TUI

Unverhofft kommt oft! Wie etwa ein TUI-Spontanvortrag auf der ITB

Print-Ausgabe 14. März 2025

Laut David Schelp bedient TUI rund 20 Quellmärkte, expandiert wird derzeit in den Ostmärkten (Bild: © TUI Group)

Dort stieß TUI Group Vorstand David Schelp unerwartet für ein paar Minuten zum angekündigten „Talk“ in der TUI Lounge und hielt einen interessanten Vortrag

Wenn die beiden Chefs der TUI Hotels & Resorts Bernd Mäser (er ist Geschäftsführer von Robinson und TUI Magic Life) sowie Artur Gerber (Geschäftsführer von TUI Blue, The Mora und TUI Suneo) und Benjamin Jacobi, Vorsitzender der TUI Deutschland, zum traditionellen Mediengespräch „ITB Talk 2025“ bitten und dabei der TUI Group Vorstand für das globale Veranstalter- und Airline-Geschäft (Märkte & Airlines), David Schelp, unerwartet für ein paar Minuten dazu stößt, dann kann von einer bemerkenswerten Veranstaltung gesprochen werden. Denn David Schelp nahm sich spontan Zeit und plauderte ohne vorbereitete Powerpoint-Präsentation und vorgefertigten Vortrag aus dem Nähkästchen.

David Schelp verfügt über langjährige TUI-Erfahrung (zuletzt als CEO von TUI Musement), die er nur für eineinhalb Jahre zur Gründung des auf City Pässe spezialisierten Startups „Turbopass“ unterbrach, als dessen Chairman er seit seinem neuerlichen TUI-Engagement fungiert. Als einer der fünf AG-Vorstände unter Führung von CEO Sebastian Ebel verantwortet David Schelp das mit Abstand größte Geschäftsfeld (Märkte & Airlines stehen für rund 87,3 % des Konzernumsatzes, das sich zuletzt vom Gewinn her stark verbessert hat (303,9 Mio. Euro bereinigtes EBIT, +27,7 %).

Viele Investitionen in digitale Kanäle

Zu seinem Bereich gehört u.a. der Vertrieb (global über 2.000 eigene Reisebüros inkl. Franchise-Partner), wobei laut David Schelp „der digitale Kanal sehr stark wächst.“ Auch die TUI App profitiert von diesem Trend. „Wir investieren da viel hinein.“

Zu den Märkten gehören vor allem die Regionen Nord (Gesellschaften in den Quellmärkten UK und Nordische Länder), Zentral (Deutschland, Österreich, Schweiz und Polen) sowie West (Belgien, Niederlande und Frankreich), wobei gemäß David Schelp rund 20 Quellmärkte bedient werden: „Wir haben angefangen, in Ostmärkte zu expandieren.“ Auch Südeuropa mit Spanien zählt dazu „und von dort aus auch Südamerika“.

Die sechs Airlines – von Deutschland über UK und Schweden bis in die Niederlande; Gesamtum­satz laut letztem Geschäftsbericht rund 5,13 Mrd. Euro – verfügen über eine Flotte von 125 Maschinen. Schwergewicht bildet die Boeing 737-Flotte, auf der Langstrecke sind es die Boeing 787-8 und -9 „Dreamliner“. „Wir sind damit die zehntgrößte Airline in Europa und eine der emissionseffizientesten“, so David Schelp, der im Airline-Bereich auch „außerhalb der eigenen Gruppe“ durch neue Kunden und Kanäle auf Wachstum setzt.

