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Mit gleich mehreren erfreulichen Informationen warteten Ende Mai Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher und Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler auf. In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz wurde …
Minister Martin Kocher ist sich der „sehr wichtigen Stellung“, die der Tourismus in Österreichs Wirtschaft einnimmt, bewusst. Dessen Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung erreichte vor der Pandemie (direkt und indirekt) 7,6 %, ging dann aufgrund der diversen Reisebeschränkungen 2021 auf 3,6 % zurück, um im Vorjahr ersten Schätzungen zufolge wieder auf 6,2 % zu klettern. Martin Kocher: „Für 2023 erwarten wir, dass dieser Anteil trotz konjunktureller Abschwächung weiter steigt.“
Als Beschäftigungsmotor habe der Tourismus bereits wieder an die Vor-Pandemie-Zeiten angeknüpft. 2019 erreichte die durchschnittliche Beschäftigungszahl rund 220.000, im Vorjahr waren es im Jahresschnitt 217.500 und in den ersten beiden bereits ausgewerteten Monaten 2023 wurden die Werte von 2019 bereits wieder überschritten.
Sorgen bereitet im Dienstleistungs-intensiven Tourismus der Personalmangel. So gab es im April „fast 12.000 offene beim AMS (Arbeitsmarkt Service) gemeldete Stellen“, so Martin Kocher. Da beim AMS traditionell „nur“ 40 – 50 % der Positionen gemeldet werden, kann davon ausgegangen werden, dass die tatsächlichen Werte mit ca. 20.000 bis 30.000 doppelt so hoch liegen. Ein Grund dafür liegt laut Minister Kocher „in der hohen Nachfrage vor allem nach Qualitätstourismus, der mehr Beschäftigte braucht.“
Neben der ganz neuen Information über die Erhöhung der Saisonnier-Kontingente (es ist Susanne Kraus-Winkler zufolge die bereits dritte derartige Erhöhung in den zurückliegenden 12 Monaten) und weiteren Erleichterungen bei der Anstellung von ukrainischen Beschäftigten gab es deshalb vor allem auch eine mit Oktober in Kraft getretene Reform der „Rot-Weiß-Rot–Karte“ (u.a. beim Punktesystem, um touristische Mangelberufe besser abdecken zu können, sowie Erleichterung der Sprachbarrieren).
Die bei der „Rot-Weiß-Rot–Karte“ gesetzten Maßnahmen zeigen für den Tourismus Wirkung. Dessen Anteil an den über diese Karte Beschäftigte kletterte binnen Jahresfrist von 5,6 % auf nunmehr fast 10 %. In absoluten Zahlen ist das Volumen aber noch gering. Von ca. 120 dank der „Rot-Weiß-Rot–Karte“ Beschäftigten im Jahr 2021 stiegt die Zahl 2022 auf 348. Heuer wurden alleine in den ersten vier Monaten 244 Mitarbeiter:innen mit „Rot-Weiß-Rot–Karte“ beschäftigt.
Martin Kocher: „Wir wissen, dass es für die Betriebe trotz all dieser Erleichterungen noch immer schwierig ist. Aber diese Maßnahmen sollen ihnen helfen.“ Als ganz wichtiger Akquisitionsmarkt habe sich dabei laut Susanne Kraus-Winkler der Westbalkan (allen voran Bosnien-Herzegowina und Serbien) erwiesen.
Die Tourismusstaatssekretärin ging dann noch auf die am selben Tag bekannt gegebenen Zahlen des Wintertourismus ein (Nächtigungen und Ankünfte, leider keine Umsätze). In Summe lägen die Nächtigungen nur noch um rund 3 Millionen hinter den Bestwerten vor der Pandemie. Aus den Hauptquellmärkten Deutschland, Niederlande und UK bestehe nahezu wieder dieselbe Nachfrage nach Österreich-Aufenthalten, wie vor Corona.
Bezüglich Winterangebot der Zukunft gab es bereits eine „erste Gesprächsrunde“ mit allen Stakeholdern, ebenso gebe es einen Innovationsauftrag an die Österreich Werbung (ÖW). Skifahren sei weiterhin populär, aber das Angebot müsse erweitert werden. Österreich sei diesbezüglich sehr gut aufgestellt, auch im Bereich der immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeit: „Österreich hat sich erfolgreich als eine der nachhaltigsten Wintersport-Destinationen der Welt positioniert.“ Der mit 1 Mio. Euro dotierte „Leuchtturm Call“ des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums (mehr dazu wird Anfang Juni bekannt gegeben) werde auf derartige Klimaschutzmaßnahmen abzielen.
Der Ausblick auf den bevorstehenden Sommer ist ebenfalls positiv. Auch wenn mit Preiserhöhungen zu rechnen ist (nach Einschätzung der Tourismus-Staatssekretärin werden sie aber „unter 10 % liegen“), geht Susanne Kraus-Winkler aufgrund diverser Umfragen davon aus, dass „die Nachfrage ist stabil bzw. stärker als im Vorjahr“ ist. „Wir erwarten keine stärkeren Auswirkungen bei der Urlaubsnachfrage nach Österreich.“
Erstellt am: 26. Mai 2023
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