Print-Ausgabe 13. September 2024
Der bisherige Bogen der Gespräche mit der CEO Astrid Steharnig-Staudinger spannte sich von Politik über Kulinarik bis zur Nachhaltigkeit – jetzt ist Bio an der Reihe
Seit dem Jahresbeginn gibt es ein neues Format bei der Österreich Werbung: Den „ÖW Talk“. Moderiert wird er von niemand geringerem als ÖW-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger: „Einmal pro Monat begrüße ich dabei die unterschiedlichsten Expert:innen sowie kreativen Köpfe aus dem Tourismus und spreche mit ihnen zu den spannendsten Themen und neuesten Trends.“ Den Auftakt bildete Anfang Februar 2024 der „ÖW Talk“ mit Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.
In kompakten 15 Minuten geht es seither Monat für Monat um eine Vielzahl an Themen, welche die Branche aktuell beschäftigen. Im „ÖW Talk Folge 2“ war etwa Johannes Hörl, Alleinvorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG Gruppe; jährlich 2,4 Mio. Besucher:innen), zu Gast. Als Präsidiumsmitglied der „Austrian Leading Sights“ (Vereinigung der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in Österreich) brach er eine Lanze für das Incoming aus Fernost: „Wir dürfen den asiatischen Markt nicht aus den Augen verlieren. Internationalität bedeutet Zukunft.“
Der „ÖW Talk Folge 3“ war der Sommelière des Jahres 2024, Helena Jordan, gewidmet. Seit dem Vorjahr mit der eigenen Weinbar in St. Valentin „Café Capra“ selbständig, – ihre Stationen reichten von New York, über die Schweiz nach Spanien und Südafrika sowie Wien –, sprach sie mit Astrid Steharnig-Staudinger über die neue Positionierung des Kulinariklandes Österreich. Diese wurde gemeinsam mit acht LTOs (Landestourismusorganisationen) sowie mit Gastronom:innen, Produzent:innen und Touristiker:innen aus dem gesamten Land erarbeitet und schließlich Ende Mai gestartet. Astrid Steharnig-Staudinger: „Ziel der Positionierung ist es, Österreich als eine führende Kulinarik-Destination Europas zu etablieren.“
Der Designer und Kommunikationskünstler Stefan Sagmeister war Gesprächspartner im „ÖW Talk Folge 4“. Er lieferte ÖW-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger gegenüber spannende Einblicke in die Frage, warum Menschen dazu tendieren, Dinge negativ zu betrachten: „Um uns für die positiven Dinge zu interessieren, benötigen wir 90 Prozent Drama – sogar bei einem Disney-Film“, meinte der New Yorker mit österreichischen Wurzeln.
Um den Themenkreis soziale Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion ging es dem „Pride Month“ Juni entsprechend beim nächsten „ÖW Talk“, wobei die „Drag Artist und Aktivistin“ Candy Licious als Gesprächspartnerin zur Verfügung stand. Österreich positioniere sich laut ihr international „zwar schon als offene und sichere Destination für die Community, aber mit noch mehr Regenbogen wäre das schöne Österreich noch attraktiver“, meinte die LGBTQ (lesbian, gay, bisexual, transgender and queer)-Expert:in.
Erstmals auf Englisch aufgezeichnet wurde dann der „ÖW Talk Folge 6“ mit Nachhaltigkeitsexperten Rasmus Schjødt Larsen, Chef des dänischen Beratungsunternehmens Sustainia. Er sieht Österreich auf gutem Weg, eine der nachhaltigsten Tourismusdestinationen der Welt zu werden: „Eine intakte Natur ist schließlich Grundlage für einen qualitativ hochwertigen Tourismus.“ Die größte Herausforderung für Österreichs Tourismus sieht Larsen darin, jenes Potenzial zu erkennen, das im sanften Tourismus steckt, von Mobilitätslösungen für die letzten Kilometer zum Urlaubsdomizil, über regionale Speisen und Abfallvermeidung bis hin zur Einbindung der Gäste in das nachhaltige, auf den jeweiligen Standort abgestimmte Konzept. Sein Aufruf: „Rally the troops“ – also Kräfte und Ressourcen bündeln und gemeinsam die Nachhaltigkeit vorantreiben.
Anfang September wurde die bislang jüngste Folge des „ÖW Talks“ aufgenommen (geplante Ausspielung am 24.09). Diesmal war Paul Kolarik, Geschäftsführer der Kolariks Freizeitbetriebe im Wiener Prater, als Gesprächspartner an der Reihe. „Der Talk drehte sich um den Werdegang des größten Bio-Restaurants der Welt“, so Astrid Steharnig-Staudinger. Der Familienbetrieb wurde 1920 gegründet und umfasst heute neben der „Luftburg – Kolarik im Prater” die dazugehörende Erlebniswelt, das Freizeitareal „Praterfee“, das Apartmenthaus Urban Lodge, die Veranstaltungsfläche Viktor Gernots Praterbühne sowie die Herstellung, Verkauf und Vermietung der Original Luftburgen.
Laut Paul Kolarik wurde bereits im Jahr 2018 damit begonnen, den Bio-Anteil im Restaurant zu erhöhen. 2021 wurde dann das gesamte Sortiment auf Bio umgestellt: „Jedes Essen und jedes Getränk, das wir heute servieren, ist zu 100 Prozent bio-zertifiziert. Und weil wir insgesamt 1.200 Sitzplätze haben, sind wir dadurch das größte vollzertifizierte Bio-Restaurant der Welt.“ Wobei das Thema Nachhaltigkeit nicht nur am Teller zu Hause ist: „Wir setzen viel auf Holz, unbehandelten Stahl, Pflanzen und auf textile Möbel. Wir bieten ein Gesamtkonzept in einer Atmosphäre, in der man sagt ‚da fühl’ ich mich wohl, da bekomm’ ich wirklich gute Qualität und bin auch bereit, für diese Qualität zu bezahlen‘.“
Zu sehen sind alle bisherigen und auch künftige „ÖW Talks“ unter www.austriatourism.com/oewthek/oew-talk
Erstellt am: 13. September 2024
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