Ihre alljährlich durchgeführte Umfrage „Inside Winter 2023/2024“ hat soeben die ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) veröffentlicht. Sie fällt im Vergleich zu jener des Vorjahreswinters eher ernüchternd aus: „Die Buchungslage ist schwächer. Was bisher bei den Hotels eingelangt ist, liegt hinter den kolportierten Urlaubsplänen aus den Hauptmärkten“, kommentiert ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer die Ergebnisse.
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Wie wird der Winter 2023/2024? Nach derzeitiger Sicht verhalten: „Buchungslage schwächer“

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Ihre alljährlich durchgeführte Umfrage „Inside Winter 2023/2024“ hat soeben die ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) veröffentlicht. Sie fällt im Vergleich zu jener des Vorjahreswinters eher ernüchternd aus: „Die Buchungslage ist schwächer. Was bisher bei den Hotels eingelangt ist, liegt hinter den kolportierten Urlaubsplänen aus den Hauptmärkten“, kommentiert ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer die Ergebnisse. Um dies zu veranschaulichen, hat T.A.I. die diesjährigen Zahlen mit den Werten von vor einem Jahr verglichen.

An der diesjährigen Umfrage beteiligten sich 225 ÖHV-Mitglieder (Vorjahr 264). Wobei laut Unternehmenssprecher Martin Stanits auf Anfrage der T.A.I. dieser rund 15-prozentige Rückgang keine Rolle bei der Aussagekraft spielt: „Die Erfahrung zeigt, dass es ab 120 Teilnehmer:innen bei Umfragen keine Veränderungen der Ergebnisse mehr gibt.“

Die stärkste Gruppe stellen Hotels aus Salzburg und Tirol (zusammen 54 %). Rund 87 % der Betriebe sind der Ferienhotellerie zuzurechnen. Bei drei Viertel (75 %) aller Hotels handelt es sich um 4-Sterne bzw. 4 Sterne superior Betriebe.

Mickrige Umsatz-Steigerung, hohe Kostenentwicklung

Bei der erwartenden Nächtigungsentwicklung gibt es so gut wie keine Veränderungen. Ein starkes Drittel (38 %; Vorjahr 36 %) rechnet mit einem Anstieg, ein Fünftel (20 %, Vorjahr 19 %) geht von gleichbleibenden Übernachtungen aus, aber immerhin 42 % (Vorjahr 44 %) von einem sinkenden Aufkommen. Die Einschätzung war also auch im Vorjahr bei vielen Hotels negativ, doch am Ende gab es laut TourMIS in der 4- und 5-Sterne Hotellerie ein Nächtigungs-Plus von +34,2 %, bei den 3-Sterne Betrieben eines von +35,6 %.

Anders sieht es bei der Umsatzerwartung aus. Hier gehen zwar 61 % der sich an der Umfrage beteiligenden ÖHV-Mitglieder (Vorjahr 50 %) von einer Steigerung aus, aber ein knappes Drittel (32 %, Vorjahr 37 %) von einem Umsatz-Rückgang.

Die Steigerungen waren aber bereits im Vorjahr alles andere als ausreichend. Laut Tiroler Landesstatistik kam es im Winter 2022/2023 im gesamten Bundesland zu einer Steigerung bei allen Unterkünften gegenüber 2018/2019 von nur +3,9 % auf 2,063 Mrd. Euro. Knapp 61 % davon sind der 4- und 5-Sterne Hotellerie zuzurechnen (Umsatzsteigerung von +5,2 %), während es bei den 3-Sterne Betrieben (sie erwirtschaften rund 14 % der Umsätze aller Hotels in Tirol) sogar zu einem Rückgang von -2,3 % kam.

Dies ist nicht zuletzt im Zusammenhang mit den extrem gestiegenen Kosten zu sehen. Laut WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) liegt etwa die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im vierten Quartal 2023 bundesweit um -9 % unter jener des Vorkrisenjahrs 2019. Für Markus Gratzer schrillen die Alarmglocken: „Der Wintertourismus ist das österreichische Erfolgsprogramm schlechthin.“

Sinkende Nebenausgaben, kürzere Aufenthalte

Gespart wird im bevorstehenden Winter 2023/2024 nach Ansicht der ÖHV-Mitglieder vor allem bei den Nebenausgaben und bei den Aufenthaltsdauern (diese werden kürzer). Vermehrt wird zudem zu niedrigeren Zimmerkategorien gegriffen.

„Wirtschaftlich arbeiten kann unter solchen Bedingungen nur, wer scharf kalkuliert“, sieht Gratzer die Betriebe bei der Kalkulation noch stärker gefordert als sonst.

Das Fazit des ÖHV-Generalsekretärs: „Die Planbarkeit ist im Eimer.“ Für ihn und die ÖHV-Betriebe besteht aber die Hoffnung, „dass wir die leeren Betten noch füllen können.“ Mehr denn je entscheidend für den Saisonverlauf 2023/2024 werde deshalb die Witterung sein. Gratzer: „Je kurzfristiger gebucht wird (Anm.d.Red.: laut ÖHV-Inside in 67 % der Betriebe der Fall), desto wichtiger ist die Stimmung. Viel Schnee und Sonne wären das beste Konjunkturprogramm.“

Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte:
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26. Mai 2023 | Hotellerie

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