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Österreich Tourismus

Live-Premiere von ÖTT und ATB als „starkes Signal“! Hybride Konzeption bringt Rekordbeteiligung

T.A.I. 24 Top News

Sie ist „ein starkes Signal des Tourismuslandes Österreich an die ganze Welt“. Das betonte zum Auftakt der ÖTT 2022 (Österreichische Tourismustage) die Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), Lisa Weddig, in ihrem Statement im Rahmen des gemeinsam mit der vorigen Woche angelobten Staatssekretärin für Tourismus, Susanne Kraus-Winkler, und den Obmann der Bundessparte Tourismus in der WKÖ, Robert Seeber, abgehaltenen Pressegesprächs zum Auftakt der ÖTT.

Es ist im gewissen Sinne eine historische Veranstaltung, die von 16. bis 19. Mai 2022 im Austrian Center Vienna (ACV) über die Bühne geht: Deren für Ende Mai 2020 geplante Premiere fiel der ersten Pandemie-Phase zum Opfer. Sie wurden deshalb auf Mitte Mai 2021 verschoben (die ATB – Austrian Travel Business als Teil der ÖTT fanden dann im Oktober 2020 rein virtuell statt).

Doch auch im Mai 2021 am Ende des langen Winter-Lockdowns war an ein Präsenz-Meeting nicht zu denken. ÖTT und ATB wurden deshalb in Form einer Remote-Veranstaltung abgehalten. Und so markieren die als hybride Veranstaltung konzipierten ÖTT und ATB 2022 (beides erstmals mit Live-Präsenz) einen Meilenstein.

Bündelung der Kräfte

Als erste das Wort im Auftakt-Pressegespräch ergriff die frischgebackene Staatssekretärin von Tourismus, Susanne Kraus-Winkler. Dieses Staatssekretariat ist wie von T.A.I. berichtet im zusammengelegten Arbeits- und Wirtschaftsministerium angesiedelt. Die bisherige Obfrau des Fachverbands Hotellerie in der WKÖ (Wirtschaftskammer Österreich) kündigte in ihrem Statement eine „umfassende Arbeitsmarkt-Reform“ für 2023 an:

„Gemeinsam mit Minister Martin Kocher werden wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Mitarbeiter*innen, die in andere Branchen abgewandert sind, wieder zurückzugewinnen.“ Eine weitere Herausforderung stellt die allgemeine Teuerung dar. „Wir werden sie genau beobachten, um mögliche und sinnvolle Entlastungen für den Tourismus“ in die Wege zu leiten.

Trotz der Ukraine-Krise steige die touristische Nachfrage in Österreich, „aber nicht schnell genug“. Vor allem der Städte- und Kongresstourismus wären weiter in einer schwierigen Position. Der Appell von Susanne Kraus-Winkler: „Wir müssen die Erholung des Tourismus mit aller Kraft vorantreiben.“ Es gehe „im Wettbewerb (mit anderen Ländern) um jeden Gast“. Denn die bestehende Reiselust bedeute nicht gleich Reisetätigkeit. Die Bündelung der Kräfte (ÖW, WKÖ sowie Außenministerium und natürlich des neu geschaffenen Resorts) sei extrem wichtig: „Wir müssen alle Kräfte besser bündeln.“ Die „strategische Neuausrichtung der ÖW“ sei ein guter Weg.

Als Destination ganzheitlich denken

Ähnlich argumentierte Bundessparten-Obmann Robert Seeber, der zu Beginn seines Statements einen Dank an die aus der Regierung ausgeschiedene Ministerin Elisabeth Köstinger (seit ihrem Abgang ist auch das Tourismusministerium Geschichte) aussprach: „Sie hat mit viel Herzblut während der Pandemie für die Branche gekämpft.“

Österreichs Tourismus befinde sich jetzt in einer Restart-Phase. Die Indikatoren wiesen alle nach oben, es bestehe eine „sehr gute Buchungslage für den Frühsommer bis in den Sommer hinein.“ Es herrsche aber international „ein enormer Wettbewerb“. Dieser verlange eine ökologische und soziale Aufstellung des Tourismus in Österreich: „Wir müssen als Destination ganzheitlich denken und noch widerstandsfähiger werden. Wir haben bewiesen, dass wir das können.“

Vier Hürden

In Zukunft gelte es, vier Hürden zu meistern: Corona („Bitte keinen Lockdown mehr, wir brauchen Planungssicherheit“), der Krieg in der Ukraine (führt zu Teuerungen im Energiebereich, für die es Entlastungspakete braucht; auch das Incoming aus dem asiatischen Raum sei durch den Krieg in Europa beeinträchtigt), der touristische Arbeitsmarkt (Wunsch: Senkung der Lohnnebenkosten; Abschaffung der „kalten Progression“, was Finanzminister Magnus Brunner bereits für 2023 ankündigt) und der hohe Investitions-Druck (in vielen Betrieben seien die Reserven bereits aufgebraucht; allerdings würde es ohne die während der Pandemie gewährten Staatshilfen, allen voran Fixkostenzuschuss und Kurzarbeit, „anders aussehen“). Seeber abschließend: „Die Krisen werden in Zukunft nicht weniger, sondern mehr.“

Großes Interesse an ÖTT und ATB

Womit das Pressegespräch bei ÖTT und ATB angelangt war. Denn die Konzeption als hybride Veranstaltung ermöglicht es (vor allem) Teilnehmer*innen aus Asien digitale Meetings mit österreichischen Anbieter*innen zu fixieren. Die Mehrheit setzt aber auf persönliche Verkaufsgespräche. Laut Lisa Weddig nehmen über 1.200 nationale und internationale Gäste an ÖTT und ATB teil (insgesamt 45 Länder). Die rund 3.500 fixierten Verkaufsgespräche bedeuten einen Anstieg um ein Sechstel (+500). Für die 24 ÖTT-Vorträge sind bislang über 500 Gäste angemeldet. Und für Gespräche im Kongressbereich (Convention-Campus) wurden 150 hosted Buyers eingeladen. T.A.I. wird nach Abschluss der Veranstaltungen berichten, wie ÖTT und ATB verlaufen sind.

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