Print-Ausgabe 17. November 2023
„In Österreich realisiert LEITNER für die Saison 2023/24 fünf neue Seilbahnen“, berichtet Martin Leitner
Der Seilbahnhersteller LEITNER zeigt mit seinen neuen Anlagen, was state-of-the-art ist und steht der Seilbahnwirtschaft mit seiner Expertise beratend zur Seite
Er ist Teil der Unternehmensgruppe HTI (High Technology Industries), die nicht nur auf Seilbahnen, Pistenfahrzeuge, Beschneiung und digitalisiertes Skigebietsmanagement, sondern auch auf Vegetationsmanagement, Windenergie und Wasserkraft fokussiert ist: LEITNER. Der Seilbahnspezialist steuert nicht nur einen guten Teil zum HTI-Umsatz bei (im Jahr 2022 war er mit 1,3 Milliarden Euro der beste aller Zeiten), sondern sorgte im Juli mit der Eröffnung der 3S-Bahn Matterhorn Glacier Ride II für die höchste Seilbahnüberquerung der Alpen. In Österreich realisiert LEITNER für die Saison 2023/2024 insgesamt fünf neue Seilbahnen, „die alle mit neuesten Technologien für minimalen Energieeinsatz und maximale Betriebseffizienz sorgen“, wie HTI-Vorstand Martin Leitner gegenüber T.A.I. betont.
So ersetzt im Stubaital im Skizentrum Schlick 2000 eine neue 10er-Kabinenbahn GD10 („Galtbergbahn“) einen über 60 Jahre alten Schlepplift, die Zeller Bergbahnen sorgen mit der 10er-Kabinenbahn GD10 „Wilde Krimml“ für die direkte Verbindung zwischen Zell und Gerlos und im Skigebiet Kitzsteinhorn/Maiskogel – Kaprun wird ein Schlepplift ersetzt. Weitere Highlights der diesjährigen Neuerungen von LEITNER in Österreich sind die beiden Liftanlagen von KitzSki, Gauxjoch und Trattenbach, die im Dezember 2023 eröffnet werden (die Investition beträgt laut Bergbahnen AG Kitzbühel rund 23 Millionen Euro). Martin Leitner: „Mit dem Bau der beiden neuen 6er-Sesselbahnen wird in Österreich erstmals der LEITNER EcoDrive implementiert.“ Dabei handelt es sich um eine vollautomatisch adaptive Geschwindigkeitskontrolle für Seilbahnen, welche die Geschwindigkeit der Anlage auf Basis eines Kamerasystems reguliert und die Anzahl der wartenden Gäste bei den Stationen erfasst. „Damit können bis zu 20 Prozent Energie eingespart werden“, ergänzt Martin Leitner.
Ein weiteres Novum der beiden KitzSki-Anlagen ist die Ausstattung der Stationsüberdachung (die Station wurde von Pininfarina designt) mit einer Photovoltaik-Anlage (PV). „Konkret bedeutet dies, dass pro Jahr ca. 26.000 kWh an grünem Strom erzeugt werden, was in etwa dem Verbrauch von ca. zehn Haushalten entspricht“, so Martin Leitner.
Damit nicht genug, wird in die zwei neuen KitzSki-6er Sesselbahnen der LEITNER DirectDrive eingebaut. Martin Leitner: „Dieses Antriebssystem ist unerreicht in der Seilbahnbranche.“ Es zählt mittlerweile zum Standard bei LEITNER Anlagen, macht Schmierstoffe wie Öle und Fette komplett überflüssig und spart zudem 12 % an Energie im Vergleich zu einem herkömmlichen Antrieb. Last but not least kommt auch das Intelligent Heat Detector (IHD)-System zum Einsatz, das von den KitzSki-Mitarbeiter:innen entwickelt und gemeinsam mit LEITNER umgesetzt wurde. Martin Leitner: „Anhand eines Wärmesensors an einem Referenzfahrzeug der Anlage sowie über die Zutrittsschranken kann das IHD-System die Sitzheizung automatisiert regeln. Es trägt so zur Einsparung von Energie und zur nachhaltigen Nutzung der Sitzheizung bei.“
Wie anhand der KitzSki-Anlage zu sehen ist, nimmt die Verbesserung der Energieeffizienz bei LEITNER einen hohen Stellenwert ein, ebenso bei der Pistenpräparierung und der Beschneiung. „Wir nutzen innerhalb der Gruppe viele Synergien, um gemeinsam mit den Pistengeräten von PRINOTH, der technischen Beschneiung von DEMACLENKO, der Windkraft von LEITWIND und der Wasserkraft von TROYER nachhaltige Produkte zu entwickeln“, unterstreicht Martin Leitner.
So hat sich das LEITNER-Schwesterunternehmen PRINOTH seit einiger Zeit auf die Entwicklung von Wasserstoff- sowie Strom-betriebenen Pistengeräten konzentriert (mit dem „Husky E-Motion“ wird u.a. das weltweit einzige elektrische Pistenfahrzeug in Serie produziert); und durch die Lösungen bei Windkraft und Wasserkraft wird ermöglicht, Skigebiete völlig autark zu betreiben und den Strom dort zu produzieren, wo er benötigt wird.
Doch zurück zu den Seilbahnen: Während Österreich bei LEITNER bezüglich neuer Liftanlagen im Schnitt auf Platz 1 oder 2 rangiert (Martin Leitner: „Das kann sich von Jahr zu Jahr stets verschieben“), kam es in den letzten Jahren zu einem extremen Aufschwung in den nordamerikanischen Skigebieten (in den Vereinigten Staaten und Kanada). Leitner: „Waren diese Skigebiete über Jahre hinweg vielerorts mit alten und fixgeklemmten Seilbahnen ausgestattet, konnten innerhalb des letzten Jahres allein von unserer Unternehmensgruppe 28 Neuanlagen realisiert werden.“
Wo besteht nach Ansicht von Martin Leitner Nachholbedarf für Österreichs Seilbahnen? Angesichts der – zusammen mit Südtirol – gelebten Vorreiterrolle im Vergleich zu anderen Ländern nicht viel: „Nachholbedarf, wenn man es so nennen kann, ist sicherlich im urbanen Transport zu sehen. Hier machen es andere Länder bereits vor, wie Seilbahnen in das ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr)-Netz einer Stadt integriert werden können“, so Leitner, der dem österreichischen Markt attestiert, „immer auch daran interessiert, am neuesten Stand der Technik zu sein.“ Oft waren es mitunter die österreichischen Skigebiete, „die ihre Ideen und Vorstellungen an die Hersteller herangetragen haben, um dem Gast einen möglichst komfortablen Transport auf den Berg zu ermöglichen.“
„LEITNER wird auch in Zukunft mit Hightech-Lösungen und Produkten, die sich durch höchste Qualität, hohe Funktionalität und anspruchsvolles Design auszeichnen, als Experte für die österreichische Seilbahnwirtschaft mit Rat und Tat zur Verfügung stehen“, so High Technology Industries Vorstand Martin Leitner zur Lage am österreichischen Markt.
Erstellt am: 17. November 2023
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