Print-Ausgabe 16. Jänner 2025
„Auch 2025 stehen wir positiv gegenüber, erste Buchungen zeigen das auch“, erklärt Martin Fast
Dieses Wow-Ergebnis ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen – Preis ist und bleibt wichtigstes Kriterium – Generationen Reise-Studie zeigt Unterschiede auf
Auf das beste Reisejahr seit Bestehen der REWE-Reisetochter (einst Töchter) in Österreich kann Martin Fast, Geschäftsführer von DERTOUR Austria, zurückblicken (Billa Reisen nahm 1999 den Betrieb auf, zwei Jahre später kam DERTOUR nach Österreich, 2023 fusionierten DERTOUR Austria GmbH und die REWE Austria Touristik). „Auch 2025 stehen wir positiv gegenüber, erste Buchungen zeigen das auch. Ich rechne mit einem Umsatzwachstum im deutlichen zweistelligen Bereich“, so Fast Mitte vergangener Woche bei der Online-Präsentation der großen „DERTOUR Generationen Reise-Studie“. Mit dabei waren Alexander Zeh, Country Manager Österreich vom Forschungsunternehmen bzw. Marktforschungsinstitut „Ipsos“, dessen Market Research Managerin Michaela Cuncel und DERTOUR Austria Unternehmenssprecherin Daniela Ebeert.
Martin Fast nannte sogar konkrete Zahlen: Der DERTOUR Austria Umsatz 2024 stieg gegenüber dem Jahr davor um satte +41 % und lag damit „deutlich über dem Vor-Corona-Niveau“. Nachsatz: „Wir dürften sehr viel richtig gemacht haben.“ Wobei hier nicht nur die gute Buchungslage mit hineingespielt hat, sondern auch die Preissteigerungen sowie die Insolvenz von FTI im Juni.
Die Reiselust sei laut Fast „ungebremst“, wie sich auch anhand der Top-10-Reiseziele von DERTOUR Austria von 2023/24 zeigte (Griechenland vor der Türkei und Spanien, Malediven auf Rang 4 vor Ägypten und den USA sowie Zypern; Mauritius, Italien und Kroatien – beides klassische Selbstfahrerziele – folgen auf den Plätzen 8 bis 10). Den ersten Buchungen für 2025 zufolge liegen die klassischen Reiseziele rund ums Mittelmeer in Front, zu „starken Ganzjahreszielen“ haben sich die Malediven, Ägypten und die Spanischen Inseln entwickelt, Thailand, „das unter der Pandemie sehr gelitten hat“, holt auf und hat laut Martin Fast das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Weiterhin beliebt seien bei DERTOUR Austria die Dominikanische Republik, Mauritius und die Türkei, „Luft nach oben“ sieht Fast in den USA, bei Mexiko und Kuba, das „unter der Infrastruktur leidet, wie Stromausfälle etc.“.
Doch nun zur „DERTOUR Generationen Reise-Studie“. Sie wurde im November 2024 von Ipsos online mit 1.012 Personen aus der österreichischen Bevölkerung im Alter von 15 bis 70 Jahren durchgeführt. Unterschieden wurde dabei zwischen den „Baby Boomern“ (1953–1964) als analog aufgewachsene Wohlstandsgeneration, der von vergleichsweise hohem Bildungsniveau gekennzeichneten „Generation X“ (1965–1979), der „Sandwich-Generation Y“ bzw. den „Millennials“ (1980–1994) und der als „Digital Natives“ gekennzeichneten „Generation Z“ (1995–2010).
„Die Österreicher reisen wieder mehr, die ‚Gen Z‘ tendenziell häufiger“, so Ipsos-Chef Alexander Zeh. Demnach hat die Mehrheit (62 %) der österreichischen Bevölkerung 2023 bis zu drei Reisen mit mindestens einer Übernachtung unternommen. Die beliebtesten Reiseziele in den letzten 12 Monaten waren Österreich (43 %), gefolgt von Italien (26 %), Kroatien (16 %) und Deutschland (15 %). Griechenland folgt mit 11 %, vor Spanien (10 %), das „bei der Generation Z besonders beliebt ist“, so Zeh. Italien mögen die Generationen X, Y und Z etwa gleich gerne.
