Print-Ausgabe 2. Dezember 2016
Die Idee der Hilton-Leute stimmte ja. Schließlich ist der Athen-Marathon eine Legende. Denn 490 vor Christi schlugen die Griechen die Perser, ein gewisser Philippides trug die Kunde (angeblich) nach Athen – und starb: Marathon, der Ursprung.
Heute überlebt man – und genießt im Panathineikos-Stadion den mit Abstand imposantesten denkbaren Zieleinlauf: Antike Architektur, zigtausende Zuseher, Mythos. Das zieht: Über 50.000 Läufer (davon 18.000 „echte“ Marathonis) aus 104 Nationen liefen hier heuer.
Kein Wunder, dass Touristiker jubeln. Kein Wunder, dass auch das Hilton mitspielt: Alles für den Läufer! Hammer-Blick auf die Strecke! In Hör- und Gehweite vom Ziel! Doch Lage (und Spa) zählen erst danach. Wichtiger ist das Vorher: Das Frühstück – steht in jeder Lauf-Fibel – muss vier Stunden vor dem Start gegessen sein. Sonst kommt es zurück.
Athen startet um neun. Doch auch wenn ein Dutzend aus halb Europa eingeflogener Fachjournalisten an der Hilton-Rezeption interveniert: Frühstück gibt es ab sechs. Companypolicy. Ein Schuss ins Knie.
Drei Wochen zuvor, beim Wolfgangseelauf, wohnte ich in Strobl: Theresa Mayrhausers „Illighof“ ist ein schlichter Bauernhof. 80er-Jahre-Bad. Supersauber. Und statt Sternen Hirn: Frau Mayrhauser verkündet (ungefragt) Frühstückszeiten, Wegzeiten zum Start – und das Wetter: So geht Marathonhotel.
Falls die Griechen lernen wollen: Google findet den Illighof ebenso leicht wie das Hilton.
Erstellt am: 02. Dezember 2016
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