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Rund eine Viertelmilliarde Euro investieren Österreichs Seilbahnunternehmen, um für den Winter 2022/23 bestens gerüstet zu sein. Für acht neue Anlagen mit Gesamtinvestitionen von über 112 Mio. Euro zeichnet dabei der Seilbahnhersteller LEITNER (er ist Teil der Unternehmensgruppe High Technology Industries) verantwortlich. Alle Anlagen sind laut Marketing-Vorstand Martin Leitner mit dem wartungsfreundlichen und ressourcenschonenden Antriebssystem LEITNER DirectDrive ausgestattet, das auch in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzt. Leitner: „Mit DirectDrive können bis zu 5 % des Stromverbrauchs im Vergleich zu herkömmlichen Systemen eingespart werden.“
Die beiden größten Projekte sind die neue, 24. Mio. Euro teure 10er-Gondel „Hoadlbahn“ der Axamer Lizum Bergbahnen in der Olympiaregion Innsbruck (sie ersetzt zwei in die Jahre gekommene 2er-Sesselbahnen sowie die aus 1991 stammende 4er-Sesselbahn Schönboden und wird mit 75 Diamond EVO 10er-Kabinen ausgestattet) sowie die neue 10er-Gondel „Hössbahn“ in Hinterstoder (Urlaubsregion Pyhrn-Priel) um 22 Mio. Euro.
Die Hössbahn ist der einzige Zubringer in das Skigebiet Hinterstoder-Höss. Die neue Anlage führt bis in das Zentrum des Skigebiets auf 1.400 Metern Seehöhe und ersetzt die aus dem Jahr 1995 stammende alte 6er Gondel Hössbahn. „Wir brechen mit der Bahn in neue Dimensionen auf“, freut sich Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen Vorstand Helmut Holzinger. So verkürzt sich dank der um 30 % auf 3.200 Gäste pro Stunde erhöhten Förderleistung die Wartezeit (in der Praxis handelt es sich sogar um eine 50prozentigen Kapazitätssteigerung), es wird deutlich mehr Komfort geboten und auch der Weg zum Einstieg ist erheblich kürzer, denn die neue Bahn startet direkt am großen Parkplatz in Hinterstoder. Die Anlage ist mit Diamond EVO Kabinen samt automatischen Schiebetüren für noch mehr Beinfreiheit und Skiköchern im Innenraum ausgestattet.
Das raffinierteste Projekt des Jahres ist die Kombibahn „TMX 6-10 Rittisberg“, die im steirischen Familienausflugsziel Rittisberg entsteht. Es handelt sich um eine Telemix-Anlage. Dank deren „3-in-1-Technologie“ kann sie wahlweise als Kabinenbahn, Sesselbahn oder als Kombination aus beiden Systemen betrieben werden. Die 8 Mio. Euro Investition ersetzt eine 4er-Sesselbahn und hat eine Förderleistung von bis zu 2.400 Personen pro Stunde.
Laut Rittisbahn-Betreiber Manfred Engelhardt wird es dank der Telemix-Anlage möglich, Gäste auch ohne alpine Skiausrüstung zum Rodeln und (Schneeschuh)-Wandern zu befördern. Für Familien mit kleinen Kindern sind die Gondeln optimal, während Skifahrer*innen auf den 6er-Sesseln ihre Skier anlassen können. Die Bahn ist auch im Sommer in Betrieb, inklusive Mountaincart-Strecke.
In der Region Schladming-Dachstein entsteht die um 11 Mio. Euro Gesamtinvestitionen errichtete neue 10er-Kabinenbahn GD10 „Galsterberg“. Sie ersetzt eine über 30 Jahre alte Gruppenumlaufbahn. Galsterberg-Geschäftsführer Peter Weichbold spricht von einem „Meilenstein“ für das kleine, aber feine Skigebiet. Der Geschäftsführer des Mehrheitsgesellschafters Planai Hochwurzen-Bahnen, Georg Bliem, kann sich in Zukunft sogar einen Sommerbetrieb am Galsterberg vorstellen.
In der ersten Ausbaustufe können bis zu 1.200 Personen pro Stunde befördert werden, im Endausbau bis zu 1.800 Personen. Wartezeiten gehören damit der Vergangenheit an. Die EVO-Deep Kabinen verfügen über gepolsterte Einzelsitze und viel Beinfreiheit.
Im Skigebiet Grebenzen - St. Lambrecht, Urlaubsregion Murtal, entsteht die neue GD10 „Greben10“. Die Anlage mit im Pininfarina-Design ausgeführten 65 Diamond-Kabinen erreicht eine maximale Beförderungskapazität von 2.100 Personen pro Stunde. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 14 Mio. Euro.
In der Tourismusregion Zillertal entsteht in Stummerberg die neue CD8C „Kapaunsbahn“ (ersetzt eine Anlage aus dem Jahr 1993), das Skigebiet Defereggental erhält die neue 6er-Sesselbahn CD6C „Leppleskofel“ (höchstgelegenste Seilbahnanlage Osttirols) und im Alpbachtal Wildschönau wird die neue 6er-Sesselbahn CD6C „Hornbahn 2000“ mit einer Förderleistung von 2.600 Personen pro Stunde eröffnen (ersetzt eine 4er Sesselbahn).
Der 1888 gegründete Südtiroler Seilbahn-Hersteller LEITNER ist Teil der Unternehmensgruppe High Technology Industries (HTI), die auch Pisten- und Ketten-Nutzfahrzeuge (Prinoth), Windkraftanlagen (Leitwind) und Beschneiungsanlagen (Demaclenko) herstellt. Als einziger Anbieter kann die Gruppe damit die komplette Wintertechnologie aus einer Hand liefern. www.leitner.com
Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte:
Bergbahn-Investitionen in Österreich 2022 - Erfreuliches Durchstarten nach zwei mageren Jahren >>>
Erstellt am: 03. November 2022
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