EUROCONTROL

Low Cost dominiert, Lufthansa & Austrian verlieren … letzteres aber nur auf den ersten Blick!

T.A.I. 24 Top News

Ihren wöchentlichen Report publizierte Mitte Juli die EUROCONTROL (European Organisation for the Safety of Air Navigation), also die internationale Organisation zur zentralen Koordination der Luftverkehrskontrolle in Europa mit Sitz in Brüssel. Interessant ist dabei vor allem die Entwicklung der 40 größten Airlines gegenüber 2019, also dem letzten Jahr vor der Pandemie. Vergleichspersiode ist stets vom Jahresbeginn bis zum 13. Juli (also grob gesagt das erste halbe Jahr).

An der Spitze steht die britische Ryanair Gruppe, die ihre wöchentlich durchgeführten Flüge gegenüber 2019 um 37 % erhöhte. Noch stärker gewachsen gegenüber 2019 ist nur Wizz Air.

Große Verschiebungen bei Lufthansa und Eurowings

Lufthansa markiert das Gegenteil und musste mit -26 % seit Jahresbeginn den größten Einbruch an wöchentlich durchgeführten Flügen gegenüber 2019 hinnehmen. Je die Hälfte der Top-10 hatten Rückgänge und Zugewinne gegenüber 2019 zu verkraften.

Der Rückgang von Lufthansa ist zum Teil damit zu erklären, dass sie Teile ihres Geschäfts auf ihre Tochtergesellschaft Discover Airlines verlagert. Discover (aktuell 30 Flugzeuge) bietet touristische Flüge auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke an, die Verlagerung umfasst Strecken und Flügen, die zuvor von der Lufthansa selbst betrieben wurden. Diese Verlagerung ist Teil der Strategie, das touristische Segment zu stärken und sich im wachsenden Markt für Privatreisen zu positionieren.

Dies erklärt auch zum Teil, weshalb Eurowings (Platz 13) gegenüber 2019 um -32 % weniger Flüge anbietet. Denn seit 2021 werden Langstreckenflüge nicht mehr von Eurowings, sondern von Discover Airlines (bzw. Eurowings Discover, wie sie bis 2023 hieß) durchgeführt.

Die Ertragsperle des Lufthansa-Konzerns, SWISS (im EUROCONTROL-Listing Rang 12), bietet aktuell nur um -2 % weniger wöchentliche Flüge an als vor der Pandemie.

Austrian Airlines schrumpft nicht, sondern wächst

Interessant ist Austrian Airlines, die auf Platz 18 gerankt wird. Sie hat im Vergleich mit 2019 um -16 % weniger Flüge. Auch dies ist leicht erklärbar: Denn 2019 flog Österreichs Flag-Carrier noch mit 18 Turboprop Maschinen des Typs Dash 8-400, die in der Folge bis Mai 2021 alle ausgemustert wurden. Bestand die gesamte Austrian Airlines Flotte per 30. Juni 2019 noch aus 82 Flugzeugen, so sind es aktuell 68.

Der Flugzeugpark wird laufend erweitert: So ersetzten die insgesamt fünf neu hinzugekommenen Airbus A320neo nicht die in die Jahre gekommenen A320-200, sondern ergänzten diese. Und die bestehende Langstreckenflotte, die auf Boeing 787-9 umgestellt wird, wuchs von der geplanten Flottengröße von einst 10 auf 11 Dreamliner. Anfang Juli 2025 war sogar von 12 Boeing 787-9 die Rede, die inklusive der bestehenden sowie der noch zu übernehmenden Maschinen bis 2028 kommen soll, was auf eine weitere Langstrecken-Expansion hindeutet.

Neu im Gespräch ist der Airbus A220-300. Er ist aktuell regelmäßig für Austrian Airlines durch den Wet-Leasing-Partner Air Baltic im Einsatz. Überlegt wird, mittelfristig die Kurzstrecken-Flotte von den 17 Embraer 195 auf Airbus A220 umzustellen und auf 20 Stück zu vergrößern.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:
Lufthansa Group

Mehr Risiken als Chancen? Nachfrage nach Flugreisen positiv!

16. Mai 2025 | Luftfahrt
Renate Moser
22. 7. 2025
Online-Artikel
Es ist großartig für mich immer wieder Informationen über die Luftfahrt zu erhalten. Ein ganz besonderes Lesevergnügen am Morgen!

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