Gütertransport.
Nationaler und internationaler Flugverkehr
Der Straßenverkehr macht rund 99 % der Treibhausgas-Emissionen des gesamten Verkehrssektors aus. Nur 0,9 % entfallen auf Bahn, Flug und Schiff. Festzuhalten ist dabei allerdings, dass sich der Flugverkehr im Umweltbericht nur auf die innerösterreichischen Flüge beschränkt. Dessen Anteil ist marginal (0,04 % bzw. 0,03 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalent in 2022).
Der grenzüberschreitende, internationale Flugverkehr wird hingegen nicht in die österreichischen Gesamtemissionen eingerechnet. Grund: Seit 2012 wird er über den Europäischen Emissionshandel (ETS) geregelt. Doch Daten liegen auch für ihn vor: Im Jahr 2022 verursachte er rund 1,98 Mio. Tonnen Treibhausgas-Emissionen (dies entspricht rund 2,7 % der damals verbuchten Gesamtemissionen, inkl. Emissionshandel). Der Anstieg im Vergleich zu 2021 (es war das zweite Pandemiejahr) um 60 % ist aber relativ zu sehen, da er 2021 auf dem niedrigstem Niveau lag (ungefähr auf jenem von 2008).
Zahlen für 2023 liegen noch keine vor. Laut Statistik Austria gab es allerdings im Linien- und Gelegenheitsverkehr mit 259.000 Flugbewegungen um +16,8 % mehr Starts und Landungen als 2022. Entsprechend durften auch die Treibhausgas-Emissionen angestiegen sein.
Bahnpassagiere steigen zweistellig
Einen Zuwachs gab es 2023 auch bei den Passagierzahlen im Bahnverkehr (ÖBB, WestBahn, CB etc.) und zwar um +11,2 % von 295 auf 328,3 Millionen Fahrgäste. Im letzten Jahr vor der Pandemie, also 2019, waren es um knapp 12 Millionen Personen mehr.
Wie erwähnt, entfallen aber nur 0,9 % der Treibhausgas-Emissionen des Verkehrssektors auf Bahn, Flug und Schiff. Eine Aufgliederung (Anteil der Bahn) findet sich allerdings nicht im Umweltbericht. Dort ist nur vom „Modal-Split“ die Rede (als „Modal-Split wird die Verteilung des Personen-Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger oder Verkehrsmittel bezeichnet). Für 2022 ergab es demnach eine Verkehrsleistung (Passagier-Kilometer), die zu 60 % von PKW erbracht wurde, zu 12,7 % von der Bahn, zu 7,1 % vom (Reise-)Bus und zu 6,7 % vom öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Der nationale Flugverkehr spielte so gut wie keine Rolle.
Hier geht es zum Klimaschutzbericht 2024.
Erstellt am: 22. August 2024
Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder