6. Februar 2024
Da heißt es immer, durch die unaufhaltsame Ausbreitung der KI gingen Arbeitsplätze verloren. Nicht unbedingt, wie die ÖW gerade unter Beweis stellte, indem sie an drei Tagen die erste österreichische Authentische Intelligenz AI eingeführt hat. Dort beantworteten leibhaftige Skilehrerinnen und Skilehrer Fragen von Winterurlauber:innen. Weil sie nicht nur kompetent und auf den jeweiligen Fall abgestimmte Auskünfte geben sondern als Draufgabe auch noch eine Portion österreichischen Schmäh dazu packen konnten, wie die ÖW betont.
Die Aktion war ein voller Erfolg bei Publikum und Medien, an eine Fortführung ist gedacht. Alle, die ohnedies schon lange der Meinung sind, der technische Fortschritt scheine manchmal größer auszuschauen als er dann wirklich ist, treibt sie die Tränen in die Augen. Endlich wieder mit echten Menschen sprechen, die wissen, wovon sie reden. Und nicht mit einer Art Roboter, die uns nach unzähligen Runden in der Telefon-Wartschleife mit Standardfloskeln abspeisen. Den Kolumnisten erinnert das bemerkenswerte Ereignis an eine Situation auf der Schmittenhöhe über Zell am See vor vielen Sommern, sozusagen im prä-digitalen Altertum: Dort ging ein sympathischer älterer Herr – offenbar im Solde der Liftgesellschaft – auf die ratlos vor der riesigen Panoramatafel herumstehenden Gäste zu und beantwortete geduldig und freundlich alle Fragen nach Wegzeiten und Schwierigkeitsgraden der Wanderwege. Nicht ohne einen prüfenden Blick auf die Ausrüstung der Wanderer zu werfen und eine diskrete Einschätzung ihrer Fitness vorzunehmen.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Die KI ist da um zu bleiben. Aber manchmal tut es schon gut mitzuerleben, wie das schwer unter Druck geratende analoge Imperium elegant und effektiv zurückschlägt.
Erstellt am: 06. Februar 2024
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