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Flughafen Linz

Mit der Kraft des Südtiroler Windkraft-Milliardärs! SkyAlps bringt frischen Wind für DUS-LNZ-Flüge

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Die Verbindung nach Düsseldorf (DUS) stellt für Oberösterreichs Landeshauptstadt Linz (LNZ) und den gesamten Wirtschaftsstandort OÖ eine eminent wichtige Verbindung dar. Doch seit dem Rückzug Austrian Airlines mit Ausbruch der Pandemie sowie von der ab Herbst 2021 bis Ende 2022 eingesprungenen Eurowings herrschte diesbezüglich Ebbe. Jetzt konnte Flughafen-Linz Geschäftsführer Norbert Draskovits eine Nachfolgelösung präsentieren:

Ab Beginn des Winterflugplans wird die Südtiroler Airline SkyAlps die beiden Metropolen dreimal pro Woche (Mo., Mi. und Fr.) mit einer ihrer künftig insgesamt 10 De Havilland DHC-8 (Dash 8 Q-400, je 76 Sitze) miteinander verbinden und damit die für den Geschäftsreiseverkehr wichtige Flugverbindung in die Landesmetropole Nordrhein-Westfalens wiederherstellen.

Windkraft-Milliardär als CEO

Da stellt sich die Frage: Wer ist SkyAlps und hat sie genügend finanzielle Kraft, um langfristig zu überleben? T.A.I. ist der Frage nachgegangen und auf eine interessante Story gestoßen. Sie beginnt bei der Privatisierung des Flughafens Bozen im Jahr 2019, nachdem die Südtiroler Landesregierung beschlossen hatte, sich aus dem Betrieb des über Jahre hindurch defizitären Flughafens (seit 2015 gab es keine Linienflüge mehr) zurückzuziehen.

Zugeschlagen hat damals die extra dafür gegründete ABD Holding. Der Kaufpreis belief sich auf 3,8 Mio. Euro. Hauptakteur der ABD Holding mit 52 % der Anteile ist der Windkraft-Milliardär Josef Gostner (den Rest halten die beiden Österreicher Hans Peter Haselsteiner und René Benko).

Josef Gostner ist in Südtirol eine bekannte Größe. Zusammen mit seinem Bruder Ernst Gostner hatte er seit den 1990er-Jahren begonnen, in erneuerbare Energien zu investieren, und seither mit Ener.CO (heute FRI-EL Green Power) ein auf Wind- und Wasserenergie sowie Biomasse spezialisiertes Imperium aufgebaut. Der Marktwert von FRI-EL (Gewinn 2021 rund 147,5 Mio. Euro) wurde zuletzt auf einen höheren dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. Nicht darin enthalten ist deren börsennotierte Tochter Alerion mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 1,37 Mrd. Euro und deren Aktienkurs sich seit dem Einstieg von FRI-EL mit 88 % vor sechs Jahren verdoppelt hat, was die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ im Vorjahr zu einem Bericht unter dem Titel „Die Windkraft-Milliardäre“ animierte.

SkyAlps bereits mit Gewinn

Geld ist also ausreichend vorhanden. Bereits kurz nach dem Airport-Kauf wurden Pläne zur Gründung der Airline SkyAlps bekannt gegeben. „Der Flughafen hätte sonst zu viele Verluste geschrieben“, gibt Josef Gostner – er fungiert auch als CEO von SkyAlps – freimütig zu. Der Start erfolgte dann aus Pandemie-Gründen erst im Juni 2021. Der Carrier konzentriert sich auf ein einziges Modell (Dash 8 Q-400). Bis Ende 2022 zählte die Flotte bereits vier dieser Turboprops (zwei davon flogen früher für Tyrolean bzw. Austrian Airlines), aktuell sind es zehn, von denen sechs im Einsatz stehen (vier wurden im August 2023 übernommen und werden aktuell gewartet).

Der Erfolg stellte sich jedenfalls rasch ein. „Wir sind jetzt schon in der Gewinnzone, das hätte ich nicht erwartet. Und es sind so viele Märkte offen, das ist erst der Anfang“, betonte Josef Gostner Anfang dieses Jahres, der heuer die Zahl der Fluggäste gegenüber 2022 um 70 % auf rund 120.000 Beförderte steigern will. Gostner: „Wir befinden uns damit im Einklang mit unserem Geschäftsplan, der 300.000 Passagiere innerhalb von vier Jahren vorsieht."

Linz plant weitere Verbindungen mit SkyAlps

Zurück nach Linz: Es ist das bereits 23. Ziel im Flugplan von SkyAlps (einige davon werden nur im Sommer angeflogen) und das erste in Österreich, dem neunten Land neben Italien, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, UK, Kroatien, Belgien und Spanien.

Linz Airport-Chef Norbert Draskovits: „Wir hoffen, dass der Markt die Strecke von Beginn an gut annimmt.“ Er sieht die Wiederaufnahme der Düsseldorf-Flüge dank SkyAlps als „ersten Schritt des Restarts“. Wie ist das zu verstehen? Norbert Draskovits: „Wir werden uns mit SkyAlps in einem zweiten Schritt über den weiteren Ausbau der Verbindung und neue Projekte verständigen.“ Tickets für die Strecke Linz - Düsseldorf sind ab 174 Euro oneway erhältlich. www.skyalps.com

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:

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