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Der Countdown für die erste live-ITB seit 2019 läuft. Wie die Erwartungen der Organisatoren gelagert sind, wie es mit den Ausstellern aussieht und welche Erwartungen bezüglich der Fachbesucherzahlen bestehen, darüber sprach T.A.I. mit Exhibition Direktrice Deborah Rothe.
ITB Berlin 2023

Wartelisten bei Ausstellern, starker Andrang bei Ticketverkäufen! Vorfreude auf ITB ist groß

T.A.I. 24 TOP News

Anfang Februar 2023 kam es zur offiziellen Staffelübergabe für die Projektleitung der ITB Berlin: Diese liegt ab sofort in den Händen von Exhibition Direktrice Deborah Rothe, die diese Funktion von David Ruetz übernimmt, zu dessen ITB-Team sie seit 2014 gehörte und der seit Dezember als Senior Vice President Messe Berlin für die Bereichsleitung Travel + Logistics verantwortlich zeichnet.

Der Zeitpunkt der Übergabe ist spannend, da die ITB von 7. bis 9. März 2023 nicht nur erstmals seit vier Jahren (letztmals 2019) wieder live stattfinden wird, sondern auch zum ersten Mal in ihrer bald 60-jährigen Geschichte als reine B2B-Fachmesse (Premiere war 1966 im Rahmen einer Übersee-Importmesse). T.A.I. bat Deborah Rothe im Vorfeld des ITB-Comebacks zu einem Interview.

T.A.I.: Wie hoch sind die Erwartungen für die erste Live-ITB nach drei Jahren Pause?

Deborah Rothe: „Derzeit übertreffen die Erwartungen unsere Pläne, sowohl was die Aussteller als auch die Fachbesucher:innen betrifft. Wir erhalten sehr gute Feedbacks, die Vorfreude, wieder ein physisches Treffen zu organisieren, ist einfach da! Unser Leitmotiv ‚Open for Change‘, mit dem der enorme Wandel in der gesamten Wertschöpfungskette des Tourismus zum Ausdruck kommt, trägt mit dazu bei. Es braucht einfach ein verändertes Mindset. Der Tourismus hat übrigens in den zurückliegenden sehr schwierigen Jahren gezeigt, wie innovativ und resilient er sein kann.“

Erstmals B2B-Fokussierung

T.A.I.: Wie wird das neue Konzept (reine Fachmesse, kürzere Dauer etc.) von den potentiellen Ausstellern angenommen?

Deborah Rothe: „Wir verzeichnen ein klar positives Feedback. Es gab schon vor der Pandemie den Wunsch auf eine B2B-Fokussierung. Dem sind wir mit dem Neustart nachgekommen.“

T.A.I.: Der Publikumsteil wird nun im Rahmen der BOOT & FUN als „Berlin Travel Festival“ abgehalten. Premiere dafür war Ende November 2022, wobei 48.000 Besucher:innen gezählt wurden. Das entspricht den früheren Werten von BOOT & FUN. Hatten Sie sich mehr erwartet?

Deborah Rothe: „Wir verzeichneten früher ca. 60.000 Privatbesucher:innen auf der ITB. Die BOOT & FUN war eine weitaus kleinere Veranstaltung. 2022 fand sie aber mit dem ‚Berlin Travel Festival‘ zu einem Zeitpunkt statt, als in Deutschland noch hohe Infektionszahlen herrschten und es dadurch eine Zurückhaltung gab. Für heuer (1. bis 3. Dezember 2023) erwarten wir ein weit größeres Publikumsinteresse, nicht zuletzt durch die erweiterte Zielgruppe. Die BOOT & FUN sprach ja in früheren Jahren eher ein jüngeres Publikum an.“

Sanierung des inneren Funkturmringes

T.A.I.: Zurück zur ITB 2023. Österreich hat einen um rund 50 % kleineren Ausstellungsstand gegenüber früheren ITBs. Ist das (also kleinere Stände) ein genereller Trend oder die Ausnahme?

Deborah Rothe: „Laut offiziellem Buchungsstand der ITB hat Österreich im Vergleich nur um knapp 10 % verkleinert und ist statt in Halle 17 nun im neuen Hub 27. Wobei es generell immer Bewegung bei den Standflächen gab, die einen verkleinern, die anderen vergrößern. Georgien das Gastland 2023 etwa hat seine Standfläche auf über 700 m² verdreifacht und Saudi-Arabien wird mit knapp 1.400 m² den größten Stand belegen. Die DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus) im Hub 27 kommt auf über 1.000 m². Zu den größten Vertretern gehören auch Mexiko, Spanien, Griechenland, Italien und die V.A.E.“

T.A.I.: Wie sieht es generell mit der Ausstellungsfläche aus und wie mit den Hallen?

Deborah Rothe: „Wir haben heuer insgesamt 28 Hallen und rund 140.000 m² reine Veranstaltungsfläche (brutto), das entspricht ungefähr 90 % der Fläche von früher. Dies ist der Sanierung des inneren Funkturmringes geschuldet, durch den die Hallen 11 bis 17 vorerst wegfallen. Dafür haben wir mit dem Hub 27 rund 10.000 m² zusätzliche Fläche, die wir vorher nicht hatten. Die Ausstellungsfläche ist fast komplett ausgebucht, teilweise bestehen Wartelisten. Die Vermietung ist bereits grundsätzlich geschlossen.“

Vorfreude, aber keine konkreten Besucherzahlen

T.A.I.: Bis zur Pandemie kamen alljährlich so um die 110.000 Fachbesucher:innen. Mit welchen Zahlen rechnen Sie für 2023?

Deborah Rothe: „Das lässt sich schwer einschätzen, eine konkrete Zahl kann ich also nicht nennen. Viele entscheiden sich sehr kurzfristig. Wir verbuchen aber aktuell täglich einen großen Andrang bei den Ticketverkäufen.“

T.A.I.: Wie ist die Stimmung generell?

Deborah Rothe: „Wir spüren eine echte Vorfreude. Wir bringen ja auch thematisch viel auf die Bühne, auch auf dem ITB-Kongress. Die wichtigsten Player aus dem Tourismus werden mit dabei sein. Die Stimmung ist also sehr positiv!“

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