Print-Ausgabe 14. Februar 2025
Marion Gigl-Fleck (Direktorin für Marketing und Sales bei Aldiana) und Uwe Schmidt (Leiter Vertrieb Aldiana Österreich und Schweiz)
Die Unterschiede zum Mitbewerb waren bislang nicht immer leicht zu erkennen, aber der Premium-Clubanbieter aus dem Hause Dertour verfolgt jetzt eine klare Linie
Die Marke und das Club-Profil schärfen sowie die Marke Aldiana bekannter machen – das sind zwei der Hauptaufgaben, denen sich die seit Juli vorigen Jahres amtierende neue Marketing & Sales Direktorin des Premium-Clubanbieters aus dem Hause Dertour, Marion Gigl-Fleck, gegenübersieht. Denn sie leitet damit nicht nur die Abteilungen Reisebürovertrieb DACH, eCommerce, MICE & Gruppen und Kundenservice, sondern auch das Marketing. Für die frühere CMO (Chief Marketing Officer) der Motel One Group und langjährige Direktorin Marketing & Sales von Robinson ist das eine großartige Aufgabe, wie sie in einem Interview mit T.A.I. auf der Ferien-Messe Wien betonte.
Aldiana betreibt künftig 11 Club-Anlagen, mit Sansibar als einzigem in der Ferne (der Aldiana Club Zanzibar Kwanza wurde zu Beginn des Winters 2024/25 eröffnet, bietet u. a. 151 Zimmer sowie Suiten, viele davon mit Meerblick und Poolzugang). Dazu kommen die bewährten Clubs in Andalusien, auf Fuerteventura, Djerba, in Kalabrien (der Aldiana Rocca Nettuno Calabria steht nach einer umfangreichen Renovierung ab Mai offen), Side, der neue Club Aldiana Naga Bay in Ägypten sowie die vier Anlagen in Österreich (Salzkammergut, Schlanitzen Alm, Ampflwang und Hochkönig).
Wobei in den zurückliegenden Jahren einige Anlagen zu Robinson bzw. von dort zu Aldiana gewechselt sind, wie zuletzt der Club Schlanitzen Alm. „Was ich an Aldiana liebe, sind die Menschen: Sie sind sehr offen, sehr kompetent und authentisch. Das liegt natürlich auch mit daran, dass wir die gleichen Werte teilen“, so Marion Gigl-Fleck. Aldiana sei „sehr eigenständig und dynamisch“, es sei ein Riesen-Vorteil und eine Chance, Teil der Dertour Group – und damit Teil eines internationalen Touristik-Konzerns – zu sein. „So konnten in den vergangenen Monaten einige Clubanlagen gekauft werden, wie z. B. der Aldiana Club Andalusien oder der Aldiana Club Rocca Nettuno Calabria. Unser strategisches Ziel ist es, mit solchen Käufen nicht nur weiter zu expandieren, sondern auch Konstanz und Planungssicherheit zu erreichen. Clubs in Eigentum zu führen gibt uns eine ganz andere Möglichkeit der Steuerung. Zusätzlich können wir dann auch die Markenbildung viel gezielter fördern und damit das Vertrauen unserer Gäste in die Marke stärken.“
Im Unterschied zu den Mitbewerbern Club Med (aktuell 70 Anlagen; trotz des Eigentümers, der chinesischen Fosun-Gruppe, sehr frankophil, geschätzt 75 % der Gäste kommen aus Frankreich, Belgien und der französischen Schweiz, weitere 15 % aus dem DACH-Raum) und Robinson (derzeit 26 Clubs; aufgrund der Größe internationale Gäste und unterschiedliche Zielgruppen) fokussiert sich Aldiana (wie erwähnt derzeit 11 Clubs) auf deutschsprachige Kund:innen. Aktuell gibt es nur wenige Ausnahmen. So wird der Aldiana Club Zanzibar Kwanza seine Gäste zu 45 bis 50 % aus den DACH-Ländern generieren (Rest internationales Publikum), der Aldiana Club Rocca Nettuno Calabria (Marion Gigl-Fleck: „eine Perle“) wird „in manchen Monaten auch italienisches Publikum“ ansprechen.
Damit hat Marion Gigl-Fleck, wie eingangs erwähnt, klar umrissene Aufgaben, wie etwa die Marke des Clubanbieters bekannter zu machen. „Aldiana gibt es seit mehr als 50 Jahren (Anm.d.Red: Gründungsjahr war 1973 mit einer Anlage im Senegal), aber sie ist ein wenig in Vergessenheit geraten.“ Oder das Club-Profil zu schärfen: „Wenn man künftig zehn Leute fragt, wofür Aldiana steht, sollten sie es sagen können, wie Familien-Affinität, ein pädagogisch wertvolles Kinderkonzept oder die super Küche.“ Dazu kommen Mega-Events, trendige Sportarten etc.
Eines ist klar: „Da Aldiana in den vergangenen Jahren durch viele Hände ging (Anm.d.Red: Bis 2005 zu 100 % Thomas Cook, danach die spanische Grupo Santana Cazorla, Ende 2013 gehörte sie für ein Jahr Jürgen Marbach, der sie an die CTI Cleo Touristik verkaufte; 2016 übernahm LMEY Investments Aldiana, bis die DER Touristik zum Zug kam), wurde nicht konstant genug an der Weiterentwicklung der Marke gearbeitet“, so Marion Gigl-Fleck.
Worin liegen denn nun tatsächlich die Unterschiede zu Robinson? Da sind zum einen die harten Fakten: Robinson verfügt über eine größere Anzahl an Anlagen und ist auch international ausgerichtet. Zum anderen beschreibt Marion Gigl-Fleck Aldiana so: „Bei Aldiana erwartet unsere Gäste ‚Urlaub unter Freunden‘. Das bedeutet für uns, dass wir aktiv den Austausch unter den Gästen fördern, dass unser Team sehr eng mit unseren Gästen interagiert, und dass sich auch z. B. alleinreisende Gäste sofort bei uns wohlfühlen, weil wir sie mit Gleichgesinnten verbinden. So, wie man das unter Freunden eben macht.“
Erstellt am: 14. Februar 2025
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