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Ferienflüge 2018/2019

Weniger Bundesländer, weniger Ferne im Ferienflug-Winter 2018/19

Print-Ausgabe 16. November 2018

Erfrischende Highlights sind hingegen die ganzjährige Fernstrecke von TUI mit Travel Service auf die Kapverden sowie die Eilat-Flüge von Wizz Air

Kräftig ins Stocken geraten ist im Winter 2018/2019 die Bundesländer-Offensive der österreichischen Touristik. Das geht aus der T.A.I. Ferienflug-Analyse ab Österreich für die Wintersaison hervor. Berücksichtigt darin werden alle Outgoing-Charter ab Wien und den Bundesländern zu Sonne-/Strand-Destinationen, ergänzt um Linienflüge auf der Mittelstrecke zu Sonne-/Strand-Destinationen (z.B. Wizz Air nach Eilat) sowie alle nonstop Saison-Linienflüge ab Wien auf der Fernstrecke (BKK und DXB sind deshalb ebenso ausgenommen, wie jene über DUS nach Samaná/AZS).

Nicht berücksichtigt werden zudem temporäre Ketten (z.B. nach Finnland). Aufgrund der späten Ostern wird z.T. auch das Angebot im April 2019 angeführt, nicht aber in den Flugsessel-Analysen berücksichtigt, wie im Falle von myAustrian Holidays nach Hurghada oder Catania (da bereits Sommer-Saison).

Palma de Mallorca (PMI), das einzige Winter-Ziel der Balearen, liegt mit 4.350 Flugplätzen pro Woche auf 23 Flügen (21 ex Wien, zwei ex Salzburg) an der Spitze. Zweitstärkste Destination sind die Kanaren mit 4.140 Flug­sesseln pro Woche und ebenfalls 23 Flügen (drei ex Salzburg). Den dritten Platz belegt Ägypten mit 3.615 Sitzen bzw. 20 Flügen, das mit je drei Flügen ab Graz und Linz sowie zwei ab Salzburg über die beste Bundesländer-Anbindung verfügt.

Generell ist – wie eingangs erwähnt – eine nochmalige Konzentration des Flugangebotes in Richtung Abflughafen Wien festzustellen. Dies hat nicht zuletzt mit der NIKI-Pleite zu tun, die bei der T.A.I.-Analyse der nonstop Ferienflüge ab Österreich vor einem Jahr noch nicht absehbar war (alles deutete auf eine Integration in Eurowings hin).

In der Planung 2017/2018 dominierte NIKI das Geschehen Richtung Mallorca (laut damaliger Planung ein Anteil von 76,7 Prozent gemessen an Flugsesseln, inkl. SZG und GRZ) und auf die Kanaren (56,8 Prozent Anteil, inkl. Flüge ab SZG). Auch nach Hurghada gab es einen NIKI-Flug ab SZG.

Von den NIKI-Nachfolgern sind Laudamotion und LEVEL im Winter ausschließlich ab Wien unterwegs. Eurowings bietet auf allen drei Winter-Rennstrecken (Kanaren, Mallorca und Ägypten) auch Flüge ab Salzburg an, dies aber in kleinerem Umfang als seinerzeit NIKI.

Breite Streuung in Ägypten

Am intensivsten gehen die Veranstalter im Winter nach Ägypten ins Risiko. Dort besteht auch eine gute Bundesländer-Streuung. Vier Airlines sind 2018/2019 in Richtung Rotes Meer unterwegs (Eurowings, Air Cairo, FlyEgypt und Corendon), myAustrian startet erst im April nach HRG.

Insgesamt ist das Ägypten-Volumen gegenüber dem Vorjahr von 22 auf 20 Flüge (je einer weniger in VIE und SZG) bzw. von 4.107 um 12 Prozent auf 3.615 Flugsessel pro Woche zurückgegangen. Für letzteres zeichnet – neben den zwei Flügen weniger – vor allem das eingesetzte Fluggerät verantwortlich: NIKI flog ausschließlich mit 210-sitzigen A321, die Jets der verbliebenen Carrier verfügen über 177 bis 189 Plätze.

Eine Unschärfe (ob und wie oft diese im Dreieck geführt werden) besteht bezüglich der Linz- und Graz-Flüge nach HRG. Nachdem die T.A.I.-Analyse aber auf dem jeweils stärksten Angebot pro Woche im Winter basiert, ist dies in diesem Fall nebensächlich.

Mallorca-Überangebot

Die Balearen werden im Winter (Mallorca-Solo) vom Trio Eurowings, LEVEL und Laudamotion angeflogen, alle drei täglich ab Wien, EW zusätzlich zweimal pro Woche ab SZG. Mit 23 Flügen pro Woche (sieben mehr als im Vorjahr) und 4.350 wöchentlichen Flugsitzen (plus 15,1 Prozent) ist es das bislang stärkste Mallorca-­Angebot einer Wintersaison und um die Hälfte größer, als noch vor zwei Jahren. Es wird sich weisen, ob diesem Angebot auch eine entsprechende Nachfrage gegenübersteht.

Kanaren-Planung

Extrem stark ist auch das für die Kanaren aufgelegte Volumen, das mit 4.140 Sitzen pro Woche an der Spitze der Winter-Rennstrecken steht. Hier rittern Eurowings, Laudamotion, myAustrian und Wizz Air um die Gunst der Reisebranche.

Bei den Kanaren gibt es ebenfalls eine starke Verlagerung des Volumens in Richtung Wien. Ex Graz besteht kein Angebot mehr (im Vorjahr fiel Linz weg). In Salzburg blieb es zwar bei drei Flügen pro Woche, aber statt der A321 von NIKI fliegt Eurowings mit 180-sitzigen A320-Jets.

Bezüglich Fuerteventura und Lanzarote ist noch anzumerken, dass die Flüge zu bestimmten Perioden im Dreieck miteinander kombiniert werden. Die genannten Zahlen (Frequenzen und Kapazitäten) sowie die Analyse auf Seite 12 beziehen sich aber, wie bereits erwähnt, stets auf die Wochen mit dem höchsten Volumen.

Sonderfall Zypern

Nicht zu den Rennstrecken hinzugezählt wird in der T.A.I. Ferienflug-Analyse Zypern. Dies obwohl auf die Insel der Aphrodite mit 4.656 Flugsesseln und 23 wöchentlichen Flügen das auf dem Papier stärkste Angebot zur Wahl steht. Darin sind aber die täglichen OS-Linienflüge nach Larnaka enthalten, die knappe zwei Drittel des LCA-Aufkommens ausmachen. Sie werden zwar auch touristisch genutzt, doch handelt es sich hier primär um eine ganzjährige Städte- und weniger um eine saisonale Sonne/Strand-Verbindung.

Trauer und Lichtblick in der Ferne

Mit Havanna und Colombo standen 2017/2018 noch zwei Austrian Airlines Saison-Langstrecken im Programm, die es heuer nicht mehr gibt (damals waren bereits von Austrian Miami sowie von Condor Varadero gestrichen worden). Die ausgedünnte OS-Ferne mit Malediven, Mauritius und Seychellen wird heuer durch Kapstadt ergänzt.

Für das herausragende Fernstrecken-Highlight sorgt hingegen TUI: Die mit Boeing 737-MAX von Travel Service ab 21. Dezember geflogene Route von Wien auf die Kapverden (Boavista und Sal) wird nicht nur bis Ende April, sondern ganzjährig angeboten.

Ferienflug-Angebot ab Österreichs Airports inkl. Analyse der drei „Rennstrecken“ auf die Kanaren, Balearen und nach Ägypten / PDF-Download

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