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Geschrumpfter Fuhrpark, massiv gestiegene Preise! Mietwagen-Misere am Beispiel Mallorca

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Sie zählen heuer zu den knappsten Gütern im Tourismus: die Mietwagen. Ramón Reus, Präsident der AEVAB (Asociación Empresarial de Alquiler de Vehículos con y sin conductor de Baleares), - der Verband vertritt 85% der Autovermieter auf den Balearen -, geht davon aus, dass im Sommer 2022 nur rund 65.000 Mietwagen auf Mallorca unterwegs sein werden und damit um 50.000 weniger, als 2019.

„Wer einen ergattert, zahlt teilweise das Doppelte als vor der Pandemie“, betonte der Gründer und zusammen mit Thorsten Lehmann Geschäftsführer von Sunny Cars, Kai Sannwald, Mitte April. Die Ursache dafür liegt darin, dass der Bestand an Mietautos deutlich kleiner ist, als die Nachfrage. Letztere dürfte sich für den Sommer 2022 nahezu wieder an die Werte von vor Beginn der Pandemie annähern.

Von der hohen Nachfrage überrascht

Ein gutes Beispiel für das Missverhältnis ist die Balearen-Insel Mallorca. Spanien gilt als die mit Abstand wichtigste Sunny Cars-Destination, mit Mallorca (vor Málaga und Teneriffa) an der Spitze. Vor allem in der Osterwoche 2022 gab es dort Engpässe und teils noch einmal deutlich höhere Preise. Ende April trafen dann 1.000 zusätzliche Autos im Hafen von Palma ein, rund 2.500 weitere Fahrzeuge sollen in der ersten Mai-Hälfte auf der Insel ankommen.

Den Mangel an Mietwagen auf Mallorca werden diese Lieferungen zwar lindern, aber bei weitem nicht beheben. Laut AEVAB-Präsident Ramón Reus wurden die Mietwagen-Vermieter*innen „von der hohen Nachfrage überrascht.“ Die erwähnten 1.000 zusätzlichen Autos von Ende April hätten „eigentlich schon vor Wochen“ (also vor Ostern) zur Verfügung stehen sollen, wegen der Streiks in der spanischen Transportbranche aber Mallorca nicht erreicht.

Keine weiteren Nachlieferungen

Vor der Pandemie wurden laut Ramón Reus Mietwagen für 5 Euro pro Tag im Internet verschleudert. Heuer ist ihm zufolge auf den Balearen das kleinste Modell um ein Vielfaches, zwischen 45 und 55 Euro pro Tag, zu haben. Daran werde sich nichts ändern, denn trotz der erwähnten Lieferungen von Ende April und Anfang Mai fehlen weiterhin ausreichend Autos. Ramón Reus geht davon aus, dass „im Lauf des Sommers keine weiteren Autos mehr auf Mallorca ankommen werden.“

Laut Sunny Cars-Geschäftsführer Kai Sannwald, bereiten aktuell Lieferschwierigkeiten von Autobauteilen aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges (so wurden etwa vor Kriegsbeginn häufig Kabelbäume in der Ukraine produziert) Probleme: „Die Fahrzeughersteller haben keine andere Möglichkeit, als ihre Produktion herunterzufahren.“

Gleichzeitig sehen die Hersteller, um die Nachfrage nach Privat- und Firmenwagen zu befriedigen, vom Verkauf an Vermieter ab, „die meisenst viel Rabatt bekamen“, wie Sannwald betont. Damit ist es nun vorbei. „Wenn Auto-Produzenten Vermietern überhaupt noch Autos zum Kauf anbieten, sind diese sehr viel teurer." Nach Ansicht von AEVAB-Präsident Ramón Reus sind die Preise für Autos um 1.500 oder 2.000 Euro pro Fahrzeug gestiegen. Reus: „Das ist auch normal, denn die Fabriken nutzen den Mangel an Fahrzeugen aus, um mehr zu verlangen.“

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