Kreuzfahrten

2024 als starkes Hochsee-Jahr in Österreich! Vor-Pandemie-Level lässt aber noch auf sich warten

T.A.I. 24 TOP News

Der Kreuzfahrten-Markt in Österreich wird 2024 voraussichtlich einen Umsatz von etwa 94,48 Mio. Euro verzeichnen. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Online-Portals statista.com hervor. Damit ergibt sich zwar eine erfreuliche Steigerung gegenüber 2023 von 6,5 %, doch liegen die erzielten Umsatzzahlen weiterhin unter dem Vor-Pandemie-Level (2019 waren es 103,7 Mio. Euro). Im nächsten Jahr dürfte erstmals wieder an der 100 Mio. Euro-Marke gekratzt werden.

Der Grund dafür liegt in den nach wie vor niedrigeren Gästezahlen. Während 2019 noch rund 136.200 Österreicher:innen auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs waren, wurden im Vorjahr rund 109.100 gezählt. Heuer wird mit einem Anstieg auf 116.900 Kreuzfahrtpassagieren aus Österreich gerechnet. Die Vor-Pandemie-Werte dürften erst in den Jahren 2026 und 2027 erreicht bzw. übertroffen werden.

Der durchschnittliche Erlös pro Kunde

Gestiegen ist aber der durchschnittliche Erlös pro Kunde (ARPU - Average Revenue Per User), und zwar auf 810 Euro. Vor der Pandemie lag dieser Wert noch bei 760 Euro (laut der Broschüre „Fakten und Zahlen“ des ÖRV - Österreichischer ReiseVerband waren es allerdings 1.250 Euro). Wie dem auch sein, geht Jens Weitemeyer, verantwortlich für Customer Relations bei statista.com, davon aus, dass dieser Wert wieder auf 760 Euro sinkt und ab 2027 erreicht wird.

Am langfristigen Aufwärtstrend der Kreuzfahrtbranche in Österreich ändert das nichts: In fünf Jahren wird mit einem Marktvolumen von knapp 153.500 Personen gerechnet, die 2029 von Österreich aus eine Hochseekreuzfahrt unternehmen wollen.

Als Marktführerin in Österreich wird laut statista.com – das deutsche Unternehmen ist weltweit tätig, mit einem Dutzend Standorten von Berlin über London bis New York, Tokio und Singapur – AIDA Cruises angegeben (Anteil 39 %), vor TUI Cruises (28 %) und MSC Cruises mit 9 %. Ob diese Werte stimmen, muss allerdings bezweifelt werden, da z.B. Costa Cruises nirgendwo aufscheint.

Die „Penetrationsrate“, also der Anteil an Nutzer:innen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, liegt laut statista.com heuer bei 1,30 % und wird voraussichtlich im Jahr 2029 auf 1,70 % steigen.

Reisebüro bleibt wichtigster Ansprechpartner

Rund 72 % aller Kreuzfahrt-Kund:innen aus Österreich buchen laut statista.com über Reisebüros. Dieser Wert sinkt, aber nur extrem langsam. 2028 soll das Verhältnis offline zu online bei 70 : 30 liegen. Dies nicht zuletzt auch aus dem Grund, da Kreuzfahrten einen hohen Beratungsaufwand erfordern.

Österreichische Kreuzfahrtreisende schätzen vor allem Luxus und Komfort an Bord, legen Wert auf Service, Gastronomie und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Zudem spielen die Route und die Anlaufhäfen eine entscheidende Rolle bei der Buchungsentscheidung: Da Österreich über keine direkte Anbindung an das Meer verfügt, greifen Kreuzfahrtreisende gerne auf „fly & cruise“-Angebote zurück. Ebenso gelten Triest und Venedig als beliebte Abfahrtshäfen. Viele verbinden ihre Kreuzfahrt auch mit einem längeren Aufenthalt oder einer Rundreise.

Erfreulich ist der Trend zum steigenden Interesse an nachhaltigen Kreuzfahrten: „Immer mehr Reisende achten auf Umweltverträglichkeit und Klimaschutz, weshalb Reedereien vermehrt auf umweltfreundliche Antriebstechnologien und Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks setzen“, so Jens Weitemeyer.

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