Print-Ausgabe 18. April 2025
Mit einer tollen Veranstaltung in Miami sowie einer Cruise zum Ocean Cay MSC Marine Reserve lieferte MSC Cruises einen beeindruckenden Start für ihr neues Flaggschiff
Schiffstaufen sind stets etwas Besonders, aber jene der MSC World America war doch etwas Einzigartiges: Sie ging nicht nur in Miami, dem weltgrößten Kreuzfahrthafen, über die Bühne, sondern auch im kurz zuvor von MSC eröffneten größten Cruise-Terminal der Welt, wo der Täufling vor Anker lag. Anschließend gab es als weiteren Superlativ eine zweitägige Fahrt nach Ocean Cay, der kurz vor der Pandemie eröffneten privaten Insel von MSC Cruises im Nordwesten der Bahamas. T.A.I. war sowohl bei der Taufzeremonie als auch bei der Kurzkreuzfahrt dabei.
Bei der MSC World America – ein durch seine unverkennbar italienische Designsprache gekennzeichneter Mega-Cruiser – handelt es sich um das neue Flaggschiff des von der Familie Aponte gegründeten und geführten Kreuzfahrtunternehmens. MSC Cruises ist – zusammen mit der neuen Luxusmarke Explora Journeys – die „kleine“ Schwester der ebenfalls den Apontes gehörenden größten Containerreederei der Welt (rund 900 Cargo-Schiffe). Das Adjektiv wurde deshalb unter Anführungszeichen gestellt, da MSC Cruises mit aktuell 23 Schiffen (plus zwei von Explora Journeys) alles andere als klein ist.
Die MSC World America gehört wie die in Katar Ende 2022 getaufte Schwester MSC World Europa der „World Class“ an und wird wie diese mit LNG (liquefied natural gas) betrieben. Im Vergleich zu Schiffen ohne LNG-Antrieb stößt sie damit um 99 % weniger Schwefeldioxid aus, um 85 % weniger Stickoxid und um 20 % weniger Kohlendioxid. Damit nicht genug, nutzen die World Class-Schiffe zudem die Festoxid-Brennstoffzellentechnologie (SOFC) für die Strom- und Wärmeerzeugung an Bord, was den Ausstoß von Treibhausgasen um weitere 30 % senkt.
Mit ihrer Dimension (333 Meter lang, 47 Meter breit, Tonnage rund 215,7 BRZ) zählt die MSC World America zu den größten Hochseekreuzfahrtschiffen der Welt. Gleichzeitig erscheint sie durch ihr Design und die Deckaufbauten überaus zierlich. Herausragend sind der besonders gestaltete senkrecht ins Meer hineinreichende Bug und das Heck sowie die breite, überaus lange, mehrstöckige Promenade mit Geschäften, Restaurants und Bars sowie einem mit tollen Filmen bespielten LED-Himmel. Die Promenade erstreckt sich übrigens nicht nur durch das Schiffsinnere, sondern reicht bis ins Heck, wo sie einen freien Blick in den Himmel und aufs Meer ermöglicht.
Langeweile kommt nie auf, selbst mehrere Tage reichen bei weitem nicht, um etwa die 20 Bars, Cafés und Lounges, die 19 gastronomischen Einrichtungen (u.a. vier Hauptrestaurants, zwei Buffets, zwei exklusiv für die Gäste des MSC Yacht Clubs), das Theater (hier ging die Taufzeremonie für 1.150 ausgewählte Gäste über die Bühne), das riesige Casino, den Spielebereich, die sieben (!) Kinderwelten, das Autodrom, den Sportplex oder die Diskothek kennenzulernen. Die Aufzählung ist natürlich nicht komplett, denn der Aurea Wellness- und Spabereich, das Fitnesscenter, der Wasserpark mit 7 Swimmingpools und 13 Whirlpools, der Jogging-Parcours im Freien oder die Riesenrutsche (sie führt über 11 Decks, T.A.I. hat sie selbst getestet) kommen noch dazu.
Gewohnt wird in 2.633 Kabinen (19 Kategorien), die bei Doppelbelegung 5.228 Gäste fassen. Maximal sind rund 6.700 Passagiere möglich. T.A.I. konnte die 20 m² große „Infinite Ocean View“-Kabine testen, die sich durch eine absenkbare Fensterfront auszeichnet (kein Balkon) und von den Gästen als die beste Kategorie bezeichnet wurde (im Zuge des Schiffsrundganges wurden einige Kabinen-Kategorien vorgeführt).
Gegenüber der Schwester, die vorrangig im Mittelmeer eingesetzt wird, gibt es bei der MSC World America doch einige Änderungen. Denn die Ehefrau des Unternehmensgründers Gianluigi Aponte, Rafaela Aponte-Diamant, die sich nach wie vor bei der Inneneinrichtung der Kreuzfahrtschiffe engagiert, berücksichtige nicht nur die Bedürfnisse amerikanischer Gäste, sondern sorgte auch für einige Verbesserungen, etwa bei Türen, die bei der MSC World Europa nicht händisch zu öffnen waren und nun automatisch schließen.
