Flughafen Graz

Comeback von Istanbul! Ab Ende Mai geht’s mit Pegasus los

Print-Ausgabe 18. April 2025

„Für das Jahr 2025 erwarten wir eine Steigerung auf 880.000 Passagiere“, berichtet Wolfgang Grimus (Bild: © Franz Zussner)

Zwar wird die Stadt am Bosporus über den auf der kleinasiatischen Seite liegenden Airport Sabiha Gökçen angeflogen, doch stehen mehr als 30 tolle Verbindungen auf dem Programm

Der Flughafen Graz erwartet heuer eine starke Nachfrage im Urlaubsverkehr, aber nur ein leichtes Wachstum im Bereich der Linie. „Für das Gesamtjahr 2025 erwarten wir eine Steigerung auf 880.000 Passagiere, vorausgesetzt die geopolitischen Situationen bleiben stabil“, so Graz Airport-Geschäftsführer Wolfgang Grimus gegenüber dem T.A.I.-Korrespondenten Franz Zussner. Im Vorjahr, also 2024, konnten am Flughafen Graz 819.273 Passagiere (+11,75 %) abgewickelt werden, wobei vor allem das Chartersegment mit einem Zuwachs von +31 % punktete und nun ein Viertel zum Gesamtaufkommen beisteuert.

Der dominierende Linienbereich (Anteil von 74,9 %) legte im Jahr 2024 um +6,5 % zu. Hier machte sich vor allem die Einstellung der Amsterdam-Verbindung bemerkbar, ergänzt um die schwächelnde Konjunktur (das bundesweite BIP/Bruttoinlandsprodukt schrumpfte nach −1,0 % das zweite Jahr in Folge um −1,2 %) und temporäre Streiks (allen voran jene im Frühjahr von Austrian Airlines, die dreimal täglich Graz mit Wien verbindet). In weiterer Folge spielten auch die anhaltenden Lieferprobleme bei den großen Flugzeugherstellern Airbus und Boeing eine nicht unbedeutende Rolle.

Stark entwickelte sich die Fracht. Hier konnte 2024 mit 18.700 Tonnen beinahe das Rekordergebnis von 2023 erreicht werden (damals 19.400 Tonnen). Nachdem es 2025 eine starke Steigerung gibt (alleine der Februar sorgte für ein Plus von rund +15 %), dürfte heuer ein neuer Bestwert erzielt werden. Wolfgang Grimus: „Unser Ziel für 2025 wäre, die 20.000-Tonnen-Marke zu knacken.“

Auch im Passagier-Bereich tut sich einiges. So startet die türkische Billigfluggesellschaft Pegasus Airlines (sie steht zu 65,6 % im Eigentum der ESAS Holding, die im Besitz der Familie Sabancı ist, einer der reichsten und einflussreichsten Familien der Türkei; 34,5 % Streubesitz) ab Ende Mai dreimal pro Woche mit einem Airbus A320 von Graz nach Istanbul zum Flughafen Sabiha Gökçen (SAW). „Istanbul steht weit oben auf der Wunschliste unserer Passagiere“, so Wolfgang Grimus. Pegasus verbindet Graz bereits mit Antalya (im Sommer 2025 seit 12. April und bis inklusive 20. Oktober viermal wöchentlich).

Mit Pegasus Airlines zum Flughafen Sabiha Gökçen

Die Strecke Graz–Istanbul wurde zwischen Ende Juni 2015 und dem Beginn des ersten Lockdowns von Turkish Airlines bedient. Aus den Plänen, die Route mit Sommerflugplan 2022 zu reaktivieren, wurde aber nichts. „Wir freuen uns daher sehr, dass Pegasus seinen Flugplan um diese attraktive Destination erweitern wird“, so Wolfgang Grimus.

Die Fluglinie wurde im Jahr 1989 gegründet, ist die zweitgrößte Fluggesellschaft der Türkei und fliegt neben rund 37 innertürkischen Zielen 150 Destinationen in 53 Ländern an. Die Pegasus-Flotte besteht aktuell aus 119 Maschinen, vorwiegend Airbus A320neo und A321neo.

Graz als Eurowings-Hub

Seit Anfang Mai 2023 ist Graz zudem mit der Stationierung eines Airbus A319 ein Eurowings-Hub. Angeboten werden Linienflüge nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg sowie Charter nach Hurghada, Karpathos, Korfu, Kos, Larnaca, Las Palmas, Palma de Mallorca, Rhodos und Teneriffa. „Die Zusammenarbeit funktioniert bestens“, betont Wolfgang Grimus, der vor wenigen Wochen „ein gutes Gespräch mit dem Eurowings CEO Jens Bischoff und seinem Mana­gement-Team in Graz führte, in dem ein starkes Commitment für die Stationierung eines zweiten Flugzeugs gegeben wurde“.

Hier hängt viel davon ab, wann die Auslieferung weiterer Flugzeuge wieder Fahrt aufnimmt. Airbus konnte 2024 mit 766 Auslieferungen (+4,2 %) eine weitere Steigerung verbuchen, sieht sich aber weiterhin von Schwierigkeiten mit seinen Zulieferern beeinträchtigt (der Rekord stammt aus 2019 mit 863 ausgelieferten Verkehrsflugzeugen). Boeing hat mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, sieht sich darüber hinaus aber mit Qualitätsproblemen konfrontiert. Der amerikanische Hersteller lieferte 2024 nur 348 Flugzeuge aus.

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:
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