T.A.I.-Serie Nachhaltigkeit und Tourismus

Vielerorts fehlen noch „Mindsets“. Paradigmenwechsel ist kein Sprint!

Print-Ausgabe 13. Juni 2025

Florian Größwang von TourCert Austria definiert mehrere Stufen in Richtung „Destinations-­Management 4.0“

Vier Stufen sind bis zum Erreichen „ganzheitlicher“ Destinationen zu erklimmen – jede Region ist dabei anders zu betrachten – es gibt aber bereits einige, die soweit sind

Im Destinationsmanagement vollzieht sich derzeit ein Paradigmenwechsel: Weg vom touristischen Blickwinkel, hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung als Lebensraum für Gäste, Einheimische, Beschäftigte und die Natur. Für Destinationsmanagement­Organisationen (DMOs) stellt dies aber, so Florian Größwang (Gesellschafter von TourCert Austria) in seinem aktuellen Beitrag für T.A.I., „allerdings keinen Sprint, sondern einen längeren Prozess mit unterschiedlichen Stufen des Wandels“ dar. „Jede Region ist dabei anders zu betrachten“, ergänzt Florian Größwang.

Florian Größwang definiert mehrere Stufen in Richtung „Destinations-Management 4.0“. Die erste betrifft die Touristen-Information (Bereitstellung von fehlenden öffentlichen Leistungen, Betreuung des Informationsbüros für Gäste). Auf Stufe 2 steht die Marketing-Organisation im Fokus (Nachfrageverhalten und technologische Entwicklungen). In der nächsten Stufe geht es um die „Prozess-& Management-Organisation“. Florian Größwang: „Hier sehen wir eine starke Konzentration auf Zielgruppen, sowie Partner und Stakeholder aus dem Tourismussektor.“

Stufe 4 (Destinations-Management 4.0) besteht in der DMO mit Lebensraum Perspektive. Tourismus, Wohnen, Arbeiten, Region und Standort werden dann ganzheitlich betrachtet. Einige Destinationen in Österreich haben dies bereits realisiert und leben das Destinations-Management 4.0 perfekt, wie die Regionen Montafon, Wilder Kaiser oder Nassfeld-Pressegger See-Lesachtal-Weissensee zeigen.

Andere Regionen tun sich noch schwerer, da entsprechende „Mindsets“ (Überzeugungen und Haltungen, die das Denken und Handeln der Betroffenen prägen) derzeit vielerorts noch fehlen. Für sie gibt es aber ausreichend Instrumente, wie Info-Veranstaltungen, Kongresse oder gemeinsame Lernreisen, evidenzbasierte Dialogräume (strategischer Dialog mit Bürger:innen, Vermieter:innen oder Regionalentwicklern) sowie sektorübergreifende Prozesse, bei denen gegenseitiges Verständnis entwickelt und die Lebensraumperspektive in die eigene Haltung aufgenommen wird. Florian Größwang: „Langfristig unterstützt dieser Weg die Entwicklung einer resilienten, attraktiven Destination, die wirtschaftlich, ökologisch und sozial im Gleichgewicht bleibt.“

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