ANA
Austrian Airlines

Die OS-Zukunft kann beginnen! Mehr SAF, mehr Premium & vier „neos“

Print-Ausgabe 14. Oktober 2022

V.l. Michael Trestl, Francesco Sciortino und Annette Mann präsentierten die Neuerungen bei Austrian Airlines


 

Mit drei bemerkenswerten Maßnahmen startet Österreichs Flagg Carrier in eine neue Ära – bei den vier A320neo handelt es sich um die ersten neuen OS-Jets seit 21 Jahren

September und Oktober 2022 werden bei Austrian Airlines (OS) unvergessen bleiben: So wurde die Partnerschaft mit dem Energiekonzern OMV bezüglich Sustainable Aviation Fuel (SAF) auf die gesamte Lufthansa Group ausgedehnt, Anfang Oktober offiziell die Vergrößerung der Premium Economy Class in den sechs Austrian B777-200ER von 24 auf 40 Sitze bekannt gegeben und Dienstag kommender Woche steht die Einflottung des ersten von vier Airbus A320neo auf dem Programm, der um 15 % weniger Treibstoff verbraucht als der A320-200 (pro Sitz sogar um 20 %). Grund genug für Austrian Airlines CEO Annette Mann, CCO Michael Trestl und COO Francesco Sciortino zu einer persönlichen Präsentation zu bitten.

Zunächst zum SAF-Deal: Die OMV beliefert seit März dieses Jahres Austrian Airlines in Wien mit nachhaltigem Kerosin. Aus heuer ca. 2.000 Tonnen (rund 2.500 Liter) sollen bis 2030 mehr als 700.000 Tonnen (850.000 Liter) pro Jahr werden, die auch anderen Airlines zur Verfügung stehen.

Das nunmehr fixierte MoU (Memorandum of Understanding) der OMV mit der Lufthansa Group greift weiter. Geplant sind mehr als 800.000 Tonnen SAF (ca. 1 Mio. Liter) ab nächstem Jahr bis 2030, wobei die Partnerschaft um zusätzliche Standorte für die SAF-Produktion erweitert werden soll. Dies ist notwendig, da die SAF-Beimischungsmenge zu fossilem Kerosin von derzeit 0,3 % ab 2025 mindestens 2 % betragen muss. Bis 2050 soll der Anteil auf 63 % erhöht werden. Ob dies gelingt, steht noch in den Sternen (siehe Beitrag "SAF, Wasserstoff und E-Flugzeuge: Langer Weg zu mehr Nachhaltigkeit").

Während SAF die Zukunft abbildet, geht es bei der Vergrößerung der Premium Economy in der Boeing 777-200ER um die Gegenwart. Austrian setzt seit 2018 auf die erfolgreiche Zwischenklasse. Bis Sommer 2022 wurde die Premium-­Aufrüstung der drei Boeing 767-300ER um 18 auf 30 Plätze abgeschlossen (Business um 2 Sitze auf 24 sowie die „normale“ Eco um 10 auf 157 verkleinert). Die Kapazität der drei Maschinen blieb mit je 211 Sitzen unverändert.

Nun sind die sechs „Triple Seven“ an der Reihe. Sie werden von 24 auf 40 Premium Eco-Sitze erweitert. Im Gegenzug schrumpft die Business Class auf 32 Plätze (6 weniger als bisher). Gleichzeitig wird die Economy um zwei Sitzreihen bzw. 14 Plätze auf künftig 258 vergrößert. Dies geschieht durch den Ausbau der zwischen den beiden Eco-­Sektoren noch bestehenden Bordküche. Bis Mai 2023 wird damit laut Michael Trestl „die Gesamtkapazität der Austrian-Langstreckenflotte um 144 Sitze erweitert“.

Doch nun zur Zukunft und den vier Airbus A320neo. Es sind die ersten fabrikneuen Jets des österreichischen Flagg Carriers seit mehr als zwei Jahrzehnten und sie stammen aus einer Lufthansa-­Bestellung. Mitte September war die Überstellung der ersten „neo“ von Toulouse nach Wien. Seither erfolgten in der Austrian-Technik Kabinenaufrüstung und Painting.

Die A320neo sind komfortabler (mehr Platz für Passagiere, 60 % mehr Raum fürs Handgepäck) und dank Triebwerken sowie Aero­dynamik im Vergleich zur A320-200 vom Treibstoffverbrauch und von den Lärmemissionen her deutlich besser. Austrian COO Francesco Sciortino: „Damit setzen wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem klimaverträglicheren Luftverkehr.“ Der zweite „neo“ wird noch im Oktober ausgeliefert, die beiden weiteren folgen bis Frühjahr 2023.

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