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Zusammen mit FTI Group wurde Anfang Juni dieses Jahres auch für deren Mietwagenbroker DriveFTI Insolvenz angemeldet. Es handelt sich um keine eigene Gesellschaft, sondern um eine Marke der FTI Touristik. 1999 gegründet, gehörte sie laut eigenen Angaben mit „über 200.000 vermittelten Mietwagen pro Jahr“ und mehr als 60 Destinationen auf fünf Kontinenten zu den großen Mietwagen-Brokern im deutschsprachigen Raum.
Wie andere Mietwagen-Broker auch hatte DriveFTI keine eigene Mietwagenflotte, sondern arbeitete mit Direktanbietern zusammen. Demselben Modell folgen auch andere Broker, wie das US-Unternehmen Auto Europe (über 20.000 Stationen in 180 Ländern weltweit), Sunny Cars (mehr als 8.000 Stationen in über 120 Ländern) oder auch in diesem Bereich tätige Reiseveranstalter, wie TUICars (4.000 Mietstationen in mehr als 80 Ländern) von der TUI Group.
DriveFTI war nicht der erste Mietwagenbroker, der von der Bühne verschwindet. So erwischte es im Sommer 2020 den 15 Jahre zuvor gegründeten Anbieter Car del Mar (Sitz in Hamburg). Bereits 2013 schied der damals führende Mietwagenbroker im DACH-Raum, Holiday Autos, nach Entschluss des Mutterkonzerns Travelocity Global aus dem Trade-Bereich aus.
Das Ende von DriveFTI kam – ebenso wie das der gesamten FTI Group – für Branchen-Insider nicht überraschend. So wurden aus Gründen der Umsatzgenerierung die Preise „gedumpt“ und den übrigen Marktteilnehmer:innen damit massive Probleme bereitet. Für viele Kund:innen war es letztendlich eine rein preisgetriebene Entscheidung, DriveFTI zu buchen.
Mit zuletzt rund 785.000 Buchungen im Geschäftsjahr 2022/2023 nimmt der Mietwagenbroker Sunny Cars – er feiert heuer sein 33-jähriges Bestehen – die Nummer 1 Position in den von ihm betreuten Quellmärkten (vor allem die DACH-Länder, die Niederlande und Frankreich) ein. Der große Unterschied zu anderen Brokern ist das gebotene „Rundum-Sorglos-All Inclusive"-Paket (alle wichtigen Leistungen sowie der notwendige Versicherungsschutz sind bereits im Mietpreis inkludiert).
DriveFTI vermittelte im Jahr über 200.000 Mietwagen (diese Information findet man auf mehreren offiziellen Webseiten des Unternehmens), TUI Cars verwaltet jährlich rund 100.000 Autovermietungen.
Zu den europaweit bzw. weltweit tätigen Mietwagenbrokern gehören neben Auto Europe auch Arguscarhire (es gehört der in Dublin beheimateten Reise-Technologieplattform CarTrawler), Auto Escape (Teil der Expedia Group) sowie Rentalcars (gehört zu Booking.com).
Laut Analyse des indischen Beratungsunternehmens "Facts & Factors" erreichte der weltweite Autovermietungsmarkt 2023 ein Volumen von rund 121,38 Mrd. Dollar und wird 2024 um rund 9 % auf 132,10 Mrd. Dollar steigen. Der "Car Rental Report" des in den USA beheimateten Unternehmens Business Research Company geht für heuer von 110,4 Mrd. US Dollar aus, nach 102,29 Mrd. Euro im Vorjahr (Wachstum 8%). Am niedrigsten schätzt "Global Date" (Sitz in London) den weltweitern Mietwagenmarkt ein (Umsatz 2023 rund 91,2 Mrd. Dollar, Wachstumsrate 8,7 %). Der Car Rental Markt wiird von Nordamerika angeführt. Europa liegt an zweiter Stelle, mit Franrkreich, Deutschland, UK, Spanien und Italien als stärkste Länder.
Die größten fünf Anbieter weltweit sind Enterprise (u.a. Alamo, National und Enterprise), Avis Budget, Hertz, Sixt und Europcar. Neben dem Firmengeschäft wird der Mietwagenmarkt in die Segmente Mietwagenkooperationen bzw. Mietwagenbroker, Ferienmietwagen und Billigmietwagen eingeteilt.
Wie hoch der Anteil der Mietwagenbroker an diesem Geschäft ist, wird nirgends festgehalten. Es handelt sich aber global um einen Milliardenmarkt.
Erstellt am: 12. Juni 2024
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