Austrian Airlines

Dreamliner und neue Strecken! „Müssen Vertrauen zurückgewinnen“

Print-Ausgabe 17. Mai 2024

Laut Annette Mann, Michael Trestl und Francesco Sciortino liegt der Fokus auf der Aufnahme neuer Strecken und der Umflottung der Langstrecke

Bei Österreichs Flag-Carrier sind bis inklusive 2026 keine Streiks des Bordpersonals mehr geplant – jetzt geht es nach dem verheerenden ersten Quartal wieder um die Zukunft

Den Blick nach vorne gerichtet hat man bei Austrian Airlines. Die ersten vier Monate 2024 waren bekanntlich alles andere als berauschend, von den Betriebsversammlungen und Streiks (sie kosteten die Airline rund 35 Mio. Euro) über das gestiegene Kosten-Niveau (+3,6 %) bei sinkenden Umsätzen pro Passagier (−9,6 %) bis hin zum mit −122 Mio. Euro zweithöchsten Verlust der Geschichte des Carriers im ersten Quartal (bereinigtes EBIT). Doch all dies ist Vergangenheit, auch wenn unklar ist, wie stark die erzielte Einigung mit dem Bordpersonal (rund 3.500 Pilot:innen und Flugbegleiter:innen) die Zukunft belastet. Austrian Airlines CEO Annette Mann: „Wir wollen und müssen das Vertrauen unserer Fluggäste wieder zurückgewinnen. Darauf liegt nun unser Hauptfokus.“

Zur Erinnerung: Die Gehälter der Bord-Mitarbeiter:innen werden in drei Schritten ab April 2024 sowie ab Jänner 2025 und Jänner 2026 um insgesamt 19,4 % erhöht. Zusätzlich können 2026, abhängig vom Unternehmensergebnis, bis zu 2 weitere Prozentpunkte dazukommen. Die Gehälter der Co-Pilot:innen werden um zusätzliche 11 % angehoben. Bereits im Vorjahr gab es eine massive Steigerung: Damals wurden die Ist-Gehälter des gesamten fliegenden Personals um 11 % erhöht.

Soweit zur Vergangenheit. Jetzt dreht sich alles um die Zukunft. In der geht es laut CCO Michael Trestl einerseits um die Aufnahme neuer Strecken (seit Anfang Mai Bremen und Tiflis, ab Anfang Juli Boston; insgesamt umfasst das Destinationsportfolio damit über 125 Ziele), anderseits um die Umflottung der Langstrecke auf Boeing 787-9 „Dreamliner“. Diese stand aufgrund der Streiks in den ersten vier Monaten auf des Messers Schneide, denn die Wachstumspläne von Österreichs Flag-Carrier waren in Gefahr. Jetzt kommen die beiden ersten „Dreamliner“ wie vorgesehen. Ab Mitte Mai wird die erste Maschine zunächst auf Kurz- und Mittelstrecken eingeflottet (Premi­ere ist heute, Freitag, auf dem Flug Wien–Frankfurt), ab Mitte Juni geht es laut COO Francesco Sciortino auf die Langstrecke nach New York und Chicago. Insgesamt ist bis 2028 die Auslieferung von 11 Boeing 787-9 geplant. Für Annette Mann wird aufgrund des schlechten Jahresbeginns die für 2024 angestrebte operative Gewinnmarge von mindestens 5 % voraussichtlich nicht mehr erreicht werden. Langfristig wird laut ihr eine Marge von 8 % angestrebt.

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