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Austrian Airlines

Sonnenschein und Nebelschwaden! AUA-Rekordergebnis weckt Begehrlichkeiten

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Es sind keine einfachen Tage für den Vorstand von Austrian Airlines. Zwischen abgesagter (für morgigen Freitag) und angekündigter (für kommenden Donnerstag) Betriebsversammlung und deswegen abgesagter Flüge (alleine für Freitag mussten rund 150 gecancelt werden) konnten CEO Annette Mann (per Online-Stream aus Deutschland zugeschaltet) sowie ihre Vorstandskollegen Michael Trestl (CCO, am Bild in der Mitte) und Francesco Sciortino (COO, am Bild links) das bisher beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte präsentieren. Moderiert wurde die Pressekonferenz von Sophie Matkovits (Senior Director Corporate Communications, Public Affairs & Corporate Responsibility bei Austrian Airlines, am Bild rechts).

Das Jahresergebnis 2023 erreichte demnach 127 Mio. Euro (adjusted EBIT – also bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern). Die Passagierzahlen kamen bei 13,9 Millionen zu liegen und lagen damit nur knapp unter dem Vor-Pandemie-Niveau aus 2019 mit 14,7 Millionen Fluggästen. Ausschlaggebende Erfolgsfaktoren waren vor allem ein stabiler Flugbetrieb und eine anhaltend große Reiselust.

Die Auslastung ist mit 81,9 % die Beste aller Zeiten. Für 2023 liegt die Gewinnmarge bei 5,4 %, dieser Wert soll 2024 gehalten werden. Ein weiteres Wachstum wäre laut Annette Mann angesichts geopolitischer Umstände derzeit unrealistisch. "Wir können allen Grund haben stolz zu sein, so kurz nach der Pandemie in den schwarzen Zahlen zu sein. Vor ein paar Jahren war das Rekordergebnis noch nicht vorstellbar", freut sich CEO Annette Mann.

Im Vorjahr konnte Austrian Airlines noch weitere Top-Performances verzeichnen. "Wir haben uns um zwei Plätze verbessert, sind nun die drittpünktlichste Airline Europas", berichtet COO Francesco Sciortino. 98,9 % der Flüge wurden 2023 durchgeführt. Neben neuen Pilot:innen konnten im Vorjahr auch viele weitere neue Mitarbeiter:innen begrüßt werden.

Erfolgsbeteiligung von mehr als 30 Mio. Euro

Der Wunsch von Annette Mann („Wir wollen und werden alles dafür tun, dass dieses Ergebnis kein One-Hit-Wonder bleibt!“) bleibt indessen von der Bordbelegschaft (Pilot:innen und Flugbegleiter:innen) ungehört. Auch wenn das Jahresergebnis allen Mitarbeitenden eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von mehr als 30 Mio. Euro bringt, will das Bordpersonal mehr Geld.

Aus diesem Grund kam es nach den beiden zuletzt abgehaltenen Betriebsversammlungen auch zu der Störung des Flugbetriebs. Alleine für morgigen Freitag mussten aus diesen Grund 150 geplante Flüge aus dem System genommen werden. Welche Auswirkungen die Betriebsversammlung hat und ob bzw. es danach einen Streik geben wird, muss sich noch weisen. Laut Annette Mann kostet der Ausfall am kommenden Freitag rund 4 Mio. Euro. Auf der einen Seite fehlen Revenues, die nicht in die Kassa fließen, auf der anderen Seite sind Entschädigungszahlungen wegen der kurzfristigen Absage zu leisten.

Wettbewerb mit Low-Cost

Für CCO Michael Trestl ist klar: „Die Rahmenbedingungen in der Flugbranche und am Standort bleiben jedoch durch geopolitische Unsicherheiten und diverse politische Entscheidungen herausfordernd.“ Bezüglich des Standortes hat Lufthansa in ihrem Geschäftsbericht jedenfalls festgehalten, dass Austrian Airlines zwar den Netzwerk-Carriern des Konzerns zugerechnet wird, aber ihr Fokus auf niedrige Kosten gerichtet bleiben muss, um im Wettbewerb mit Low-Cost-Carriern in Wien bestehen zu können.

Dazu kommt die Inflation: „Jeder zusätzliche Prozentpunkt an Inflation in Österreich kostet uns 25 Mio. Euro pro Jahr“, so Mann. Für 2023 dürften demnach aufgrund des im Vergleich zum Verbraucherpreisindex (VPI) der anderen Euroländer rund 52,5 Mio. Euro gewesen sein (der VPI erreichte in Österreich 7,7 %, der Euro-Schnitt lag bei 5,4 %).

Expansionspläne 2024

Für 2024 steht wie berichtet die Erweiterung und Modernisierung der Langstrecken-Flotte auf dem Programm, ebenso hatte der fünfte neue Airbus A320neo im Februar 2024 seinen kommerziellen Erstflug. Das Angebot wird im Sommerflugplan 2024 kontinental um die Destinationen Bremen und Tiflis in Georgien ausgeweitet, auf der Langstrecke um Boston. Insgesamt bietet Austrian Airlines 2024 Flüge zu mehr als 125 Zielen. "Wir untermauern die klare Nummer 1 Positionierung in Österreich", so Trestl.

Mehr über das Abschneiden von Austrian Airlines 2023 – vor allem auch im Vergleich mit den anderen Airlines der Lufthansa-Group – in der T.A.I., die am 14. März 2024 erscheint.

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17. November 2023 | Luftfahrt

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