Sommer erfolgreich und turbulent. Jetzt zeichnet sich starker Winter ab

Michele Fanton (l.) und Helga Freund (r.) sind zuversichtlich, dass sich der Aufwärtstrend im Reisejahr 2023 weiter fortsetzen wird (Foto: © Ruefa / Jürg Christandl)

Aktuell liegt der Sommer-Umsatz bei 85 % des letzten Vor-Pandemie-Jahres, es zeichnet sich aber eine erfreuliche Nachsaison ab – auch der Winter wird gut

Mitte Jänner präsentierten die beiden Ruefa-Geschäftsführer:innen Helga Freund und Michele Fanton den Ruefa Reisekompass. „Wir blicken optimistisch auf das Reisejahr 2023 und sind zuversichtlich, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen wird“, so die beiden damals. Anfang September zogen sie nun Bilanz und die hat ihre Erwartungen großteils erfüllt. „Die Sommersaison war für uns aus touristischer Sicht durchaus erfolgreich – auch wenn es teilweise turbulent hergegangen ist“, fasste Helga Freund beim „Trend Talk“ im Bassena-Hotel Wien Donaustadt die Ergebnisse zusammen.

Auch wenn noch rund zwei Monate fehlen (die Sommersaison dauert traditionell bis Ende Oktober), schließt die Ruefa weiter zum Rekordergebnis 2019 auf. Das stärkste Umsatzplus von aktuell +51 % gegenüber dem Vorjahr gibt es im Oktober (die Buchungen für die Herbstferien 2023 liegen sogar bei +75% gegenüber 2022), der September hielt per Ende August bei +25 %.

Verglichen mit dem Sommer 2019 liegt die Ruefa aktuell bei rund 85 % des Umsatzes (zur Erinnerung: 2022 wurden im Gesamtjahr laut Helga Freund ca. 80% des Umsatzes von 2019 erreicht, der bei 328 Mio. Euro lag). Gegenüber dem Vorjahressommer gab es damit eine Steigerung um +14 %. Helga Freund: „Wir haben heuer sehr frühe Buchungsspitzen gehabt.“

Zurückzuführen war dies nicht zuletzt auf die bis Ende Februar geltenden Frühbucherboni und Specials. Ab dem zweiten Quartal (also April 2023) gab es dann deutlich weniger Angebot am Markt, das aber mit „gefühlt deutlich höheren Preisen – was uns im Reisebüro natürlich ordentlich gefordert hat“, so Freund. Damit hat sich bei den Preisen die Einschätzung von Jänner („Der Urlaub wird im Schnitt um 8 % teurer“) bestätigt. Am Ende gab es im Schnitt eine Verteuerung von 8 bis 10% je nach Destination. Dazu kamen aber noch ein hoher Aufwand durch Probleme mit Flügen sowie Naturkatastrophen. „Vor allem der Brand im Süden von Rhodos hat uns über Wochen beschäftigt“, so Freund. Diesbezüglich hat sich die im Vorjahr etablierte Ruefa Notfallnummer 0810 200400 bezahlt gemacht.

Wie bei der TUI (siehe Artikel "'Diese Bilanz ist erfreulich!' Sommer stark, Winter im Kommen") liegt im Ruefa-Länder-Ranking Griechenland an erster Stelle (24 % Anteil am Umsatz, +12 % gegenüber dem Vorjahressommer), gefolgt von Spanien (11 % Anteil, +14 %), das bei TUI allerdings an dritter Position gelistet wird. Dritter ist die Türkei (bei TUI Rang zwei, bei Ruefa 8 % Umsatz-Anteil, +21 %), die laut Helga Freund ebenso wie Ägypten (7 % Anteil, +33 %) zu den Shooting-Stars mit den höchsten Zugewinnen zählte.

Das Top-10 Ranking wird von Italien (Platz 5, Umsatz-Anteil 7 %, Veränderung zum Vorjahressommer +10 %), den USA (Platz 6, rund 4 % Anteil, +23 %) sowie Zypern (Rang 7 mit 3 % Umsatz-Anteil, aber +37 % mehr als im Vorjahr) fortgesetzt. Deutschland (3 % Anteil, Rückgang um -8 %), Kroatien (2 % Anteil, ebenfalls Rückgang um -5 %) sowie Frankreich (2 % Anteil, + 8 %) komplettieren die Liste.

Stark entwickelte sich die Kreuzfahrt, vor allem im westlichen und östlichen Mittelmeer. Im Sommer 2023 lieferte sie ein Umsatzplus von 50 %, was im Destinationsranking Platz 6 (also nach Italien) bedeuten würde.

Wie sieht es mit dem Ausblick auf den Winter aus? „Das Geschäft läuft deutlich schneller an, als im Vorjahr. Vor allem Fernreisen nach Asien, Afrika und Amerika sind gefragt“, so Michele Fanton. Top-Performer sind die Malediven, Mauritius und die Seychellen, sowie Thailand, das zu einem nachhaltigen Comeback als beliebteste Winterdestination ansetzt. Auch die Vereinten Arabischen Emirate – allen voran Dubai und Abu Dhabi – liegen hoch im Kurs. Die Buchungseingänge bei Ruefa für die Saison 2023/24 hielten per Ende August bei einem Umsatzplus von 55 %.

Was tut sich sonst noch bei Ruefa? Allen voran laufen die Vorbereitungen für den immer öfter nachgefragten Schwerpunkt Nachhaltigkeit auf Hochtouren, ein Thema, das sich immer mehr als Megatrend erweist und für Helga Freund eine „Herzensangelegenheit“ darstellt. Demnächst startet dazu – nach intensiver Vorbereitung – eine konkrete Schulungsphase Für die Mitarbeiter:innen in den 76 Reisebüros. Freund: „Es geht darum, die Beratungen hinsichtlich nachhaltiger Urlaubsangebote zu professionalisieren.“

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht: