Print-Ausgabe 17. Dezember 2021
Die Wonder of the Seas von Royal Caribbean wird das teuerste je gebaute Kreuzfahrtschiff sein.
Neun Kreuzfahrtschiffe in einer Größenordnung von 2.700 bis 6.988 Passagieren kommen im kommenden Jahr auf den Markt, manche gar im Doppelpack
Mit 17 neuen Kreuzfahrtschiffen – einige davon sollten ursprünglich heuer ausgeliefert werden – kommen 2022 zwar weniger auf den Markt, als in den Vorjahren (2020 waren es 25, heuer 22), aber immer noch so viele, dass Branchen-Expert*innen mit Recht die Frage in den Raum stellen, ob diese zum Teil innovativen Neubauten und vielen zusätzlichen Betten auch gefüllt werden können. Zwar kletterten die Passagierzahlen 2021 mit 13,8 Millionen um +96,2 % gegenüber dem Vorjahr in die Höhe, doch liegt dieses Niveau noch immer um die Hälfte (–49,4 %) unter jenem von 2019. Bei den Umsätzen (sie werden für 2021 auf 23,8 Mrd. US-Dollar geschätzt) sieht es ähnlich aus (+81,8 % gegenüber 2020, aber –52,9 % gegenüber 2019). Wenn alle Auslieferungen realisiert werden, so wird es 2022 in jeder Kategorie der Kreuzfahrtindustrie mindestens ein neues Schiff geben.
Zu den absoluten Riesen mit Platz für 6.988 Passagiere und 227.624 BRZ gehört die Wonder of the Seas (Premiere im März), das fünfte Schiff der Oasis-Klasse von Royal Caribbean. Mit 1,3 Mrd. US-Dollar Investitionskosten wird sie auch das teuerste je gebaute Kreuzfahrtschiff sein.
Ebenso zu den Riesen zählt mit 5.374 Passagieren die Celebration der Carnival Cruise Line (Jungfernfahrt im November). Sie ist mit 950 Mio. Dollar und 183.900 BRZ schon deutlich kleiner und gehört zur Helios-Klasse. Damit steht auch fest, womit sie betrieben wird: Wie ihre bereits am Markt befindlichen Konzernschwestern AIDAnova, P&O Iona, Costa Smeralda und Costa Toscana sowie die ebenfalls der Carnival-Flotte angehörende Mardi Gras handelt es sich um den umweltfreundlichen Treibstoff LNG (liquefied natural gas). Welche Attraktionen nur auf ihr zu finden sein werden, das wird die Reederei Anfang 2022 ankündigen.
Bei MSC Cruises steht die Premiere der Seascape (5.877 Gäste, 1,1 Mrd. US-Dollar, 169.380 BRZ) ebenso auf dem Programm wie die der World Europa (kommt im Dezember), die das größte Schiff der Reederei sein wird, das erste der neuen World Class und damit auch das erste mit LNG betriebene (5.400 Gäste, 1,2 Mrd. US-Dollar, 205.000 BRZ). Mehr dazu im Beitrag "Virtuosa-Taufe nur ein Vorspiel! World Europa bringt neue Dimension".
Mit 141.000 BRZ und rund 3.660 Passagieren noch immer groß, aber schon deutlich kleiner, wird die 760 Mio. Dollar teure Discovery Princess sein. Es handelt sich um das sechste (und letzte) Schiff der Royal-Klasse von Princess Cruises.
Noch etwas kleiner (140.600 BRZ) sein wird die Celebrity Beyond, das dritte Schiff der Celebrity Edge-Klasse. 3.260 Passagiere finden auf ihr viel Platz, denn sie wurde länger und höher als ihre beiden 131.800 BRZ verdrängenden Schwestern konstruiert. So erstreckt sich die Sunset Bar nun über zwei Decks. Das Resort Deck, das auf der Edge und der Apex viel zu klein geworden ist, wird auf der Celebrity Beyond um 40 % größer ausfallen. Der Kostenpunkt liegt bei rund 900 Mio. US-Dollar.
Auf 140.000 BRZ kommt die Disney Wish (Juni), das erste neue Schiff von Disney Cruise Line seit 2012. Drei weitere Schwestern sollen in weiterer Folge das Angebot ergänzen. Die Disney Wish wird rund 900 Mio. Dollar kosten und über 1.254 Kabinen verfügen. Eines der Highlights werden die, direkt unter der Brücke liegenden, sieben Zimmer mit Meerblick sein. Ein Panoramablick ist in dieser Kabinenkategorie durch die raumhohen Fenster garantiert. Dazu kommt noch die neue Kategorie der Royal Suites mit Dornröschen-Thema.
Über dieselbe Größe wird die Norwegian Prima (August) verfügen, aber mit 850 Mio. Dollar etwas günstiger ausfallen. Sie ist das erste Schiff der neuen Leonardo-Klasse (3.125 Passagiere) und das bisher hochwertigste Schiff der Reederei.
Deutlich darunter, bei jeweils etwa 2.700 Passagieren und 110.000 BRZ angesiedelt, sind die beiden Neuzugänge von Virgin Voyages (Joint Venture zwischen der Virgin Group und Bain Capital). Die Valiant Lady (März) und die Resilient Lady (August) sind Schwestern der seit Oktober dieses Jahres aktiven Scarlet Lady (diese unternimmt Kreuzfahrten mit vier bis fünf Nächten in der Karibik). Der Kostenpunkt beträgt jeweils 710 Mio. US-Dollar.
Alle anderen Neuzugänge 2022 werden deutlich kleiner, viele davon aber extrem luxuriös unterwegs sein.
Erstellt am: 17. Dezember 2021
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