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TUI Group

„Diese Bilanz ist erfreulich!“ Sommer stark, Winter im Kommen

Print-Ausgabe 15. September 2023

Gottfried Math (l.) und Sebastian Ebel freuen sich über die positiven Entwicklungen im Reisesommer 2023 (Fotos: © TUI)

Bei TUI knüpft man konzernweit und auch in Österreich wieder an Vor-Pandemie-­Zeiten an – Buchungen und Umsätze liegen deutlich über dem Vorjahr

Erwartet hatte man ihn – einen starken Reise-Sommer 2023. „Unsere strategischen Initiativen greifen und richten alles auf profitables Wachstum aus“, betonte der Vorstandsvorsitzende der TUI Group Sebastian Ebel Anfang Mai dieses Jahres. Einen Monat später berichtete TUI Österreich CEO Gottfried Math davon, dass die Gästezahlen bei den Neubuchungen erstmals wieder über dem Jahr 2019 lagen, mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Antalya und Kreta um den Spitzenplatz der bestgebuchten Destinationen.

Jetzt, wo sich der Reisesommer 2023 seinem Ende zuneigt, sehen sich beide bestätigt: Während laut Sebastian Ebel die aktuellen Sommer-Buchungen um +6 % über ­dem Vorjahr liegen und das bei höheren Durchschnittspreisen und er eine „signifikante Steigerung des bereinigten EBIT“ im Gesamtjahr 2022/23 (per Ende September) erwartet, freuen sich auch Gottfried Math und sein Team über eine gute Zwischenbilanz. Die Flugauslastung im Sommer bewegt sich „durchgängig auf hohem Niveau und insgesamt liegen die Buchungen sowie Umsätze deutlich über dem Vorjahr. Die Bilanz ist erfreulich.“

Bei den Destinationen scheint Anta­lya das Rennen vor Kreta gemacht zu haben, denn dieses Flugziel rangiert derzeit (Anfang September) an erster Stelle. Hinter Kreta auf Rang drei liegt Mallorca, gefolgt von Rhodos und Hurghada. Bei den Ländern liegt Griechenland an erster Stelle, vor der Türkei, Spanien, Italien und Ägypten. Wobei laut Gottfried Math Ägypten, Zypern und die Türkei „die Gewinner mit den höchsten Zuwächsen zum Vorjahr sind“.

Positiv ist zudem, dass der Trend zum rechtzeitigen Buchen zurückgekehrt sein dürfte. Bereits mit Ende Juni waren konzernweit 86 % der aufgelegten Sommerkapazitäten verkauft. Diesbezüglich bildete der Quellmarkt Österreich keine Ausnahme: „Die Möglichkeit, sich früh einen günstigen Preis zu sichern, haben viele Kund:innen genutzt“, so Gottfried Math. Wobei die gestiegenen Lebenshaltungskosten bei vielen Gästen zu steigender Budgetsicherheit und Kostentransparenz geführt haben: „Mehr als jeder zweite TUI-Gast hat bei der Buchung des Sommerurlaubs auf All-Inclusive-­Angebote zurück­gegriffen.“

Aktuell ist der Blick verstärkt auf den Winter 2023/24 und damit das neue Geschäftsjahr ausgerichtet. „Immer mehr Menschen nehmen ihre Urlaubsreise für den Herbst und Winter in den Fokus. Sie wollen ihren Sommer verlängern“, so Gottfried Math. Wobei die seit 2020 geltenden einheitlichen Herbstferien in Österreich die Nachfrage noch einmal erhöht haben. TUI rechnet diesbezüglich mit einer guten Buchungslage, wobei Hurghada, Antalya und Larnaca die drei beliebtesten Destinationen sind. Auch Griechenland ist im Spätsommer sehr gefragt. „Der Herbst ist eine hervorragende Reisezeit, weil die Tagestemperaturen und das Meerwasser angenehm warm sind“, so Math, weshalb die Saison bis Mitte November verlängert wird. So gibt es zwei zusätzliche Flugverbindungen ab Wien nach Kreta sowie eine nach Rhodos.

Der TUI-Winter ist jedenfalls bereits im Verkauf und die Buchungen liegen deutlich über dem Vorjahr, auch in Österreich, wo sich für den Winter 2023/24 der zurückgekehrte Trend zum Frühbuchen fortsetzen dürfte. Auch TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert berichtete Anfang September bei einem Medien­gespräch in Berlin über einen „guten Buchungsstart“. Er gab dabei seiner Hoffnung Ausdruck, „dass Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten die Winter-Nachfrage weiterhin nicht trüben“.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die starke Rolle, die Ägypten im Winter spielen dürfte: Sie zeigt, dass man sich in der TUI Group auf Sparsamkeit bei der Kundschaft gefasst macht. Das TUI-Hotelangebot im Land der Pharaonen wuchs für den bevorstehenden Winter zweistellig. Und auch das erste Nilschiff unter TUI-Blue-Flagge, das im vergangenen Winter erstmals den Fluss befuhr, startet als TUI Blue Nile Imperial von Luxor nach Assuan.

Um preisbewusste Urlauber:innen noch besser ansprechen zu können, hat TUI zudem mit der Marke „Time to Smile“ einen neuen Brand geschaffen, der sich auf hochwertige 4-Sterne-Apartments für Selbstversorger:innen konzen­triert. Die Apartments sind geräumig, verfügen über Balkon oder Terrasse und befinden sich entweder in Strandnähe oder in guter Lage in einem Wintersportgebiet. Für den Winter 2023/24 gibt es vorerst drei „Time to Smile“-Apartmentanlagen: eine an der Ostsee im schleswig-holsteinischen Hohewacht, eine im österreichischen Rauris direkt an der Skipiste und eine in der Karibik („Time to Smile Chogogo Dive & Beach Resort“ auf Curaçao).

Und wie geht es weiter? Voraussichtlich am 6. Dezember wird TUI-Chef Sebastian Ebel einen ersten Blick in die 2023er-Bilanz gewähren. Auf der Gewinnseite erwarten Expert:innen für das Geschäftsjahr 2023 rund 1,13 Euro je Aktie (zum Vergleich: Im letzten Vorkrisenjahr 2019 waren es 1,76 Euro). Im Vorjahr lag dieser Wert noch mit –0,76 Euro im negativen Bereich. Für 2022/23 könnte es damit einen Gewinn in Höhe von rund 350 Mio. Euro geben.

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