Lufthansa Group

Mehr Risiken als Chancen? Nachfrage nach Flugreisen positiv!

Print-Ausgabe 16. Mai 2025

Trotz Dauerkrisen wurde laut CEO Carsten Spohr der beste Jahresstart seit zehn Jahren verzeichnet (Foto: © Lufthansa Group)

Die Hauptversammlung des Kranich-Konzerns verlief wild – alle Konzern-Airlines schlossen Q1 2025 negativ ab – neue „Task Force“ soll helfen, rasch zu reagieren

Das erste Jahresviertel brachte für die Airlines der Lufthansa-Group ernüchternde Ergebnisse. Zwar konnten Lufthansa sowie alle 100 %-Töchter (mit Ausnahme von Eurowings) ihre Umsätze verbessern, die Ergebnisse (gemessen am EBIT – Earnings Before Interest and Taxes) waren aber durch die Bank negativ. Entsprechend verlief vergangene Woche die Hauptversammlung, bei der es in erster Linie um das Ergebnis 2024 ging. CEO Carsten Spohr sah sich u. a. mit der Aussage konfrontiert, er möge „den Autopiloten ausschalten und die Maschine endlich wieder nach oben ziehen“. Der Konzern müsse aus dem Dauerkrisenmodus raus. Laut Spohr hatte man aber „operativ den besten Jahresstart seit zehn Jahren“.

In den Ergebnissen schlug sich dies nicht nieder. Zwar konnten sich die Geschäftsfelder Technik und Logistik verbessern (beide schlossen Q1 mit einem positiven EBIT ab), doch bei den Passage-Airlines sah es traurig aus. Lufthansa (die Kernmarke erzielte 2024 als einzige Konzerngesellschaft ein negatives Ergebnis) flog im ersten Quartal 2025 einen Verlust von −563 Mio. Euro ein (+12 %), Swiss drehte von +33 Mio. Euro auf heuer −10 Mio. Euro (höhere Gebühren und gestiegene Personalaufwendungen), Austrian Airlines erzielte −112 Mio. Euro (nach den streikgetriebenen −124 Mio. Euro vor einem Jahr), Brussels kam bei −53 Mio. Euro zu liegen und Eurowings verschlechterte sich gar um −47 % auf −202 Mio. Euro. Nicht in diesen Zahlen enthalten ist der bei 41 % liegende Anteil an ITA Airways. Er wirkte sich aber negativ auf die Position „Beteiligungen“ aus (EBIT −38 Mio. Euro, −192 %)

Wie geht es weiter? Laut Carsten Spohr wachse die Nachfrage nach Flugreisen „trotz aller geopolitischen Unsicherheiten“ weiter, der Konzern halte an seinem positiven Ausblick 2025 fest. Die Langstrecken-Nachfrage sei stabil, inklusive steigender Ticketverkäufe von und nach Nordamerika. Das bereinigte EBIT soll sich in Summe gegenüber 2024 „deutlich verbessern“ (damals erreichte das EBIT rund +1,73 Mrd. Euro, bereinigt waren es +1,645 Mrd. Euro). Eine neu gebildete „Task Force“ soll zudem helfen, flexibel auf die aktuelle Wirtschaftslage zu reagieren. Das Verhältnis von Risiken und Chancen habe sich aber in Richtung Risiken verschoben, auch wenn diese noch nicht eingetreten seien.

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