Luft nach oben, aber Weg noch weit! TUI findet langfristig zu alter Stärke und Stabilität zurück

Die Freude bei TUI über den Jahresabschluss 2022/23 ist groß (Umsatzrekord mit 20,7 Mrd. Euro, bereinigtes EBIT auf 977 Mio. Euro mehr als verdoppelt, guter Ausblick auf 2024), jener der Anleger noch eher verhalten. Der Grund: Vom Kurs in Höhe von 57,61 Euro pro Aktie – er wurde Mitte Mai 2018 erreicht – ist die TUI Group noch weit entfernt. Aktuell liegt das Papier bei 7,01 Euro. Das ist war deutlich über dem Tiefstwert von 4,61 Euro, aber eine deutlichere Erholung blieb bislang aus. Das könnte sich eventuell ändern.

Unterschiedliche Bewertungen

Die Analysten des britischen Finanzunternehmens Barclays betonten nach Vorlage der Zahlen für 2023/23, dass das operative Jahresergebnis die Markterwartungen erfüllt habe, die Nettoverschuldung (sie sank um 39 % bzw. 1,3 Mrd. auf 2,1 Mrd. Euro) niedriger als erwartet ist und die TUI-Prognose für das nächstjährige EBIT (mindestens +25 %) für positive Überraschung sorgte.

Die US-amerikanische Investmentbank Jefferies erhöhte das Kursziel sogar, ebenso die Analysten der in den USA beheimateten SRC Research (letztere sogar auf eine Zielmarke von 16 Euro), samt Kaufempfehlung. Begründung: Das operative Geschäft bei TUI habe sich wieder normalisiert und das Unternehmen mache Fortschritte beim Schuldenabbau.

Einen geringeren Anstieg auf 7,5 Euro je Aktie erwartet man sich bei der schweizerischen UBS (Union Bank of Switzerland), die sich Sorgen bezüglich „möglicher Herausforderungen für Reisen in den Nahen Osten“ macht. Die in den USA beheimatete Bernstein Research hingegen hält an ihrer Bewertung von 6,80 Euro fest, da „die mittelfristigen Ziele des Unternehmens“ mit Vorsicht anzusehen seien. Von einer neuen Top-Performance der TUI-Aktie sei derzeit noch nichts zu sehen. Aktuell entspricht die Marktkapitalisierung der EUI rund 3,59 Mrd. Euro.

Gute Indikatoren, Frankfurt statt London

Für den CEO der TUI Sebastian Ebel (er steht seit Mitte vorigen Jahres an der Konzern-Spitze) war 2022/23 jedenfalls „ein gutes Jahr. Wir haben unser Kerngeschäft deutlich gestärkt und haben neue Wachstumsfelder. Der Umbau zeigt Wirkung.“ Vor allem das Kernsegment mit Hotels & Resorts, Kreuzfahrten und TUI Musement verzeichnete „in allen Bereichen eine starke operative Entwicklung“. Die aktuellen Winterbuchungen und die ersten Indikationen für den Sommer lassen ein weiter verbessertes Jahr 2024 erwarten.

Und noch etwas: TUI erwägt die Verlegung der Hauptnotierung von London nach Frankfurt. Dieser Schritt könnte auf der Jahreshauptversammlung Anfang Februar 2024 vorgeschlagen werden. Es wird erwartet, dass dieser Wechsel die Kapitalmarktkosten senkt und die Attraktivität der Aktie erhöht. Analysten halten – so nichts Gravierendes passiert – einen Kursanstieg von 50 bis 70 % im Bereich des Möglichen.

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