Zwei Top-Termine, eine starke Bestellung! BÖTM-Präsident Schattleitner im T.A.I.-Interview

Mitte Februar 2023 gingen für Österreichs Tourismus drei überaus wichtige und wegweisende Termine über die Bühne: Erstens die Bestellung von Astrid Steharnig-Staudinger zur Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) – sie wird ihr neues Amt im Mai antreten – sowie die beiden Termine des BÖTM (Bundesverband Österreichischer Tourismusmanager) in Wien bei Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher und Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler. T.A.I. bat BÖTM-Präsident Mathias Schattleitner (er ist Geschäftsführer der Tourismusregion Schladming-Dachstein, laut Prodinger-Studie unter den Top-5 der Best-Performer unter Österreichs 18 größten Destinationen) aus diesem Grund um ein Gespräch.

T.A.I.: Weshalb messen Sie die beiden Termine bei Minister Kocher und Staatssekretärin Kraus-Winkler eine so hohe Bedeutung zu?

Mathias Schattleitner: „In der Vergangenheit gab es nie eine so intensive und auch gute Zusammenarbeit. Der Info-Austausch hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, vor zehn Jahren war das noch nicht so. Wir sind glücklich über die Wertschätzung. Das Gespräch mit Minister Martin Kocher hat fast eine Stunde gedauert und mit Staatssekretärin Kraus-Winkler sind wir zwei Stunden zusammen gesessen.“

Zukunftsorientierter Austausch

T.A.I.: Gab es in der Vergangenheit keine Termine mit dem Wirtschafts- bzw. Arbeitsminister?

Mathias Schattleitner: „Es war jetzt der Erstkontakt mit Minister Kocher, wir konnten unsere Anliegen deponieren. Es ging vor allem um den touristischen Arbeitsmarkt und darum, wie wir als BÖTM arbeiten. Minister Kocher kommt aus Salzburg und weiß sehr genau über die Bedeutung des Tourismus – vor allem im alpinen Bereich – Bescheid und welche Wertschöpfung er für Österreich erwirtschaftet. Er weiß, dass der Tourismus ‚liefert‘. Auch für ihn ist es wichtig, noch mehr aus Zahlen, Daten und Fakten herauszuholen, um die Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges noch stärker herauszuarbeiten.“

T.A.I.: Wie war das Gespräch mit Staatssekretärin Kraus-Winkler?

Mathias Schattleitner: „Sehr gut. Es ging dabei vor allem um den vor kurzem vorgestellten Aktionsplan und wo wir uns als BÖTM bei seiner Umsetzung einbringen können. Es war ein qualitätsmäßig sehr hoher, zukunftsorientierter Austausch.“

Der BÖTM-Präsident über das digitale Gästeblatt …

T.A.I.: Worin sehen Sie die vorrangingen Punkte?

Mathias Schattleitner: „Vor allem auch bezüglich Digitalisierung. Wir müssen Österreichs Tourismus in die nächste digitale Phase bringen. Das digitale Gästeblatt ist dabei sehr wichtig und bildet die Grundlage für viele weitere Punkte. Es braucht hier einen Schulterschluss, wo alle wichtigen touristischen Player in Bund und Land in diese Richtung gehen. Es ist sicher ein Stück Arbeit, aber ich bin optimistisch dass es gelingen wird. Wir als BÖTM Destinationsnetzwerk stehen hier jedenfalls voll dahinter.“

T.A.I.: Was ist nach Ihrer Einschätzung ein realistischer Zeithorizont?

Mathias Schattleitner: „Wenn der Wille da ist, können wir das im 2024er Jahr schaffen. Die Software-Lösungen sind ja da und sie funktionieren auch.“

… die Umsatz-Thematik …

T.A.I.: Nächtigungen sind die eine Seite, konkrete Umsätze die andere. Außer Wien – hier sogar auf Monats-Basis – werden sie aber von keinem Bundesland kommuniziert …

Mathias Schattleitner: „Jedes Land hat da leider seine eigenen Strukturen. In manchen Bundesländern werden Umsätze landesweit erhoben, aber nicht publiziert. In anderen Ländern sind die Gemeinden dafür zuständig. Hier eine bundesweite Lösung zu finden, wäre als nächster Schritt wichtig. Schladming-Dachstein führt aktuell eine Umsatz- und Wertschöpfungsstudie durch, die in den nächsten drei bis vier Wochen fertig ist. Wir werden darüber berichten.“

… und die neue ÖW-Geschäftsführerin

T.A.I.: Abschließend noch zur neuen ÖW-Geschäftsführerin. Wie beurteilen Sie die Bestellung von Astrid Steharnig-Staudinger?

Mathias Schattleitner: „Sehr gut! Es ist eine tolle Bestellung. Eine mutige Entscheidung, aber eine sehr richtige. Astrid Steharnig-Staudinger ist eine sehr gute Tourismus-Kennerin, sie ist eine Macherin und kann Dinge umsetzen. Der österreichische Tourismus braucht gerade in der jetzigen Situation eine Person wie sie. Sie brennt für Österreichs Tourismus. Und sie ist eine unpolitische Person. Sie kann Bund, Länder, Regionen und Seilbahnen in eine Richtung bringen – da hat Österreich noch viel Luft. Entscheidend ist: Die Dinge müssen auf den Boden gebracht werden, und da ist Astrid Steharnig-Staudinger die Richtige.“

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