Print-Ausgabe 17. Mai 2024
Bei der Veranstaltung kamen Themen von Klimawandel über Reisewarnungen bis hin zur Abschlussbereitschaft für Stornoversicherungen zur Sprache
Die Erwartungen waren anfangs ein wenig verhalten, die Begeisterung am Ende dafür umso größer: Die Rede ist vom 1. Symposium zum Thema „Reisesicherheit“ der Europäischen Reiseversicherung, das vergangene Woche in Wien abgehalten wurde. Auf Einladung von Vorstand Andreas Sturmlechner kamen dazu Expert:innen aus Bereichen wie Reiserecht, Konsumentenschutz und Notfallmedizin zusammen, um über die aktuellen Themen Klimawandel, gesetzliche Neuerungen und Risiken beim Reisen zu referieren.
„Das Bedürfnis nach Sicherheit beim Reisen steigt, und zwar in Rekordhöhe“, betonte Andreas Sturmlechner gleich zu Beginn. 2023 wurden ihm zufolge bei der Europäischen „so viele Reiseversicherungsprämien abgeschlossen wie noch nie zuvor.“ Ergebnis war der höchste jemals erzielte Umsatz in der Unternehmensgeschichte, der mehr als 20 % über dem Vor-Corona-Niveau lag (damals erreichte das verrechnete Prämienniveau laut ERV-Geschäftsbericht rund 68,9 Mio. Euro).
Der Grund für diesen Anstieg ist einfach: Gemäß einer Studie der Wirtschaftsuniversität Wien stieg die Abschlussbereitschaft für Stornoversicherungen aufgrund der Corona-Pandemie deutlich. Andreas Sturmlechner: „Wir beobachten diese Tendenz schon länger.“ Verena Pronebner, Juristin beim ÖAMTC, bestätigt dies: „Die Absicherung bei Reisen gewinnt immer stärker an Bedeutung.“
Interessant in diesem Zusammenhang ist die „App der Europäischen“, dank der Versicherungsleistungen wie Stornierung, Gepäckverlust und medizinische Notfälle ebenso schnell wie einfach gemanagt werden können. Sie wird bereits von 45.000 aktiven Abonnent:innen genutzt. Bei Bedarf kann durch die „App“ – sie funktioniert auch offline und ohne Daten-Roaming – innerhalb von 30 Minuten ein Direktgespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin hergestellt werden. „Wir können auf diese Weise wichtige Informationen gezielt abfragen, um so die weitere Vorgehensweise zu vereinfachen“, so „Chef-Reisedoc“ und Notarzt Matthias Karrer.
Wie Karrer erwähnte, ist aktuell die meistgeflogene Strecke der von der Europäischen eingesetzten Ambulanzjets jene zwischen Wien und Bangkok. Die Kosten sind nicht unerheblich: Je nach Strecke beläuft sich ein Langstreckenflug im Ambulanzjet auf 80.000 bis 250.000 Euro.
Auf das Thema Klimawandel gingen ORF-Wettermoderator Markus Wadsak und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch ein, der über die Entwicklung von neuen Reiserisiken aufgrund steigender globaler Temperaturen referierte. Das Problem dabei: Das Risiko für übertragbare Krankheiten durch Insektenstiche wird größer. Wobei man durch „gute Vorbereitung – also die Wahl richtiger Insektenschutzmittel sowie entsprechender Schutzimpfungen 90 % des Infektionsrisikos durch Stechmücken reduzieren kann“, so Herwig Kollaritsch.
Im zweiten Teil des Symposiums ging es dann um tief sitzende Ängste wie Kidnapping, behördliche Willkür oder Flugangst. „Die aktuelle Weltlage ist geprägt von Unsicherheit, aber Pessimismus ist auch keine Lösung“, so ORF-Journalist i.R. Roland Adrowitzer. Empfehlenswert sind in jedem Fall Informationen, die auf den Seiten des Außenministeriums in Bezug auf Reisewarnungen und Reisehinweise erhältlich sind.
Mit dem Thema Flugangst beschäftigte sich der ehemalige Berufspilot und Trainer Harry Gruber. Er war auch Keynote Speaker auf der diesjährigen Generalversammlung des ÖVT (Österreichischer Verein für Touristik). Harry Gruber: „Knapp 30 % aller Passagiere leiden unter Flugangst. Dabei ist das Flugzeug statistisch gesehen das sicherste Verkehrsmittel der Welt.“ Aufgrund der heutigen Computertechnik können Piloten entlastet werden, ebenso wurde die Fehleranfälligkeit auf ein absolutes Minimum reduziert. Dafür sorgen unter anderem drei Systeme, die unabhängig voneinander parallel an Bord arbeiten.
Die Tipps von Harry Gruber für den nächsten Flug: Auf einem Gangplatz in der Mitte der Kabine spüren Fluggäste Turbulenzen am wenigsten, kohlensäurehaltige Getränke führen zu unangenehmen Blähungen, und Entspannungsmusik sowie Atemübungen helfen bei Unruhe.
Das Schlusswort gehörte dem Gastgeber, Andreas Sturmlechner: „Trotz aller Herausforderungen blickt die Reisebranche optimistisch in die Zukunft und bleibt zuversichtlich, dass sich der Trend zur Reisesicherheit weiter fortsetzen wird.“
Erstellt am: 17. Mai 2024
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