Knapp 10 % der von Ipsos Befragten haben in den letzten 12 Monaten eine Fernreise gemacht, hauptsächlich in die USA bzw. nach Thailand. Alexander Zeh: „Bei der Beliebtheit von Fernreisen gibt es keine Unterschiede zwischen den Generationen.“ Reisen in Österreich bzw. in die Nachbarländer sind signifikant kürzer (verlängertes Wochenende), während Fernreisen zumeist zwei Wochen oder mehr dauern.
Die wichtigste Informationsquelle sind Websites (58 %), aber auch diverse Apps oder Gespräche im persönlichen Umfeld (jeweils 36 %). Persönlich im Reisebüro lassen sich 16 % beraten. Interessant sind hier die Generationen-Unterschiede: Während sich laut Gesamtumfrage 36 % über Apps ihre Infos holen, sind es bei der Generation Z satte 48 %. Sie führen auch bei der Informationsquelle Social Media (43 %, allgemein sind es 21 %, die Generation Y kommt hier auf 27 %).
Beim Buchen der Reisen gibt es ebenfalls eklatante Unterschiede. Generell sind Online-Reiseplattformen, wie z. B. Booking.com, die bevorzugteste Buchungsform (66 %), allerdings weicht dieser Wert deutlich nach oben (bei der Generation Z sind es 70 %) und unten (nur 51 % der Baby Boomer) ab. Am Zweithäufigsten genannt mit 49 % wird das direkte Buchen bei Unterkunftgebern (Hotels, Pensionen, Airbnb etc.) oder Fluglinien. Reisebüros, egal ob persönlich oder online, werden nur zu je 20 % genutzt. Die Generation Z erweist sich mit 11 % als Reisebüro-Muffel, allerdings weiß man aus Erfahrung, dass sich dies oft mit der Familiengründung (eigene Kinder) ändert.
Unter dem Motto „der Preis ist heiß, Bequemlichkeit auch“ standen die Fragen, welche Faktoren die Buchungsentscheidungen der Befragten am meisten beeinflussen, wie hoch die durchschnittlichen Ausgaben für eine Reise sind und welche Zusatzleistungen gewünscht werden. Die Antworten: Für 71 % rangiert der Preis mit Abstand ganz oben (als nächstes folgt die „Lage“ mit nur 39 %); die durchschnittlichen Ausgaben pro Reise bewegen sich in den meisten Fällen (52 %) zwischen 751 und 2.000 Euro. Mehr als diesen Betrag berappen aber immerhin 16 %. Die Hälfte (50 %) fordert einen eigenen Parkplatz als gewünschte Zusatzleistung. Early-Check-in/Late-Check-out ist mehr als einem Drittel (37 %) der Befragten wichtig.
Die Nutzung von KI (Künstliche Intelligenz) steht bei der Reiserecherche noch am Anfang. Nur etwas mehr als jeder zehnte Befragte (12 %) hat KI dafür schon einmal ausprobiert. Bei der Gen Z liegt dieser Wert schon bei einem Viertel, bei den Baby Boomern nur bei 4 %.
Die Devise „mehr Schein als Sein“ gilt bei bewusstem Reisen. Zwar ist für 58 % nachhaltiges Reisen „sehr“ oder „eher“ wichtig, doch nur rund ein Drittel (37 %) gibt die Bereitschaft an, für eine umweltfreundliche Reise mehr zu zahlen (bei der Gen Z ist diese Bereitschaft mit 50 % signifikant höher). In Summe will allerdings nur ein Drittel (34 %) dafür maximal bis zu 5 % höhere Preise akzeptieren.
Soviel zur DERTOUR Generationen Reise-Studie und den Ausblicken 2025. Auf der Ferien-Messe wird der Veranstalter übrigens nicht präsent sein. Dies hat nichts mit den schlechten Ergebnissen von Reisemessen bei der Befragung zu tun (sie spielen für nur 3 % bei der Einholung von Informationen eine Rolle), denn diese wurde erst im November durchgeführt, lange nach der diesbezüglichen Entscheidung von DERTOUR Austria.
Erstellt am: 16. Jänner 2025
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