Lufthansa Group

Gerupfter Kranich! Positives Ganzjahresergebnis „anspruchsvoll“

Print-Ausgabe 16. August 2024

Für Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings geht Carsten Spohr im zweiten Halbjahr von einem Ergebnis auf Vorjahresniveau aus (Bild: © Lufthansa Group)

Nach schlechten Halbjahreszahlen – auch im Vergleich mit Europas Konkurrenten – hofft Lufthansa auf die anderen Airline-Töchter sowie Technik und Logistik

Streiks und Preisdruck verhagelten nicht nur das erste Halbjahr 2024 von Austrian Airlines, sondern bei der gesamten Lufthansa Group. Dies steht im Gegensatz zu den anderen Riesen Europas: Air France-KLM (Umsatz +1,  % auf 12,295 Mrd. Euro) erzielte erstmals wieder ein positives operatives Halbjahres-­Ergebnis von 90 Mio. Euro und die IAG (International Airlines Group) mit den Aushängeschildern British Airways und Iberia (Umsatz +8,4 % auf 14,724 Mrd. Euro) konnte ihr operatives Ergebnis um +3,9 % auf 1,309 Mrd. Euro steigern. Bei Lufthansa wurde zwar auch eine Umsatzsteigerung ausgewiesen (+6,1 % auf 17,399 Mrd. Euro), aber mit −212 Mrd. Euro ein deutlich negatives EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) erwirtschaftet und das nach einem Halbjahresgewinn im Vorjahr (damals +777 Mio. Euro).

Die Airlines der Lufthansa Group (im Konzernergebnis sind auch die Zahlen der Technik mit einem Halbjahres-EBIT von +306 Mio. Euro sowie der Logistik/Cargo mit +14 Mio. Euro enthalten) schnitten noch schlechter ab. Deren Umsatz kletterte zwar um +5,4 % auf 13,579 Mrd. Euro, doch das Airline-EBIT war mit −357 Mio. Euro deutlich negativ (Jänner bis Juni 2023 mit 422 Mio. Euro positiv). Von den fünf extra angeführten Airlines der Gruppe (Lufthansa, Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings) schnitt nur die Schweizer Tochter (Anteil am Airlines-Umsatz der LH Group 22,1 %) gut ab, mit einem positiven EBIT von 280 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war dies allerdings ein Rückgang um −29,5 %. Austrian verschlechterte sich im Gegensatz dazu von +15 Mio. Euro auf heuer −65 Mio. Euro (Anteil am Konzern-Flugumsatz 7,9 %). Lufthansa Airlines (inkl. der Regionalpartner und Discover Airline) hat einen massiven Anteil am Flugumsatz von 56,5 %. Sie drehte aber ihr im Vorjahr mit 118 Mio. Euro positives EBIT massiv ins Negative (−442 Mio. Euro). Brussels (Flugumsatz-Anteil 5 %) verschlechterte ihr negatives Vorjahres-Halbjahr-EBIT von −13 Mio. Euro auf −47 Mio. Euro, Eurowings (Umsatz-Anteil 9,2 %) tat dasselbe (von −34 Mio. Euro auf −89 Mio. Euro).

Laut Konzernchef Carsten Spohr wird jetzt „ein ausgeglichenes Ganzjahresergebnis für Lufthansa Airlines zunehmend anspruchsvoll“. Für die anderen Airlines, Technik und Logistik geht Spohr aber für das zweite Halbjahr mit einem Ergebnis „im Wesentlichen auf Vorjahresniveau, in Teilen sogar höher“ aus.

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