EW-Jets statt OS-Turboprops! Comeback für Graz-Stuttgart und Linz-Düsseldorf

Die Low Cost-Tochter aus dem Hause Lufthansa, Eurowings (EW), fährt jetzt ihr Flugangebot sukzessive wieder nach oben. Davon profitieren auch die beiden österreichischen Bundesländerflughäfen Graz und Linz, wo soeben zwei neue Eurowings-Flüge nach Deutschland aufgenommen wurden.

„Drittes wichtiges Wirtschaftszentrum“

In Graz wurde Montag dieser Woche die Wiederaufnahme der Stuttgart-Flüge begrüßt. Vier Mal wöchentlich geht es künftig in das Herz eines der wichtigsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands. „Mit Stuttgart haben wir nun nach Frankfurt und Düsseldorf ein drittes wichtiges Wirtschaftszentrum in Deutschland direkt an Graz angebunden“, freut sich Flughafen Graz-Geschäftsführer Wolfgang Grimus über das Comeback, der sich auch touristische Impulse aus Baden-Württemberg, dem drittgrößten Bundesland Deutschlands, erwartet. Geflogen wird mit 138-sitzigen Airbus A319 Jets und zwar jeden Montag (Frühflug), Mittwoch, Donnerstag und Freitag (jeweils abends).

#DriveTo25 verantwortlich für den Wechsel

Noch im Herbst 2020 (vor dem zweiten Lockdown) wurde die Strecke von Austrian Airlines (OS) bedient. Aber bereits vor Corona Anfang 2019, als die neue OS-Strategie #DriveTo25 präsentiert wurde, war klar, dass dezentrale Flüge wie Graz-Stuttgart, Graz-Düsseldorf oder Graz-Frankfurt nicht mehr von der AUA mit Dash8 geflogen werden (deren Ausmusterung wurde damals beschlossen und ist seit Ende Mai 2021 abgeschlossen), sondern von der Konzernschwester Eurowings.

Bevölkerungsreichstes deutsches Bundesland

Dasselbe trifft auch auf die Anfang dieser Woche aufgenommene Flugverbindung zwischen Linz und Düsseldorf zu. Wie Stuttgart für Graz handelt es sich bei Düsseldorf im Falle von Linz bzw. den Wirtschaftsstandort OÖ um eine eminent wichtige Verbindung. Es ist die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens, dem mit rund 18 Mio. Einwohner*innen bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland.

Vor Corona wurden die DUS-LNZ-DUS Rotationen von Austrian Airlines mit den 50-sitzigen Dash 8 Turbopros bis zu dreimal täglich durchgeführt. Die A319-Jets von Eurowings sind mit 138 Plätzen deutlich größer. Eurowings bedient die Strecke deshalb vorerst von Montag bis Freitag jeweils einmal täglich (Mo und Di in der Früh, Mi und Do abends, Fr am Nachmittag).

Hälfte des Vorkrisen-Niveaus erreicht

Für Eurowings bedeuten diese beiden Verbindungen einen Schritt in Richtung ihres einstigen Normalniveaus. Im Durchschnitt der zurückliegenden Tage bewegt sich die Zahl der angebotenen Flüge mit knapp 400 bei -50% des Volumens von 2019. Mitte August waren es erst -58%, Mitte Juli -62%. In den ersten drei Monaten 2021 lag der Rückgang noch bei -90%.

Deutlich ersichtlich wird die Rückkehr zum „neuen Normal“ auch bei der Anzahl der am Boden eingemotteten Flugzeuge. Mitte Februar waren noch 82% der Flugzeuge Eurowings-Flotte geparkt, jetzt sind es nur noch 16%. Nicht übersehen werden darf bei diesem Vergleich allerdings, dass die EW-Flotte seither von 105 auf aktuell 82 Jets geschrumpft ist. Allerdings waren im Februar 2021 nur 19 Maschinen aktiv, jetzt sind es 69.