Wechselbad am Blue Danube Airport! Kalte Düsseldorf-Dusche, große Sommerflug-Freuden

Ende Jänner 2023 herrschte bei Bekanntgabe der Verkehrszahlen für 2022 (zweitbestes Jahresergebnis in der Luftfracht, Passagieraufkommen verdreifacht) noch Zuversicht, doch nun ist es fix: Eurowings wird die derzeit ausgesetzten Flüge zwischen Linz und Düsseldorf nicht wieder aufnehmen. Für den Wirtschaftsstandort OÖ stellt die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens eine eminent wichtige Verbindung dar. Vorerst kann Düsseldorf von Linz aus nur via Frankfurt (Air Dolomiti, Embraer 195, bis zu dreimal täglich) erreicht werden.

Eurowings nahm die Flugverbindung zwischen Linz und Düsseldorf erst Mitte September 2021 auf. Vorangegangen waren intensive Gespräche des Flughafen-Linz Managements mit Geschäftsführer Norbert Draskovits an der Spitze.

Airbus A319 zu groß

Bis zum Ausbruch der Pandemie im März 2020 wurden die Flüge von Austrian Airlines bis zu dreimal täglich durchgeführt. Eingesetzt wurden von ihr 50-sitzige Dash 8 Turbopros, von denen sich Austrian allerdings zwecks Flottenbereinigung trennte.

Eurowings setzt auf den Flügen nach Linz ihr kleinstes Flugzeug ein, den Airbus A319-Jets mit 150 Plätzen – also das dreifache Volumen. Deshalb wurde die Strecke auch nur einmal täglich (Mo. bis Fr.) angeboten und darüber hinaus wiederholt ausgesetzt. Die jetzige „Winterpause“ ist von Dauer, die Route wurde von der Website www.eurowings.com entfernt. „Es gibt kleinere Märkte, die auch mit einem Airbus A319 mit 150 Plätzen kaum wirtschaftlich zu betreiben sind“, begründet Eurowings-CEO Jens Bischof die Entscheidung.

Intensive Gespräche über EW-Ersatz

Wann es Ersatz für das Aus der Linz-Düsseldorf-Flüge geben wird, steht noch nicht fest. „Einen Ersatz zu finden, ist nicht so einfach, speziell unter dem zeitlichen Druck“, betonte Norbert Draskovits dazu gegenüber T.A.I., denn die jetzt kommunizierte, endgültige Einstellung kam „sehr überraschend. Austrian Airlines und Eurowings haben immer versichert, dass sie bis Oktober 2023 fliegen werden.“

Draskovits ist aber bezüglich einer Nachfolge zuversichtlich: „Wir sind in Gesprächen mit der Lufthansa-Gruppe, allerdings braucht das noch Zeit.“ Möglich wäre etwa der Einsatz von Wet-Lease-Partnern mit kleineren Jets, wie etwa Air Baltic mit den Airbus A220 (145 Sitze) oder Helvetic Airways mit der Embraer 190 E2 (110 Sitze)

Starker Ferienflug-Sommer

Gut sieht es am Flughafen Linz im Ferienflug-Sommer 2023 aus, der zu einem Großteil von den bewährten Partnern Corendon Airlines (neu ist montags eine dritte wöchentliche Frequenz nach Antalya) und European Air Charter (sie stationiert an Stelle der MD82 einen Airbus 320) geflogen wird.

Neu als Reiseveranstalter in Linz sind Rhomberg Reisen (mit Dash 8-400 der deutschen Charterfluggesellschaft Avanti Air nach Kefalonia; als deren GSA fungiert die International Carrier Consult GmbH mit Sitz in Hannover) und ANEX Tour (mit Boeing 737-800 der Mavi Gök Airlines nach Antalya).

Insgesamt umfasst der Ferienflug-Sommer 2023 in Linz 36 Flüge pro Woche zu 20 Destinationen in 10 Ländern (von Ägypten bis in die Türkei). Die meisten Flüge nach Heraklion (5 pro Woche), vor Antalya (4). Zwei Verbindungen nach Hurghada werden von Ende März bis Ende Oktober angeboten.

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