ANA
IndiGo Airlines

Indiens Airline-Wunder mit President und COO aus Österreich

Print-Ausgabe 15. Dezember 2023

Im ersten Quartal 2023 wurde mit 373 Mio. US-Dollar der höchste Quartalsgewinn aller Zeiten erzielt (Foto: © IndiGo)

Seit sechs Jahren ist Wolfgang Prock-Schauer Spitzenmanager bei IndiGo – der Marktanteil im indischen Inlandsmarkt erreicht bereits fast zwei Drittel

Er platzierte auf der Paris Air Show 2023 mit 500 bestellten Airbus A320 den größten Einzelauftrag in der Airlines-Geschichte: Der indische Low Cost Carrier IndiGo, der damit seinen Gesamtauftrag bei Airbus auf 289 A320neo und 673 A321neo bzw. A321 XLR erhöhte, womit IndiGo weltweit als größter Kunde der A320-Familie gilt. Die 2006 gegründete Airline mit CEO Pieter Elbers (er war früher CEO von KLM) hat einen starken Österreich-Bezug: Wolfgang Prock-Schauer, seit 2018 President und Chief Operating Officer (COO) von IndiGo. Der frühere Austrian Airlines-Manager war später u. a. CEO bei Jet Airways, Air Berlin, British Midland und bei Indiens Go Airlines.

Als eine der am schnellst wachsenden Fluggesellschaften der Welt ist IndiGo vor allem im Indischen Inlandsmarkt engagiert. Aktuell hält sie mit 63,3 % den größten Marktanteil, gefolgt von Air India und Vistara mit jeweils 9,8 %. Die Internationalisierung (derzeit 33 Ziele) wird für die Zukunft laut Pieter Elbers „ein wichtiger Teil unserer Roadmap“, doch bleibt das innerindische Netzwerk Kern des Unternehmens. Mit Gondia im Bundesstaat Maharashtra wurde kürzlich das insgesamt 85. Inlandsziel angekündigt.

2022 wurden 76,7 Passagiere befördert, 90 % davon im Inland. Wobei IndiGo weiterhin stark wächst: Im ersten Quartal 2023/24 (April bis Juni) wurden um 30,1 % mehr Fluggäste begrüßt und mit umgerechnet 373 Mio. US-Dollar der höchste Quartalsgewinn aller Zeiten kommuniziert. Im zweiten Quartal (Juli bis September), in Indien traditionell schwach, waren es um 33,4 % Passagiere mehr, der Nettogewinn erreichte 23 Mio. US-Dollar (im letzten Jahr gab es da noch einen Verlust von 190 Mio. US-Dollar).

Das Verkaufsargument von IndiGo liegt – neben Service und erschwinglichen Tarifen – vor allem in deren Zuverlässigkeit, wofür Wolfgang Prock-­Schauer als COO die Verantwortung trägt. Wie gut ihm das gelingt, verdeutlichte ein Bericht des US-Consultingunternehmens Jefferies vom März 2023: Während 84 % der IndiGo-Flüge pünktlich abflogen, waren es beim US-Low Cost Carrier Southwest 72 % und bei Europas Ryanair 75,5 %. Die Pläne für die nahe Zukunft: Einführung einer Premium-Sitzklasse auf internationalen Strecken, mit denen vor allem Geschäftsreisende angesprochen werden sollen.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:

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