T.A.I. Analyse Top 30 Airlinekonzerne

Dominanz der Riesen nimmt zu, operative Gewinne aber unter Druck

Print-Ausgabe 14. Juli 2017

Das letzte Geschäftsjahr war für die Airline-Konzerne alles andere als einfach: 16 der 30 Riesen wiesen Gewinnrückgänge auf – ihre Marktmacht wächst hingegen weiter

Die Dominanz der gemessen am Umsatz 30 größten Airline-Konzerne der Welt wird stärker. Das geht aus der T.A.I.-Analyse der Unternehmenszahlen 2016 bzw. 2016/17 hervor. Kamen die Top-30 2012 noch auf einen Anteil von 65,8 Prozent an dem von der IATA (International Air Transport Association) kommunizierten Gesamtumsatz aller weltweit rund 330 aktiven Airlines, so erreichte der Marktanteil der Top 30 im Vorjahr bereits 69,1 Prozent.

Damit nicht genug, verbuchten die Top 30 im Vorjahr drei Viertel aller operativen Gewinne. Dies, obwohl ihr Anteil an den Passagieren mit „nur“ 58 Prozent deutlich geringer ist. Rund 2,2 Milliarden Fluggäste saßen im Vorjahr (Geschäftsjahr 2016 bzw. 2016/2017) in einem Flieger der Top 30. Laut IATA-Statistik wurden im Vorjahr weltweit 3,81 Milliarden Passagiere befördert.

Dominiert wird das Geschehen weiter von den US-Airlines. Sie bilden mit American, Delta und United das Spitzen-Trio. Mit Southwest, JetBlue und der Alaska Air Group gehören sechs US-Konzerne den Top-30 an, womit die USA ein Fünftel der Luftfahrt-Riesen stellen.

Weiterhin stark ist die Position der Europäer: Die Lufthansa Group (noch ohne Brussels), Air France-KLM und die IAG (International Airlines Group mit British, Iberia, Vuerling und Aer Lingus) nehmen die Positionen vier bis sechs ein. Auf Rang 7 folgt Emirates. Mit Southwest gehört ein weiterer US-Carrier den Top-10 an, die von den beiden China-Airlines, Air China und China Southern, komplettiert werden.

Bemerkenswert ist, dass die sechs größten Airlines der Welt im Vorjahr Umsatz-Rückgänge verbuchen mussten. Dieselbe Entwicklung war bei weiteren sieben der Top 30 Luftfahrt-Konzerne feststellbar. Damit verzeichneten zwei Fünftel (!) aller Airline-Riesen im zurückliegenden Geschäftsjahr Umsatz-Einbußen – dies ist ein deutliches Zeichen dafür, wie intensiv der Preiswettbewerb weltweit geworden ist.

Noch stärker unter Druck standen die operativen Ergebnisse: Bei 16 der Top-30 Airlines sind sie im letzten Geschäftsjahr gesunken, allen voran bei den drei großen Amerikanern. Bei Europas Umsatz-Riesen war dies erfreulicher Weise anders, ebenso bei Ryanair. Lediglich Easyjet hatte einen starken Gewinn-Rückgang.

Eine ausführliche Übersicht über die Best-Performer unter den Top-30 findet sich auf den Seiten 10 und 11. Dort dargestellt ist auch das Ranking der gemessen an den Passagierzahlen größten 30 Airlines der Welt, der anders als bei den Umsatz-Kaisern auch Lion Air, die Air Asia Group, IndiGo, Garuda Indonesia sowie Gol Transportes Aéreos angehören. 

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