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Vor kurzem präsentierte die CEO von El Al, Dina Ben Tal Ganancia, die Ergebnisse Jänner bis September 2023. Dabei nahm sie auch Stellung, wie der israelische Flagg-Carrier die aktuellen Herausforderungen meistert.
El Al

Keine wesentliche Änderung der Strategie! Israels Flag-Carrier El Al hält seinen Kurs

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Wie agiert eine Airline vom Schlage einer israelischen El Al (der Name bedeutet „nach oben, zu Gott hin“), um die aktuellen Herausforderungen rund um den Krieg in Gaza zu meistern? Dieser Frage ging T.A.I. nach. Vor kurzem hatte deren seit Mai 2022 amtierende CEO Dina Ben Tal Ganancia (sie gehört seit 16 Jahren zum Management-Team des Carriers) im Rahmen der Präsentation der Quartals-Ergebnisse (Jänner bis September 2023) dazu Stellung genommen.

Demnach rechnet Dina Ben Tal Ganancia aufgrund des Krieges in Gaza mit einem Kapazitätsrückgang von 5 bis 10 % im Laufe des vierten Quartals 2023 und einem Rückgang der Auslastung. Das Umsatz-Ziel mit 2,4 Mrd. US-Dollar bleibt unverändert. Welche Auswirkungen das anhaltende Kriegsgeschehen auf das erste Quartal 2024 haben wird, ist aber noch unklar. „Wir werden die Aktualisierung des strategischen Plans bewerten und eine Analyse der Auswirkungen des Krieges auf unsere Operations durchführen“, so Dina Ben Tal Ganancia.

„Notfall“-Modus  & mehr Fracht

El Al – sie steht nur noch zu 13,08 % im Besitz des Staates, größter Aktionär ist mit 39,05 % der US-Unternehmer Eli Rozenberg bzw. dessen Kanfei Nesharim Aviation Ltd.) – hat jedenfalls ihr Streckennetz überarbeitet, einige Ziele hinzugefügt, andere gestrichen und die Frachtflüge verstärkt. Die Anzahl der ASK (Available Seat Kilometers) bewegt sich aktuell auf 90 – 95 % des geplanten Angebotes. Parallel dazu wurde ein Gutscheinprogramm eingeführt, mit dem Passagiere künftige Flüge buchen können. 10 % des Erlöses gehen an die Unterstützung von Kriegsopfern.

Gleich nach Beginn der Hamas-Terroranschläge von 7. Oktober (sie forderten 1.200 Tote und rund 5.600 Verwundete) verzeichnete Israels Airline zunächst eine hohe Nachfrage, anschließend gab es einen Rückgang des Volumens. In einem „Notfall“-Modus wurden Flüge von und nach Israel sichergestellt. Um die nunmehrige Durststrecke besser zu überstehen und den Cashflow am Laufen zu halten, verhandelte El Al erfolgreich mit Lieferanten über Zahlungs-Aufschub (rund 65 Mio. US-Dollar). Ebenso wurde das Wet-Lease von vier Flugzeugen beendet (aktuell besteht die Flotte aus 46 Maschinen der Typen Boeing 737, „Triple Seven“ und „Dreamliner“), von denen drei 737-800 und 900ER sowie zwei 777-200 geparkt sind.

Profitables Vorjahr und auch 2023

Langfristig sieht El Al laut Aussage von CEO Dina Ben Tal Ganancia „keine wesentliche Änderung“ in der Strategie. Die Geschäftsziele – auch jene für 2023 – sollten erreicht werden. In den ersten drei Quartalen 2023 (also bis 30. September) erzielte El Al bei einem Umsatz von 1,82 Mrd. US-Dollar einen EBT (Gewinn vor Steuern) von 85,2 Mio. US-Dollar, nach Steuern verblieben als Nettogewinn 77 Mio. Dollar. 2022 wurde ein Umsatz von 1,986 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet, der Nettogewinn erreichte 109 Mio. US-Dollar.

Vorerst haben alle anderen Carrier ihre Flüge nach Israel eingestellt. Wien war neben El Al (sie fliegt derzeit je einmal am So., Mo., Do. und Fr.) durch Austrian Airlines (sie transportierte heuer bis Oktober etwa 40 % aller rund 544.690 Passagiere zwischen Österreich und Israel) sowie die Low Cost Airlines Ryanair und Wizz Air mit Tel Aviv verbunden. Austrian Airlines plant ab 8. Jänner wieder bis zu zwei tägliche Flüge.

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T.A.I. vor Ort in Israel

Reisen zur außergewöhnlichen Lebensweise der Kibbuzim-Familien

19. August 2022 | International

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