Incoming-Höhenflug im „Hub 27“. ITB-Auftritt unter neuen Vorzeichen

„Der Fokus wird diesmal ausschließlich auf B2B-Gesprächen und Networking liegen“, erklärt Sandra Neukart

Alles ist neu, nicht nur für die weltgrößte Tourismusmesse, sondern auch für die dortige Österreich-Präsenz – im Incoming aus Deutschland zeichnet sich ein starkes Jahr ab

Wie wird die ITB 2023? Was dürfen sich die Fachbesucher:innen erwarten, was die Aussteller? Das ist eine der großen Frage, welche die Tourismusbranche derzeit bewegt. Antworten gibt es zwischen 7. und 9. März 2023, wenn das erste Mal seit 2019 (!) die weltgrößte Tourismus­fachmesse in Berlin über die Bühne gehen wird – unter komplett anderen Voraussetzungen als zuvor. Denn die ITB wurde nicht nur terminlich neu ausgerichtet (kürzer), sondern von einer gemischten Publikums- und Fachmesse auf eine exklusive Profi-Plattform getrimmt. Für die Österreich Werbung (ÖW) sowie die 42 auf dem offiziellen Österreich-Stand präsenten Partner stellt die ITB 2023 noch aus einem anderen Grund Neuland dar: Erstmals befindet sich der Stand im neuen „Hub 27“. Dort findet sich Österreich in erstklassiger Nachbarschaft. Denn in derselben Halle sind neben der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) auch der Schweiz Tourismus und die Deutsche Bahn (DB) vertreten, ebenso andere europäische Länder wie Polen, Slowenien, Tschechien, Georgien, Armenien, Bulgarien und Aserbaidschan.

Das Interesse ist jedenfalls hoch. Neben ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig wird das „Who is Who“ der österreichischen Tourismusbranche in Berlin erwartet, allen voran Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler. Auch zahlreiche Geschäftsführer der LTOs (Landes­touris­mus-Organisationen) haben ihr Kommen fixiert. Laut Sandra Neukart, COO (Chief Operating Officer) der ÖW, wird der Fokus diesmal „ausschließlich auf B2B-Gesprächen und Networking“ liegen.

Unabhängig davon ist auch heuer für Top-Kulinarik am Österreich-Stand gesorgt. Das Catering liegt in den Händen von Edelweiß Eventcatering Berlin mit Österreich- bzw. Sternekoch Franz Raneburger. Der gebürtige Tiroler war viele Jahre lang der Inhaber des mit drei Hauben von Gault-Millau und einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants „Bamberger Reiter“ in Berlin, bewirtete im Laufe seiner bisherigen Karriere über 300 Staatsgäste und wurde in den Nuller-Jahren des neuen Millenniums zu Berlins Meisterkoch des Jahrzehnts gekürt. Für den Service zeichnet die Tourismusschule Bad Ischl verantwortlich, die dafür 17 ihrer Schüler:innen extra zur ITB nach Berlin schickt.

Bislang war Österreich in Halle 17 anzutreffen, der ältesten bestehenden auf dem Gelände der Messe Berlin, die zusammen mit der Halle 12 saniert wird (die Ausschreibung dazu läuft). Anstelle der zuletzt 1.200 m² Standfläche stehen heuer ­624 m² zur Verfügung, was nicht zuletzt dem kompletten Entfall der Publikumspräsentationen geschuldet ist. Insgesamt werden heuer 42 Partner (von Arcotel bis zum Zell am See-Kaprun Tourismus) am Gemeinschaftsstand mit dabei sein (2019 waren es 78).

Zu den wichtigsten Partnern mit großen Präsenzen zählen neben dem OÖ Tourismus (als Kulinarikpartner und mit der Kulturhauptstadt Bad Ischl 2024) und der Tirol Werbung auch Eurotours, die Hotelgruppe der VAYA Holding (27 Hotels und Apartmenthäuser von St. Anton bis Kaprun), der Flughafen Wien, die SLTG (Salzburger Land Tourismus), die Kärnten Werbung, der NÖ Tourismus sowie die Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH.

Sandra Neukart über die Zielsetzung des ÖW-Standes und die Präsenz auf der ITB: „Wir wollen mit unserem ITB-Auftritt 2023 alle Facetten des Urlaubslandes Österreich in einer visuell überzeugenden Art und Weise präsentieren. Der Fokus liegt dabei neben der Kultur auf Kulinarik und Nachhaltigkeit.“ Von zentraler Bedeutung ist es aber, „nach drei Jahren coronabedingter Pause den Partnern wieder die Möglichkeit zu bieten, sich auf der führenden Reisemesse der Welt vor dem internationalen Publikum und Fachbesucher:innen zu präsentieren und einen Ort für die Vernetzung zu schaffen.“

Der Österreich-Gemeinschaftsstand wird übrigens nicht der einzige Platz sein, an dem die ÖW die Vorzüge des touristischen Österreich-Produktes ins Rampenlicht rückt. So wird am 8. März Martin Reichhart, Projektmanager im Bereich Innovation bei der Österreich Werbung, um 13:00 Uhr im Rahmen des ITB Kongresses als Panelist an der Session „Sustinable Business Intelligence“ teilnehmen.

Und wie sieht die Erwartungshaltung Österreichs für den Quellmarkt Deutschland aus? Überaus positiv, wie u. a. aus der jüngsten Reisepotenzial-Analyse der ÖW (Befragungszeitraum Anfang Dezember 2022) hervorging. So wollen rund 11 % der deutschen Reiseplaner:innen mit Blick auf Frühjahr/Sommer 2023 einen Urlaub in Österreich umsetzen. Sandra Neukart: „Wir rechnen vor allem für den Sommer mit einer soliden Nachfrage, die sich auf dem Niveau aus dem letzten Jahr bewegen sollte.“ Das sorgte mit 31,15 Mio. deutschen Übernachtungen für den besten Sommer seit Mitte der 1990er-Jahre und lag um satte +5,6 % über den Nächtigungen des Spitzensommers 2019.