63. Frühjahrskongress des Österreichischen Reiseverbands (ÖRV)

Print-Ausgabe 17. Mai 2024
ÖRV-Vorstand (Bild: © Florian Albert)
Laut ÖRV-Präsidentin Eva Buzzi liegt die Nachfrage über dem Vorjahr, doch das Tempo nimmt langsam ab – positiv ist der sich festigende Trend zum frühen Buchen
Unter dem Motto „Mit Optimismus Entscheidungen treffen“ ging Ende April in Innsbruck der 63. Frühjahrskongress des Österreichischen Reiseverbands (ÖRV) über die Bühne. „Wir wollen bewusst auf mehr Optimismus setzen“, betonten ÖRV-Präsidentin Eva Buzzi und Generalsekretär Walter Säckl in der Einladung.
In ihrem Eingangs-Referat – eröffnet wurde der Kongress von Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler – nannte Buzzi konkrete Zahlen von Österreichs Reisebüro- und Veranstalterbranche. Mit 4,3 Mrd. Euro Umsatz (knapp 80 % davon stammen von ÖRV-Mitgliedern) wurde das Vorkrisenniveau von 2019 wieder erreicht. 2024 setzt sich der Trend zu höheren Umsätzen bei weniger Passagieren fort. Buzzi: „Die Reiselust ist ungebrochen, die Mehrheit der Österreicher:innen will auf Urlaub nicht verzichten.“ Der Eingang langfristiger Buchungen für 2024 liegt über den Erwartungen, Jänner und Februar waren stark.
Erfreulich sei der feststellbare Trend hin zum Frühbucher, ebenso das Comeback und der Aufwärtstrend der Kreuzfahrt und Fernreisen. Generell liege die Urlaubsnachfrage über dem Vorjahr, doch das Tempo nehme ab. Darüber hinaus bestehe die Bereitschaft, für Urlaub mehr Geld auszugeben. „Realität sind massiv gestiegene Preise entlang der gesamten Leistungskette“, so Buzzi. Ihre Forderung: „Urlaub muss für Familien und Durchschnittsverdiener leistbar bleiben.“
Interessant unter den zehn Vorträgen war jener von Ambros Gasser, Geschäftsführer von ASI Reisen, der dem Thema Nachhaltigkeit – und zwar nicht nur im ökonomischen und ökologischen Sinn – breiten Raum widmete. Gasser: „Die Frage der sozialen Nachhaltigkeit im Bereich des Reisens wird zunehmend zu einem kritischen Faktor.“ Gasser zeigte, dass in den letzten Jahren der touristische Umsatz in Europa nicht durch mehr Gäste stieg, sondern durch eine Veränderung der Servicepakete, den Anstieg des Mehrwerts und der Inflation.
Um „Overtourism“ ging es im Vortrag von Thomas Ellerbek, dem Nachhaltigkeitsdirektor der TUI. Anhand statistischer Daten argumentierte er, dass in Regionen, in denen Tourismus erfolgreich gelebt wird, sowohl Lebensqualität der Einheimischen als auch soziale Kohäsion verbessert würden. Der Großteil der Vorträge ist auf www.oerv.at abrufbar.
Bilder: © Florian Albert
Erstellt am: 17. Mai 2024
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