Hotels sind für die Differenzierung wichtig

Nicht zu David Schelps Bereich gehören die „Urlaubserlebnisse“. Aber auch zu diesen fiel ihm einiges ein. Derzeit gibt es 432 Standorte der TUI Hotels & Resorts, die sich auf 12 Kernmarken verteilen, die alle Bereiche der Ferienhotellerie von preisbewusst (TUI Suneo und Aqi Hotels) bis Luxus (Royalton und the mora) umfassen. Zu ihnen gehörten auch die von Bernd Mäser verantworteten 25 Robinson- und 15 TUI Magic Life-Anlagen sowie die Artur Gerber zuzurechnenden mehr als 90 TUI Blue Hotels, der auch für die neue Luxuskette „the mora“ (erste Anlagen auf Sansibar) und die 30 TUI Suneo Ferienhotels zuständig ist. David Schelp: „Die Hotels bilden einen großen Teil des Konzerns, sie sind für unsere Differenzierung wichtig.“

Dies trifft auch auf den Kreuzfahrtbereich zu, der als Joint Venture mit Royal Caribbean Cruises konzipiert ist und unter Leitung von Wybcke Meier als Vorsitzende der Geschäftsführung von TUI Cruises sowie deren Unternehmung Hapag-Lloyd Cruises steht. Insgesamt betreibt das Unternehmen aktuell 18 Kreuzfahrtschiffe. „Es ist ein Wachstumssegment, auch für uns“, betont David Schelp, der auf besagtem Mediengespräch auch das 2026 kommende Relax-Schwesterschiff, die Mein Schiff Flow, ankündigte.

Drittes und letztes Segment der unter „Urlaubserlebnisse“ zusammengefassten TUI Hotels & Resorts und Kreuzfahrten ist der Bereich TUI Musement. Es handelt sich um Touren und Aktivitäten, die sich auf Erlebnisse (Ausflüge, Aktivitäten und Tickets), Transfers und mehrtägige Touren sowohl in beliebten Städten als auch in traditionellen Strandurlaubsorten erstrecken. „Wir bieten insgesamt über 40.000 Erlebnisse an, von denen 2.000 nur bei TUI buchbar sind“, so David Schelp, der TUI Musement von seiner Zeit als CEO bestens kennt. Bei TUI Musement wird jetzt der Gedanke verfolgt, dass „wir den TUI Gast auch dann glücklich machen möchten, wenn er wieder zu Hause ist“.

Soweit zu David Schelp, der wie angekündigt nach seinem Spontanvortrag über den „vertikal integrierten Konzern“ zum nächsten Termin unterwegs war. Den drei offiziell angekündigten Herren verblieb dann die Aufgabe, im Rahmen des „ITB Talk 2025“ ihre Botschaften dem Auditorium zu vermitteln. Laut Benjamin Jacobi war das Frühbuchergeschäft überaus stark, europäische Ziele bleiben Top-Favoriten, wobei im TUI-Ranking Antalya vor Mallorca und Kreta rangiert, in der Ferne (die neuerdings auch von Familien und nicht nur mehr von Paaren gebucht wird) die USA vor Thailand und den V.A.E. Besonders stark wurden die Kapazitäten nach Ägypten aufgestockt, denn „Ägypten wird zum Sommer-Star“, wie Benjamin Jacobi erwähnte.

Wiederöffnungen in gleich mehreren Ländern

Bei Robinson und TUI Magic Life ist 2025 laut Bernd Mäser „ein Jahr der Wiedereröffnungen“. So geht ab November in Sharm el Sheikh auf der Sinaihalbinsel der TUI Magic Life nach mehreren Jahren Unterbrechung (derzeit Iberotel Redsina) als zweite Magic Life-Anlage in Ägypten wieder in Betrieb. Bernd Mäser: „Es ist ein Familien-Paradies reloaded.“ Der Robinson Fieberbrunn in den Kitzbüheler Alpen (seit Ende 2019 als TUI Blue geführtes 144 Zimmer-Hotel) eröffnet im Juli, der Robinson Fleesensee geht nach seinen Renovierungsarbeiten im April wieder in Betrieb, ebenso der Robinson Maldives (28 neue Wasservillen, womit künftig rund 121 Villen zur Verfügung stehen).

Bei TUI Blue und TUI Soneo stehen laut Artur Gerber heuer Asien und Afrika im Fokus. Während TUI Blue sechs neue Hotels in China, Ägypten, Kambodscha, Vietnam und auf Teneriffa in Betrieb nimmt, setzt TUI Suneo auf China und Tunesien. In den kommenden Jahren soll die Zahl der TUI Blue und TUI Soneo in Asien mehr als verdoppelt werden.

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