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Discover Airlines

Ferienflieger wie SWISS-Tochter Edelweiss, nur deutscher! Alles über die Kranich-Tochter Discover

T.A.I. 24 TOP News

Die derzeit quer durch Österreichs laufende Roadshow „Destinations Summer 2024“ durch die fünf Städte Wien, Innsbruck, Salzburg, Graz und Linz sorgte für eine Premiere: Erstmals trat Discover Airlines hierzulande als eigenständiger Brand auf, und zwar am Stand der Lufthansa Group bzw. von Austrian Airlines. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Wer ist Discover Airlines, deren CEO Bernd Bauer auch die SWISS-Tochter Edelweiss Air leitet, und die heuer mehr als 50 Ziele auf der Mittel- und Langstrecke mit Abflügen ab Frankfurt und München anbietet? Und wie ist sie in der Lufthansa Group einzuordnen? T.A.I. hat sich schlau gemacht.

Netzwerk und Punkt-zu-Punkt …

Zunächst zur Discover-Einordnung in die Lufthansa Group. Gestartet wurde das Vorhaben unter „Project Ocean“ im Herbst 2019. Wirklich ernst wurde es dann während der Pandemie, als Lufthansa daran ging, ihre Ausrichtung als Airline Group zu schärfen, mit Fokus auf ein Multi-Airline- sowie Multi-Traffic-System. Konkret gibt es seither innerhalb der Lufthansa Group zwei Geschäftsmodelle: jenes der Netzwerk- und jenes der Punkt-zu-Punkt-Airlines.

Zu ersteren, also den Netzwerk-Carriern, gehören Lufthansa German Airlines mit ihren Töchtern CityLine, City Airlines oder Air Dolomiti (um nur einige zu nennen), SWISS (beide mit hoher Destinationsbreite und Frequenzdichte) sowie Austrian Airlines und Brussels, deren Fokus auf niedrige Kosten gerichtet ist, um im Wettbewerb mit Low-Cost-Carriern an den Standorten Wien und Brüssel bestehen zu können.

Im Punkt-zu-Punkt-Verkehr hält Eurowings (82 Jets) die Flagge hoch. Sie agiert seit 2021 nur noch im Kurz- und Mittelstreckenbereich und operiert von mehreren Basen aus (Düsseldorf plus sechs weitere in Deutschland, fünf im übrigen Europa, darunter je eine in Salzburg und in Graz). Eurowings (EW) ist als Budget-Airline positioniert. Die Flotte besteht nur noch aus Maschinen der Airbus A320-Familie.

… sowie die Touristik

Bleibt noch Discover Airlines (aktuell 24 Maschinen). Sie bildet das touristische Portfolio von Lufthansa German Airlines ab. Ihr kommt damit eine ähnliche Rolle zu wie Edelweiss (19 Jets) bei SWISS, mit deren Chef Bernd Bauer sie auch denselben CEO hat (er ist ein altgedienter Crossair bzw. SWISS-Manager, der seit zehn Jahren Edelweiss leitet und zusätzlich seit Herbst 2022 auch Discover).

In den Konzern-Geschäftsberichten werden die Discover-Umsatzwerte und Ergebnisse in den Zahlen von Lufthansa German Airlines berücksichtigt. Laut Bernd Bauer war Discover, die im Premierenjahr laut Firmenbuch noch einen Verlust von rund -90,8 Mio. Euro schrieb, der 2022 auf kolportierte -170 Mio. Euro stieg, 2023 bereits profitabel.

Zunächst startete Discover Airlines (4Y) mit dem Zusatz Eurowings. Der Grund: Während der Pandemie war Geld im Konzern zu knapp, um eine komplett neue Marke zu etablieren. Den Zusatz Eurowings, durch den der Neuling ein bekanntes Label erhielt, auf das man aufbauen konnte, führte Discover deshalb bis September 2023. Dann kam es zum Marken-Relaunch. Bis Frühjahr 2024 werden jetzt alle Flugzeuge in den neuen Discover-Look umgebrandet. Die Zugehörigkeit zum Kranich-Konzern steht trotzdem außer Frage: Auf beiden Seiten der Flugzeugrümpfe prangt der Schriftzug „Member of Lufthansa Group“. Der Carrier beschäftigt aktuell rund 2.000 Mitarbeiter:innen.

Die Discover-Pläne

Als „Full service“-Airline orientiert sich Discover beim Service stark an Lufthansa. So gibt es in der Economy Class auf Kurzstrecken eine Flasche Wasser (weitere Verpflegung gegen Bezahlung). Auf der Langstrecke erhält jeder Passagier unbegrenzt alkoholfreie Getränke, kostenlose Mahlzeiten sowie den Discover Cookie. Ebenso gibt es auf den 4Y-Langstrecken eine Business- und Premium Economy Class.

Discover operiert ausschließlich von Frankfurt und München aus. Ihr Angebot besteht aus Kurz-, Mittel- und Langstreckenzielen, wobei sie auf das breite Zubringernetz der Netzwerk Airlines der Gruppe, also auch auf jenes von Austrian Airlines, zurückgreifen kann. Die Discover-Flotte besteht aktuell aus 24 Maschinen, darunter 11 Airbus A320-200 (vier weitere sind bestellt und kommen bis 2025) sowie 3 Airbus A330-200 und 10 Stück A330-300.

Konkret werden mit Sommerflugplan 2024 fünf A320 in München stationiert, die rund 60-mal pro Woche zu 23 Urlaubszielen unterwegs sind. Erst mit Beginn 2025 sind auch Langstrecken ab der bayerischen Hauptstadt geplant. In Frankfurt ist bis auf weiteres der Rest der Flotte stationiert (10 Airbus A320 und 13 Airbus A330), die von dort aus 33 Kurz- und Mittelstreckenziele sowie 17 Langstreckenziele ansteuert.

Interessant sind ergänzend dazu folgende weiterführende Berichte:
Flughafen Salzburg

Eurowings-Airbus wird zum fliegenden Botschafter für das SalzburgerLand

05. September 2023 | Luftfahrt

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