Tourismusforum 2024

Entwicklung positiv, Nachschärfen wichtig! Ministerium setzt weitere Tourismus-Maßnahmen

T.A.I. 24 Top News

Seine Fortsetzung nach erfolgreichem Auftakt im Juni 2023 fand heuer Mitte März das Tourismusforum von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher sowie Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler. Die beiden informierten dabei rund 100 Vertreter:innen der Branche über aktuelle Entwicklungen und die Tourismusakzeptanz-Messung.

Beim Tourismusforum nahm das Thema Arbeitsmarkt einen großen Stellenwert ein. Demnach waren 2023 im Jahresdurchschnitt rund 225.000 Personen im Tourismus beschäftigt, mehr als je zuvor. Martin Kocher: „Gemessen an der Gesamtzahl der unselbständig Beschäftigten ist das ein Anteil von rund 5,7 Prozent.“

Viertel aller RWR-Karten für den Tourismus

Erfreulich entwickelt sich dabei die „Rot-Weiß-Rot – Karte“ (RWR-Karte), die als zentrales Instrument für die Anwerbung internationaler Fachkräfte gilt. So konnten im Vorjahr über 1.000 RWR-Karten im Tourismus ausgestellt werden, die zweitgrößte Anzahl aller Branchen. Für heuer zeichnet sich eine Fortsetzung des Trends ab. Demnach wurden in den ersten beiden Monaten 2024 bereits rund 440 RWR-Karten im Tourismus ausgestellt, laut Susanne Kraus-Winkler „mehr als ein Viertel aller Rot-Weiß-Rot – Karten.“

Künftig soll der Ausstellungsprozess der Rot-Weiß-Rot – Karten durch das AMS (Arbeitsmarkt Service) deutlich beschleunigt werden. Dies geschieht durch die Etablierung eines „Pre Check“ Registers, bei dem es um die Anerkennung von Berufsqualifikationen in Mangelberufen geht. Martin Kocher: „Damit sollen Ausbildungsabschlüsse, die in zuvor definierten Drittstaaten erworben wurden, dem nationalen Qualifikationsrahmen zugeordnet werden.“

Saisoniers, Ukrainer:innen & Lehrlinge

Erhöht wurde zudem das Saisonkontingent im Tourismus. Es beträgt nun für heuer 4.295 Personen. Wichtig ist dabei laut Susanne Kraus-Winkler, dass es sich bei diesem Wert um eine Zahl handelt, die im Jahresdurchschnitt erreicht werden muss: „Bei Saisonspitzen ist eine Überschreitung um 50 Prozent möglich.“

Für eine Linderung des Fachkräftemangels sorgt auch der seit Ende April 2023 bestehende freie Zugang zum Arbeitsmarkt für Vertriebene aus der Ukraine. Mit Ende Jänner 2024 waren 4.154 Ukrainer:innen im Tourismus beschäftigt.

Es gibt auch wieder mehr Lehrlinge im Tourismus. Mit Ende 2023 absolvierten 7.195 eine Lehrausbildung, das sind wieder um 4 % mehr als 2021 und um 3,5 % mehr als 2022. Allerdings fehlen auf den Vor-Pandemie-Wert noch 19 %. Martin Kocher: „Durch Maßnahmen wie die ‚Qualitätsoffensive Lehre‘ oder das Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung, das mit Mai in Kraft tritt, wollen wir die Lehre im Tourismus noch weiter attraktivieren.“

Leicht sinkender Wert der Tourismusakzeptanz

Um die Tourismusakzeptanz, also die Einstellung der österreichischen Bevölkerung zum Tourismus messbar zu machen (Skala zwischen 0 und 100 Punkten), wurde vor vier Jahren ein Pilotprojekt auf Schiene gebracht. Die Erhebung 2020 bis 2023 dazu basierte auf jeweils durch rund 2.400 Interviews. Jetzt wird die Messung der Tourismusakzeptanz zur ständigen Einrichtung. Per Verordnung kommt künftig die Statistik Austria zum Zug, die mehr als 10.000 Befragungen pro Jahr durchführen wird.

Das Ergebnis für 2023 (noch im Pilotprojekt durchgeführt) ergab einen Tourismusakzeptanz-Indikator von 75 Punkten. Dies ist um einen Punkt schlechter als 2022 (damals waren es 76 Punkte) und liegt auch unter den Werten der beiden Jahre davor, als der Indikator jeweils 78 Punkte erreichte. Susanne Kraus-Winkler: „Diese Zahlen zeigen einerseits, dass sich die Tourismusakzeptanz in Österreich auf konstant hohem Niveau bewegt, andererseits ein leichter Abwärtstrend zu beobachten ist. Dies gibt Anlass zu vertiefenden Analysen und Maßnahmen.“

Neben der „Tourismusakzeptanzerhebung neu“ dient dazu u.a. die vor kurzem fertiggestellte Broschüre „Find the right balance“. Diese soll Entscheidungsträger:innen in Tourismusregionen bei der Früherkennung von und dem richtigen Umgang mit „Unbalanced Tourism“ unterstützen. Susanne Kraus-Winkler: „Ein positives Miteinander von Bevölkerung und Tourismus ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die nachhaltige Zukunft der Branche.“

Förderungscall für „Unbalanced Tourism“

Um Regionen bei der Entwicklung individueller Konzepte gegen „Unbalanced Tourism“ zu unterstützen, lobt das Ministerium zudem einen Förderungscall aus (Volumen: 500.000 Euro, pro Förderfall sind es bis zu 50.000 Euro). Susanne Kraus-Winkler: „Förderbar sind etwa Prozessbegleitungen, Workshops oder Fachberatungen.“ Ab 20. März 2024 können sich KMU-Arbeitsgemeinschaften, Tourismusverbände und Gemeinden bewerben.

Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte:
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„Hoffe, dass wir das Niveau bei der Tourismusakzeptanz halten können!“

16. Februar 2024 | Tourismuspolitik
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Sechs herausragende Projekte Österreichs für die Branche! Tourismus-Akzeptanz als „roter Faden“

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