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Das „Preis- und Buchungsmonitoring“ (PBM) der Tirol Werbung, das tagesgenaue Prognosen der touristischen Nachfrage, Auslastung und Unterkunftspreise im Tiroler Tourismus ermöglicht, ist in seine entscheidende Phase getreten: Seit Mitte Dezember 2024 steht das heuer im Frühjahr von Tirol Werbung-Chefin Karin Seiler in einem Gespräch mit T.A.I. vorgestellte System im Einsatz bei allen 34 Tourismusverbänden (TVBs) des Bundeslandes.
Die ersten Zahlen sind vielversprechend: Die derzeitige Buchungslage für die Wintersaison 2024/25 liegt um rund 2 % über dem Vorjahr, für die bevorstehenden Weihnachtsferien sind es sogar 4 bis 5 % mehr.
Das System umfasst laut Armin Möller, der im Team der Tirol Werbung als PBM-Projektleiter fungiert, zwei Bereiche:
Die „Destination Insights“ wurden vergangene Woche an die 34 TVBs des Bundeslandes übergeben und eine kostenlose Testphase gestartet. Armin Möller: „Die TVBs können die PBM-Funktionen mehrere Wochen lang nutzen und bewerten.“
Hotelbetriebe sind über das „Performance Board“ eingebunden, wobei sich die Beherberger laut Armin Möller „derzeit in der Startphase“ befinden: Entweder sind sie schon angeschlossen oder befinden sich im Onboarding-Prozess.
Die vom PBM erstellten Informationen sind in ihrer Art global einzigartig, ebenso deren Relevanz für die Praxis. So können TVBs durch das PBM nachfrageschwache Zeiträume identifizieren und diese gezielt mit Maßnahmen (etwa Events) aufwerten. Ziel ist es, die Nachfrage und damit den Umsatz zu steigern.
Außerdem sind auch Wetterprognosen und Veranstaltungskalender in das PBM eingebunden. Beides hilft, saisonale Schwankungen besser vorherzusehen. Damit nicht genug, gibt es auch einen Benchmark-Vergleich. Er erlaubt die präzise Bewertung aktueller Entwicklungen im Vergleich zu Vorjahren oder anderen Verbänden.
Mit Stand 18. Dezember 2024 zeigt die Grafik „Nachfrage“ des PBM eine positive Prognose für die Wintersaison, die gesamthaft betrachtet leicht (ca. 2 %) über dem Vorwinter liegt. Dabei ist die Nachfrage während der Weihnachtsferien sogar noch etwas höher als im Vorjahr (+4 % bis +5 %), ebenso „hintenraus aufgrund des späten Ostertermins“, wie Florian Neuner, Leiter Branchen- und Unternehmenskommunikation bei der Tirol Werbung, betont.
Einzig im Februar liegt die Nachfrage aktuell unter dem Vorjahr. Allerdings kann es laut Florian Neuner „immer zu kurzfristigen Änderungen kommen, die speziell die Situation im Feber noch beeinflussen, zumal das unser wichtigster Monat der Wintersaison ist“.
Die Grafik „Preise“ (hier wird der ADR – Average Daily Rate, also der Durchschnittspreis für die in einem bestimmten Zeitraum verkauften Zimmer herangezogen) weist für die 3-Sterne-Bertriebe und die Ferienwohnungen im Vergleich zum Vorjahreswinter in allen Monaten eine Steigerung aus.
In der 4-Sterne-Hotellerie ist dies bis auf den Februar 2025 mit einem derzeit noch niedrigeren ADR ebenso der Fall (November und März sind gleichauf), während sich für die 5-Sterne-Hotellerie noch ein durchmischtes Bild darstellt: Dezember und April sind besser, der November war gleich, im Jänner, Februar und März gilt es noch aufzuholen.
Die Genauigkeit des PBM ist hoch. „In der bisherigen Testphase sind die Prognosedaten um weniger als 1 % von den tatsächlichen Werten abgewichen“, sagt Patricio Hetfleisch, Bereichsleiter Marketing und Kommunikation der Tirol Werbung.
Hoch ist auch der Datenschutz für die Betriebe, der laut Armin Möller „voll gegeben ist. Die realen Daten sind nur vom Beherbergungsbetrieb über ihr persönliches Performance Board ersichtlich.“ Die Weiterleitung der Daten an die den TVBs zur Verfügung stehenden „Destination Insights“ erfolgt dann anonymisiert und summiert für die statistische Auswertung. Armin Möller: „Damit hat weiterhin ausschließlich der Betrieb Zugriff auf seine sensiblen Gäste- und Finanzinformationen.“
Entwickelt wurde das Preis- und Buchungsmonitoring (PBM) von der Tirol Werbung während der vergangenen eineinhalb Jahre. Entwicklungspartner war die Technologieplattform „HQ Revenue“ (eine von Hoteliers für Hoteliers entwickelte Software, um Einnahmen zu maximieren).
Erstellt am: 19. Dezember 2024
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