Ein Hit ist der MSC Yacht Club („Schiff-im-Schiff“-Konzept), der an Bord der World Class-Schiffe mit 152 Suiten so groß ist wie nie zuvor, sich im Aufenthaltsbereich über zwei Decks erstreckt – insgesamt über sieben Vorderdecks.
Die emotionell und toll gestaltete Taufe wurde durch die US-amerikanische Schauspielerin Drew Barrymore vorgenommen, deren Taufpatin seinerzeit niemand geringerer als die italienische Filmdiva Sophia Loren war. So gesehen blieb alles in der Familie, denn Sophia Loren zeichnete für die Taufe von insgesamt 19 MSC-Kreuzfahrtschiffen verantwortlich. Barrymore war zusammen mit dem britischen Schauspieler Orlando Bloom auch Protagonistin des MSC World America „Let’s Holiday“-Werbespots (er wurde mehrmals gezeigt) und begleitete die gesamte von TV-Journalisten Kris Anderson moderierte Zeremonie.
An der nahmen allen voran Aponte-Schwiegersohn und Executive Chairman von MSC Cruises Pierfrancesco Vago, der CEO Gianni Onorato und Nordamerika-Chef Rubén Rodríguez (CEO der MSC Group Cruise Division North America) teil. So nebenbei konnte man erfahren, dass mit der MSC World Asia ab 2026 und der vor kurzem benannten 2027 ausgelieferten MSC World Atlantica (sie wird in Port Canaveral stationiert, dem ebenfalls in Florida gelegenen zweitgrößten Kreuzfahrthafen der Welt) zwei weitere LNG-Riesen der „World Class“ die MSC-Flotte bereichern werden, die danach durch eine noch nicht näher genannte Anzahl an neuen MSC-Schiffen ergänzt wird.
Highlight des Abends war – neben der Taufe selbst und den dort gebotenen Auszügen aus dem berühmten Film „Dirty Dancing“ – die grandiose Drohnen-Show: Nach der obligatorischen USA-Flagge formierten sich die Drohnen auf dem Nachthimmel von Miami zu einem MSC Cruises-Logo, zu einer Miami-Skyline, zu einem Flamingo, zum Schiff MSC World America, zum Slogan „Let’s Holiday“ und zu einem grandiosen Feuerwerk – wie gesagt, alles von Drohnen und ohne Umweltbelastung ausgeführt.
An die Taufe schloss eine Kurzkreuzfahrt auf die 42 ha große Privatinsel Ocean Cay MSC Marine Reserve an. Mit dieser 2019 in Betrieb genommenen Insel zog MSC Cruises mit anderen in der Karibik agierenden US-Reedereien gleich (rund 20 derartiger Privatinseln gibt es, die erste entstand bereits 1977), wobei MSC auch hier ihr besonderes Umweltengagement durchblicken ließ. Denn bei Ocean Cay handelte es sich um eine einstige Industrie-Insel, die von MSC Cruises in mühevoller Kleinarbeit von einstigen Bergbauanlagen und der verrosteten Infrastruktur nicht nur in ein Paradies mit Palmen und Grünanlagen umgewandelt wurde, sondern auch als Meeresschutzgebiet genutzt wird.
So gibt es im Rahmen der Initiative MSC Foundation ein „Super Coral Programme“, das nicht nur eine Korallenaufzuchtstation zur Wiederherstellung von Riffen umfasst, sondern auch der Erforschung und Vermehrung temperaturresistenter Korallenarten dient, um die Widerstandsfähigkeit der Riffe gegenüber Umweltveränderungen zu stärken.
Die Befürchtung, dass hier ein riesiges Schiff vor einer kleinen Insel liegt, verkehrte sich in ihr Gegenteil: Die MSC World America lieferte einen wunderschönen Rahmen, Ocean Cay entpuppte sich als Paradies mit einer Vielzahl an karibikweißen Stränden, glasklarem Wasser in schönsten Blautönen, unzähligen Sport-, und Shoppingmöglichkeiten, Restaurants und Bars, sowie einer nächtlichen Strandparty, die ihresgleichen suchte. Der Leuchtturm (samt Restaurant und Bar) spielte nächtens eine herausragende Rolle.
Dem Österreicher:innen-Team, angeführt von Country Managerin Manuela Gollner, die von Sandra Pauxberger (Supervisor Groups & Sales Support) und Finanzmanagerin Gisela Neiss begleitet wurde, gehörten neben einigen Medienvertreter:innen Birgit Wallner (Vorständin Österreichisches Verkehrsbüro), Ines Wasner (Director Distribution TUI Austria Holding), Andreas Sagmeister (Sagmeister Reisen und Kreuzfahrtprofi.at), Julia Verhounig (CEO von SPLASHLINE) und Melanie Siedl (Partnermanagement Ruefa) an.
Erstellt am: 18. April 2025
Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder