Lufthansa Group

Austrian Airlines nimmt Fahrt auf! Q3 war bestes Quartal aller Zeiten

Print-Ausgabe 15. November 2024

„Wir haben ein sehr ordentliches Quartal abgeliefert“, erklärte Austrian Airlines CEO Anette Mann bei der Bekanntgabe der Zahlen (Foto: © Martin Krachler)

Das zeigt sich auch im Vergleich mit den übrigen Konzern-Airlines – durch das „Effizienz-­Programm“, das 2025 fortgesetzt wird, soll die Gewinn-Marge angehoben werden

Ende Oktober lieferte Austrian Airlines (OS) die Zahlen über das 3. Quartal 2024. Es war – das wurde weder von CEO Anette Mann noch von ihren Vorstandskollegen CCO Michael Trestl und COO Francesco Sciortino erwähnt – das erfolgreichste seit Gründung des Unternehmens (siehe auch T.A.I.-Trends auf Seite 3 dieser Ausgabe). Laut Zwischenbericht der Lufthansa Group und deren Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr sowie dem Finanzvorstand Till Streichert gab es für die Österreich-Tochter ein adjusted EBIT von 139 Mio. Euro (+7,8 % gegenüber dem Vorjahr) und ein Umsatz-Plus von 5,7 % auf 783 Mio. Euro.

Doch wie schnitten die anderen Airlines der Gruppe ab? Zunächst zum Umsatz: Diesbezüglich konnte Lufthansa Airlines mit 4.814 Mio. Euro im dritten Quartal 2024 wie gewohnt den höchsten aller fünf Carrier verbuchen (SWISS kam auf 1.854 Mio. Euro, Austrian erzielte 783 Mio. Euro, Brussels bildete mit 495 Mio. Euro das Schlusslicht, Eurowings erzielte 954 Mio. Euro Umsatz). Gleichzeitig hatte Lufthansa Airlines im Vergleich zum dritten Quartal 2023 mit +1,3 % aber die geringste Umsatzsteigerung aller fünf Airlines der Gruppe. Das stärkste Umsatz-Plus erzielte SWISS (+8,9 %), gefolgt von Eurowings (+5,9 %) und Austrian Airlines (+5,7 %). Brussels erreichte +3,3 %.

Beim adjusted (also bereinigten) EBIT (es zeigt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, gibt also einen Hinweis auf die operative Effizienz der Unternehmen) konnte Lufthansa Airlines nicht überzeugen. Sie erzielte im 3. Quartal 2024 lediglich einen Wert von 20 Mio. Euro, was um −91,6 % unter dem Vorjahreswert lag. Auch SWISS wies ein schlechteres Ergebnis als im Vorjahr aus (−7,6 % auf 302 Mio. Euro).

Im Gegensatz dazu konnten Euro­wings und Brussels ihre adjusted EBITs steigern und zwar um +32,6 % auf 240 Mio. Euro bzw. um +9,7 % auf 79 Mio. Euro. Und Austrian Airlines? Sie erzielte im 3. Quartal 2024 wie erwähnt ihr bestes Ergebnis aller Zeiten und lag mit 139 Mio. Euro um +7,8 % über dem Wert des bereits erfreulichen adjusted EBIT aus dem Vorjahr.

Auch der langfristige Vergleich ist interessant. Diesbezüglich verglich T.A.I. die diesjährigen Werte mit dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Wobei hier nur Lufthansa (Passage) Airlines, SWISS und Austrian verglichen werden können, da Eurowings und Brussels erst nach Ausbruch der Pandemie gesondert in den Finanzberichten dargestellt werden. Zuvor waren die beiden unter der Bezeichnung „Geschäftsfeld Eurowings“ zusammengefasst.

Wie entwickelten sich also die drei großen Netzwerk-Carrier gegenüber dem 3. Quartal 2019? Lufthansa konnte diesbezüglich nur ein Umsatz-Plus von +5,4 % erzielen, während SWISS um +27,7 % zulegte. Austrian Airlines schaffte diesbezüglich ein Plus von +20,8 %.

Entsprechend stellt sich auch die Entwicklung des adjusted EBIT des 3. Quartals 2024 im Vergleich zur Periode Juli bis September von 2019 dar: Während jenes von Lufthansa Airlines um stramme −97,2 % einbrach (von 707 Mio. Euro im 3. Quartal 2019 auf nur noch 20 Mio. Euro im heurigen Sommer), konnte SWISS von 243 Mio. Euro auf 302 Mio. Euro um 24,3 % zulegen. Austrian Airlines stellte alles in den Schatten: Die 139 Mio. Euro adjusted EBIT im Sommer 2024 liegen um 98,6 % über den 70 Mio. Euro von Juli bis September 2019.

Die Streiks im ersten Jahres­viertel 2024 (sie drückten massiv auf das Ergebnis) sind bei Österreichs Home Carrier vorerst überwunden. „Wir haben ein sehr ordentliches Quartal abgeliefert“, betonte auch Austrian Airlines CEO Anette Mann bei der Bekanntgabe der Zahlen. Dass trotzdem die Marge für das Gesamtjahr „niemanden zufrieden macht“ (Austrian Airlines rechnet mit einem „hohen zweistelligen Ergebnis“), liegt auf der Hand. Wie „jedes gesunde Unternehmen“ realisiert der Carrier deshalb ein „Effizienz-Programm“. Heuer wurden diesbezüglich 45 Mio. Euro als Zielwert anvisiert (um diese Größenordnung kann OS günstiger produzieren), der „sogar übertroffen werden konnte“, wie Anette Mann verkündete. 2025 werde dieses Programm fortgeführt.

Aktuell sind bei Austrian Airlines 68 Flugzeuge in Betrieb (2019 waren es inklusive der mittlerweile ausgemusterten Dash-8 Flotte 82), darunter bereits zwei Boeing 787-9 Dreamliner. Die beiden nächsten kommen Ende 2025.

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